Damit afrikanische Länder die Chancen der Wasserstoffwirtschaft voll ausnutzen können, müssen allerdings noch einige Hürden überwunden werden. Der Aufbau der erneuerbaren Energien (EE) muss schneller gehen. Hier gibt es Nachholbedarf gegenüber anderen Regionen auf der Welt. 

Die Africa Green Hydrogen Alliance (AGHA), ein Zusammenschluss von acht afrikanischen Staaten, sieht das Potenzial, bis zum Jahr 2050 eine installierte Kapazität von 975 Gigawatt an erneuerbaren Energien aufzubauen. Dafür wäre allerdings eine Investitionssumme in Höhe von etwa 900 Milliarden Euro notwendig. 

Afrika hat Aufholbedarf beim Ausbau von erneuerbaren Energien

Die noch junge Wasserstoffwirtschaft steht weltweit vor ähnlichen Herausforderungen. Ein Hemmschuh ist die unklare Nachfrageseite: Prognosen sagen einen hohen Bedarf voraus, vertraglich vereinbart ist bisher noch wenig. Hinzu kommt der regulatorische Rahmen, der in vielen Ländern noch entwickelt werden muss. Auch ist die Zulieferindustrie noch nicht so aufgestellt, um alle geplanten Wasserstoffprojekte schnell bedienen zu können. Im Ergebnis ist die Produktion von grünem Wasserstoff heute noch sehr teuer.

Für viele afrikanische Länder nennen Unternehmen allerdings zusätzliche Barrieren: schwierigere Finanzierungsbedingungen, fehlende politische und wirtschaftliche Stabilität sowie großen Nachholbedarf bei der (Energie-)Infrastruktur. Außerdem fehlt bei etlichen Projekten eine lokale Nutzung des Wasserstoffs und seiner Derivate.