Petries Erwartungen bestätigt die Studie "Die afrikanische Freihandelszone" von Germany Trade & Invest (GTAI). Demnach wollen die afrikanischen Länder bis zum Jahr 2040 den Anteil ihres Außenhandels untereinander um ein Fünftel steigern. Spitzenreiter bei den Hochrechnungen ist die Kfz-Branche, die vom Exportplus am meisten profitieren dürfte. Experten erwarten, dass Autobauer nicht nur mehr Fahrzeuge auf dem Kontinent absetzen werden, sondern auch ihre Produktion aufstocken. Das eröffnet zahlreichen Zulieferern neue Absatzaussichten.

Bisher ist grenzüberschreitender Handel auf dem Kontinent nicht die Regel. Die Länder sind stark von Rohstoff- und Agrarexporten außerhalb des Kontinents abhängig. Umgekehrt importieren sie Investitionsgüter und Lebensmittelerzeugnisse überwiegend von Drittstaaten. So bleibt der innerafrikanische Handel fragmentiert und hinter seinen Möglichkeiten zurück. Mit der AfCFTA soll sich das ändern.

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Mit der neuen Freihandelszone AfCFTA entfallen 90 Prozent der innerafrikanischen Zölle. 

Das Abkommen vereinfacht vor allem die zollrechtlichen Bestimmungen, viele Zölle fallen künftig weg. Noch sind die Abgaben beim Warenaustausch zwischen afrikanischen Ländern häufig höher als bei Importen von außerhalb des Kontinents. Doch bis zum Jahr 2026 sollen die innerafrikanischen Zölle auf 90 Prozent der Handelswaren wegfallen. Nicht-afrikanische Unternehmen können von den Begünstigungen profitieren, wenn sie auf dem Kontinent produzieren. So ist das Abkommen ein Anreiz, Afrika nicht nur als Absatzmarkt, sondern auch als Produktionsstandort zu erschließen.