Die Digitalisierung setzt innerhalb der afrikanischen Wirtschaft ein doppeltes Ziel. Zum einen besteht durch sie die Chance die Produktivität und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Zum anderen können Regierungen durch e-Governance ihre Arbeit vereinfachen und Einnahmen erhöhen. Dieses Geld könnte dann wiederum in Infrastruktur, Bildung und Gesundheit fließen.

Was ist e-Governance? Auch bekannt als e-Government, meint das Vereinfachen von staatlichen Prozessen zwischen Behörden und Bürgern oder Unternehmen durch den Einsatz von digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien.

Der kleine Staat Ruanda bezeichnet sich als führend auf dem Kontinent bei der vollständigen Digitalisierung. In den letzten 15 Jahren hat das Land daran gearbeitet, Bildung, Gesundheitswesen und Wirtschaft zu digitalisieren. Nun drängt die Regierung darauf, Afrikas erste bargeldlose Gesellschaft im öffentlichen Sektor zu sein. Schon jetzt bezahlt Ruanda seine Regierungsangestellten elektronisch.

Zusätzlich hat die Digitalisierung das Potenzial einen ganzen Wirtschaftszweig neu zu strukturieren. Für viele informell Beschäftigte könnte sie der Wegbereiter in eine formelle Arbeit sein. Es wird davon ausgegangen, dass durch neue Technologien sich die Arbeitsbedingungen und Lebensumstände für viele Menschen in Afrika verbessern könnten. Diesbezüglich müssen jedoch die Bedingungen stimmen, die vor allem ein stabiles Umfeld voraussetzen. Vielerorts fehlt es aber noch an der nötigen Basisinfrastruktur und den technischen Ressourcen.


Hinweis

Was bedeutet das für deutsche Unternehmen? Vor allem Geschäftsmodelle, die sich mit der Formalisierung der informellen Märkte befassen, sind gefragt. Aber auch Technologien, welche sich auf die lokalen Umstände beziehen und die vielen Kleinunternehmer in ihrer Arbeit unterstützen. Diese Lösungen bieten viele Chancen und haben zudem eine positive Auswirkung auf das afrikanische BIP.