Bei der Auswahl des lokalen Personals zahlen sich Ortkenntnisse aus. Der führende Thunfischverarbeiter in Côte d'Ivoire, das italienische Unternehmen Airone, hat deshalb die Personalstruktur genau im Blick. "Wir sorgen dafür, dass von zehn Leuten an einer Maschine alle aus derselben Volksgruppe kommen", sagt Geschäftsführer Sergio Tommasini. Die Mitarbeiter sollten zumindest aus solchen Ethnien stammen, die miteinander können. Das Management solcher Angelegenheiten überlässt Tommasini übrigens Einheimischen. Neben dem Chef gibt es in Côte d'Ivoire nur einen weiteren Ausländer im Unternehmen.

Dass sie ein Team seien, nennt Tommasini den wichtigsten Faktor für den Erfolg von Airone. Die Leute spürten, dass sie alle den gleichen Respekt erhielten, egal ob Ivorer oder Italiener. Wichtig sei auch ein personeller Austausch zwischen den Ländern. Die so geschulten Mitarbeiter wanderten auch nicht zur Konkurrenz ab. 

Airone Geschäftsführer Sergio Tommasini

Wir schicken ivorische Angestellte zu Lehrgängen oder Kursen nach Italien, so wie unsere italienischen Mitarbeiter auch. Auch wenn das mal 4.000 Euro kostet.

Sergio Tommasini Italienischer Thunfischverarbeiter Airone

Engagement ist ein Punkt, der bei Berichten über europäische Unternehmen in Afrika immer wieder ins Auge fällt. So gründete Ugandas führender Produzent von Pflanzenstecklingen Wagagai eine Krippe für die Babys der Beschäftigten und eine Krankenstation. Das geschah mitten in der stressigen Zeit des Betriebsaufbaus – und "sicherlich nicht aus PR-Gründen", sagt der Niederländer Olav Boenders, der sich um seine Angestellten sorgt. Andernfalls hätten die Frauen mit ihren Neugeborenen kaum zur Arbeit kommen können. "Davon profitieren sowohl die Farm als auch die Frauen", sagt Boenders. Auf Wohlwollen stößt derlei soziales Engagement auch bei zuständigen Behörden. Von der Zusammenarbeit mit diesen berichtet der Manager jedenfalls viel Gutes. "Grundlegende Dinge, wie die Rückerstattung der Mehrwertsteuer, sind sehr gut organisiert."