Mali ist ein rohstoffreiches, aber im vergangenen Jahrzehnt auch instabiles Land. Terrorismus und militärische Konflikte sorgen wiederholt für Unsicherheit. Landwirtschaft, Bergbau und Rohstoffexporte sind die Eckpfeiler der kaum diversifizierten Wirtschaft.

Terroristische Aktivitäten im Norden und Militärputsche in der Hauptstadt haben das Land hart getroffen. Die Vereinten Nationen versuchen die Lage zu verbessern, aber einzelne europäische Staaten haben sich zuletzt aus Mali zurückgezogen.

Gold und Baumwolle sind die Hauptexportgüter. Der Export von Gold konnte trotz der schwierigen Voraussetzungen im Land konstant gehalten werden. Unternehmen investieren auch weiterhin in den Bergbau. Derzeit wird der Abbau von Lithium vorbereitet, wodurch die Abhängigkeit vom Goldexport etwas reduziert werden könnte.

Die Bergbauunternehmen haben in jüngster Zeit auch in Photovoltaikanlagen investiert, um den Strombedarf nicht nur nachhaltiger, sondern auch günstiger zu gestalten. Daran war mit dem Ingenieur-Dienstleistungsunternehmen Dornier Suntrace in der Entwicklung auch maßgeblich ein deutsches Unternehmen beteiligt. Das zeigt, dass auch in schwierigen Märkten wie Mali Geschäftschancen für deutsche Unternehmen bestehen.

Das Länderprofil wurde zuletzt im Februar 2023 aktualisiert.

Michael Monnerjahn

Mali ist traditionell ein wichtiger Standort für den Handel, den Bergbau und die Landwirtschaft. Auf Grund der politischen Instabilität und des in der Region grassierenden Terrorismus kann das Sahel-Land sein Potenzial momentan jedoch nicht nutzen.

Michael Monnerjahn Manager für Nordafrika und frankophone Afrika bei der Geschäftsstelle des Wirtschaftsnetzwerks Afrika

Daten und Fakten Mali

SWOT-Analyse

S

Strengths Stärken

  • Trotz erheblicher Unsicherheit noch ein BIP-Wachstum (Prognose 2021: 2 Prozent)
  • Umfangreiche, teilweise noch unerschlossene Rohstoffvorkommen
  • Regionale Zusammenarbeit mit Burkina Faso, Mauretanien, Niger und Tschad in der G5 Sahel-Gruppe


W

Weaknesses Schwächen

  • Binnnenland ohne direkten Zugang zu Seehäfen
  • Abhängigkeit vom Rohstoffexporten (Baumwolle, Gold)
  • Schwacher Industriesektor
  • Schlechte Infrastruktur außerhalb größerer Städte
  • Geringe wirtschaftliche Diversifizierung
O

Opportunities Chancen

  • Mali ist zunehmend marktwirtschaftlich orientiert
  • Hoher Nachholbedarf im Ausbau der Infrastruktur
  • Schaffung von Sonderwirtschaftszonen mit Burkina Faso und Côte d‘Ivoire
  • Potenziale für den Einsatz erneuerbarer Energien
T

Threats Risiken

  • Aktivitäten von Terrorgruppen in Teilen des Landes 
  • Politische Reformen kommen nicht voran
  • Schwankende Erträge in der Landwirtschaft als Folge des Klimawandels
  • Hohe Armutsquote, Jugendarbeitslosigkeit, Fachkräftemangel

Marktzugang

Rechtliche Rahmenbedingungen

Zoll- und Einfuhrregelungen

Bei der Einfuhr von Waren nach Mali sind eine Vielzahl von Vorschriften und Regeln zu beachten. Die frühzeitige Information über Einfuhrverfahren, zu zahlende Abgaben und mögliche Verbote und Beschränkungen hilft, Verzögerungen an der Grenze und damit zusätzliche Kosten zu vermeiden.

Arbeitsmarkt und Löhne

Das Kompetenzzentrum für berufliche Aus- und Weiterbildung der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana (Skills Experts Programm) bietet deutschen und lokalen Unternehmen sowie Bildungsanbietern Informationen und Beratung rund um das Thema Berufsbildung.

Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen

In Mali sind verschiedene bilaterale und multilaterale Geber aktiv. Die Weltbank, die Afrikanische Entwicklungsbank, die KfW Entwicklungsbank und andere finanzieren Vorhaben der öffentlichen Hand. Aus diesen geberfinanzierten Projekten resultieren Aufträge, die ab gewissen Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Dies sind in erster Linie Tender für den Einkauf von Consultingleistungen, aber auch für Liefer- und Bauleistungen.

Bei Germany Trade & Invest finden Sie aktuelle 

Unterstützung beim Markteinstieg in Mali

Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika und weitere Institutionen der Außenwirtschaftsförderung bieten verschiedene Maßnahmen in ausgewählten Branchen an, um deutschen Unternehmen die Erschließung des Zielmarktes Mali zu erleichtern.

Beratungsgutscheine Afrika

Das BMWK unterstützt den Markteinstieg deutscher KMU in Afrika. Unternehmen erhalten bis zu 85 Prozent der Kosten für maximal 15 Beratungstage.

Investitionsgarantien des Bundes Neues Fenster zu "Investitionsgarantien des Bundes".

Die Investitionsgarantien sichern Direktinvestitionen deutscher Unternehmen in Mali gegen politische Risiken ab und unterstützten Projekte vor Ort.

Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft Neues Fenster zu "Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft".

Die Hermesdeckungen schützen Exporteure und Banken bei Geschäften mit malischen Handelspartnern vor wirtschaftlich und politisch bedingten Zahlungsausfällen.

Kontakte und weiterführende Links

Beratung für Ihr Mali-Geschäft

Ansprechpartner vor Ort

Kontakt Delegation der Deutschen Wirtschaft in Côte d’Ivoire

Kontakt Deutsche Botschaft Bamako

Mali +223 20 70 07 70

E-Mail schreiben

Weiterführende Informationen

Erfahrungsberichte von Unternehmen in Mali

Wasser zweimal nutzen: Mit neuen Technologien Ressourcen schonen

Wasser ist ein rares Gut in Ägypten. Anlagen zur Wassertechnik sind deshalb sehr gefragt. Eine Unternehmerin und ein Branchenexperte erklären, wie der Markteinstieg gelingt.

Bergbau: Mit Solarkraft Energiekosten sparen

Die Dornier Suntrace GmbH bietet Off-Grid Solarkraftwerke mit großen Speicherkapazitäten, die auch im Bergbausektor zum Einsatz kommen - unter anderem in Mali.

Consulting: So läuft der Wettbewerb um öffentliche Ausschreibungen

Anne Willenberg von der AHT Group berichtet von Herausforderungen bei öffentlichen Ausschreibungen und verrät, wie die Zusammenarbeit mit der KfW Entwicklungsbank läuft.

Geklärt: Der Markt für Abwassertechnik in Afrika wächst

Für TIA Abwassertechnik aus Breitenfelde stand Afrika beim Gang in Auslandsmärkte ganz weit vorne. Warum, erklärt Verkaufsmanager Jean Mathys im Interview.

Teamgeist: Fischverarbeiter aus Italien wird zum Dorfchef

Der Thunfischverarbeiter Airone ist eines von zwei ausländischen Unternehmen, das in Côte d'Ivoire industriell Fisch verarbeitet.

Weitere Inhalte zum Thema: