Noch leben in Afrika mehr Menschen auf dem Land als in der Stadt. Bis zum Jahr 2040 wird sich das Verhältnis umgekehrt haben. Geschätzt eine Milliarde Afrikaner wird dann in Städten leben. Die afrikanischen Metropolen wachsen und mit ihnen die Geschäftsmöglichkeiten.

Neue Verkehrslösungen für urbane Zentren

Bauprojekte in Afrika suchen private Investoren

Afrikas wachsende Städte brauchen dringend bezahlbaren Wohnraum und Gewerbeflächen. Private Investoren kurbeln den Bau von Wohnungen, Hotels, Büros und Einkaufszentren an. Staatliche Infrastrukturvorhaben sind schwerer umzusetzen, weil die finanziellen Mittel für Großprojekte den afrikanischen Staaten häufig fehlen. Deshalb versuchen sie, Finanzierungslücken mit Geldern von internationalen Gebern zu schließen. 

Eine weitere Lösung für Projekte ist der Schulterschluss mit privaten Investoren in Public-private-Partnerships (PPPs). Ein Beispiel: 2017 kaufte Qatar Airways 60 Prozent des Flughafens Bugesera in Ruanda. Er soll ab 2022 den alten Hauptstadtflughafen Kigali ersetzen. Die Kosten für den neuen Airport betragen 1,3 Milliarden US-Dollar.

Chinesische Firmen sind besonders stark in Afrikas Bausektor vertreten. Deutsche Unternehmen und Beratungsdienstleister haben dennoch gute Chancen. Dies bestätigt Mikko Gastager von der Firma Bauer: „Bei großen und technisch herausfordernden Infrastrukturprojekten arbeiten wir auch oft für chinesische (Staats-)Unternehmen, da diese […] deutsche Ingenieurskunst, Qualität und Zuverlässigkeit durchaus schätzen.“

Moderne Wassernetze und Abfallsysteme für Afrikas Städte

Solargestützte Inselnetze mit großem Potenzial

Die Stromversorgung in Afrikas Städten sollte eigentlich kein Problem sein. So ist Addis Abeba zu 99 Prozent ans Stromnetz angeschlossen. Dennoch kommt es zu starken Stromschwankungen und wiederkehrenden Stromausfällen, die negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung haben.

Vielerorts fehlt es immer noch an Großkraftwerken, um dem wachsenden Bedarf der städtischen Bevölkerung und Wirtschaft gerecht zu werden. Beschädigte Stromnetze behindern die Stromversorgung – ein Manko, das die afrikanischen Regierungen durch private Investitionen in Kraftwerke beheben wollen. Doch der Ausbau von Stromnetzen ist teuer und zeitintensiv. Daher werden vor allem in Städten dezentrale Solarlösungen immer beliebter. In Accra zum Beispiel speisen private Fotovoltaik-Anlagen überschüssigen Strom in das öffentliche Netz ein.

Unterstützung für deutsche Unternehmen

Die Exportinitiative Energie unterstützt deutsche Anbieter von klimafreundlichen Energielösungen dabei, Auslandsmärkte zu erschließen. Das Angebot richtet sich insbesondere an kleine und mittelständische Unternehmen und unterstützt Teilnehmer durch Maßnahmen zur Marktvorbereitung sowie bei der Marktsondierung, -erschließung und -sicherung.

Beteiligungschancen im Ausbau der städtischen Infrastruktur gibt es zuhauf, ob bei großen Kraftwerksprojekten oder im Bereich der erneuerbaren Energien. Schnell sein lohnt sich: Unternehmen, die diese Chancen heute erkennen, erwartet morgen ein großer und dynamischer Markt.

Mai 2021  |  Autor: Dr. Felix Guntermann 

Afrika wächst

Weiterführende Informationen

Weitere Inhalte zum Thema: