Eine echte Fahrzeugherstellung für den Weltmarkt gibt es auf dem Kontinent bisher nur in Südafrika und in Marokko. Der südafrikanische Automobilsektor exportierte laut Automotive Business Council NAAMSA 2020 Waren im Wert von rund 9,4 Milliarden Euro. Marokkos Produzenten erreichten im selben Jahr nach Angaben des Office de Change Maroc ein Exportvolumen von etwa 8 Milliarden US-Dollar.

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Die Automobilbranche macht 5 Prozent des südafrikanischen Bruttoinlandsprodukts aus.

Während in Marokko mit Renault und Peugeot zwei französische Hersteller präsent sind, produzieren in Südafrika vor allem deutsche und japanische Unternehmen, darunter BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen. Dort haben sich auch zahlreiche Zulieferunternehmen etabliert, die vor allem die Werke in erheblichem Umfang mit benötigten Teilen und Komponenten vor Ort beliefern. Die Eröffnung von Montagewerken in Ruanda und Ghana durch Volkswagen setzte zuletzt Zeichen. Auch in anderen Ländern werden Fahrzeuge montiert, etwa in Kenia und Nigeria.

Bisher bezieht die deutsche Automobilindustrie unter anderem Kabelsätze aus Marokko und Tunesien, Abgaskatalysatoren aus Südafrika sowie Fahrwerksteile. Mit wachsender Produktpalette, größeren Stückzahlen sowie der lokalen Verarbeitung von Rohstoffen könnten die Länder als Beschaffungsquellen auch international interessanter werden. 

September 2021  |  Autor: Martin Kalhöfer