Im Rahmen des Markterschließungsprogramms (MEP) fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) das Verbundprojekt "Abfall und Recycling in Ghana", durch das deutsche kleine und mittlere Unternehmen beim Markteintritt und beim Ausbau ihrer geschäftlichen Engagements unterstützt werden. Mit dem Ziel, nachhaltige Geschäftsbeziehungen in Ghana zu etablieren, erhalten die teilnehmenden Unternehmen die Möglichkeit, den Zielmarkt im Verbund strategisch zu bearbeiten und sukzessive zu erschließen. Mit der Projektdurchführung wurde enviacon international beauftragt.

Abfallverarbeitung in Afrika

Viele afrikanische Länder benötigen nachhaltige Lösungen für die Abfall- und Recyclingwirtschaft.

Ghana ist geprägt durch ein dynamisches Wirtschafts- und starkes Bevölkerungswachstum. Entsprechend nehmen auch die Müllmengen zu, die das westafrikanische Land vor große Herausforderungen stellen. Nach wie vor werden anfallende Abfälle überwiegend auf den wenigen Deponien entsorgt, die sich meist in unmittelbarer Nähe von Städten befinden. Darüber hinaus landen insbesondere Siedlungsabfälle häufig direkt am Straßenrand, in Abwasserkanälen, in Bächen oder auf offenen Flächen. Diese werden zumeist verbrannt, was vielerorts zu gravierenden Auswirkungen auf Mensch und Umwelt führt.

Die Abfälle sind vorwiegend organische Abfälle, Plastikmüll und Papier. Jährlich werden in Ghana 1,1 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle produziert, wovon derzeit nur 5 Prozent recycelt werden (Global Plastic Action Partnership, 2022). Das Abfallaufkommen ist zwar im internationalen Vergleich relativ gering, allerdings ist dessen Entsorgung bisher wenig organisiert: So sind beispielsweise Mülltrennung und Recycling noch nicht etabliert. Der Bedarf, nachhaltige abfallwirtschaftliche Strukturen zu schaffen, ist entsprechend hoch.

Die Verwertung von biogenen Abfällen bietet viel ungenutztes Potenzial, sowohl für die Herstellung von Düngemitteln, als auch zur energetischen Nutzung. Ein Beispiel ist die Verbrennungsanlage im Bezirk Gyankobaa in der Ashanti-Region, welche 2022 in Betrieb genommen wurde. Die 400-kW-Hybrid-Photovoltaik-, Biogas- und Pyrolyse-Anlage dient der Energiegewinnung aus festen Siedlungsabfällen. Weitere Potenziale liegen einerseits in der Abfallwirtschaftsplanung, der Deponiewirtschaft sowie der Planung und dem Bau von Recycling-, Sortier- und Kompostieranlagen und andererseits bei Maschinen und Anlagen sowie entsprechenden Technologien. Zusätzlich nimmt der Bedarf an Beratungsleistungen und Schulungen für Fachpersonal zu. Für die Entsorgung und Verwertung von Abfällen bieten sich somit in Ghana zunehmende Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen.

Durch das Verbundprojekt nutzen die teilnehmenden Unternehmen verschiedene Instrumente der Außenwirtschaftsförderung des BMWK. Es ist zunächst für zwei Jahre geplant und startet im vierten Quartal 2022. Bereits im Dezember 2022 wird ein Webinar zu Abfall und Recycling in Ghana durchgeführt, das für alle interessierten Unternehmen geöffnet ist.

Unternehmen können bei enviacon international  ihr Interesse bekunden.

Programmübersicht des Verbundprojekts Abfall und Recycling in Ghana

Programm 2022

4. Quartal

Programm 2023

1. Quartal

  • Auftaktworkshop für die teilnehmenden Unternehmen
  • Informationsveranstaltung zu Abfall und Recycling in Ghana
  • Individuelle Zielmarktanalyse

2. Quartal

  • Informationsveranstaltung: Workshop zu interkulturellen Kompetenzen
  • Markterkundungsreise nach Ghana

4. Quartal

  • Leistungsschau und Messebesuch in Ghana

Programm 2024

1. Quartal

  • Informationsveranstaltung: Rechtsfragen oder Präsentationstechniken
  • Webinar zu Herausforderungen im ghanaischen Markt

2. Quartal

  • Informationsreise von Unternehmen/Repräsentanten aus Ghana nach Deutschland

4. Quartal

  • Geschäftsanbahnungsreise nach Ghana

Zielmarktanalyse Abfallwirtschaft und Recycling Ghana

Zielmarktanalyse im Rahmen des Verbundprojekts "Abfall und Recycling in Ghana"  (2022).

Abfallwirtschaft und Recycling in Ghana

Infoletter zum Verbundprojekt für Unternehmen aus dem Bereich Abfallwirtschaft und Recycling (2022-24)