Eritrea befindet sich fest im Griff einer autokratischen Regierung und einer dominierenden Staatswirtschaft. Für Deutschland spielt das geostrategisch wichtige Land am Roten Meer als Wirtschaftspartner bislang kaum eine Rolle.
Das Regime hält die vollständige politische und wirtschaftliche Kontrolle über das Land. Aufgrund von ausbleibenden Reformen leidet die Bevölkerung unter Armut, Arbeitslosigkeit und mangelnder demokratischer Freiheit. Hunderttausende sind aus dem Land geflohen. Überweisungsströme aus der eritreischen Diaspora zählen zu den wichtigen Einnahmequellen für den Staat.
Die Wirtschaft Eritreas basiert überwiegend auf Subsistenzlandwirtschaft. Zur Beschaffung von Devisen ist das Land auf den Bergbau (hauptsächlich Zink und Gold) angewiesen. In dieser Branche mit Absatzpotenzial investieren vorwiegend chinesische Firmen und weiten ihre Produktion aus. Außerhalb des Bergbausektors gibt es aufgrund des schwierigen Geschäftsumfelds kaum Investitionen.
Auch nach dem Friedensschluss mit Äthiopien bleibt Eritreas Verhältnis zu seinem großen Nachbarn konfliktreich, und die Sicherheitsrisiken im Land sind weiterhin hoch. Von strategischer Bedeutung ist der Ausbau der Häfen in Eritrea, um eine alternative Route für den Zugang zur Region am Horn von Afrika zu schaffen.
Das Länderprofil wurde zuletzt im Februar 2023 aktualisiert.
Frank May
Afrika-Experte Ulrich Binkert
Bei geringem Warenaustausch ist Eritrea für deutsche Firmen eine Art Black Box. Absatzchancen im chinesisch dominierten Bergbau bleiben ungewiss, doch Fortschritte beim geplanten Kaliprojekt Colluli könnten einen Schub bringen. Komplizierte Bürokratie, ein undurchsichtiges Geschäftsumfeld und ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber externen Akteuren machen Investitionen im Land schwierig.
Ulrich Binkert
GTAI-Reisekorrespondent für Ostafrika
Daten und Fakten Eritrea
Potenzialbranchen
Bergbau | Bergbauinvestitionen vornehmlich aus China bestimmen weiterhin Eritreas wirtschaftliche Makrodaten. Zuletzt ging das Kupfer-Zink-Gold-Silber-Bergwerk Asmara als dritte operative Mine in Betrieb. Die Kupfer-Zink-Mine Bisha steigert ihre Produktion voraussichtlich und wird bis 2022 und damit länger als geplant betrieben. Den Bau des Kalibergwerks Colluli hat Danakili (Australien) verschoben. |
Seehäfen | Nach dem Friedensschluss mit dem Nachbarland Äthiopien wurde über Interesse von DP World (VAE) am Ausbau des Hafens Assab berichtet. Auch Investoren aus China und Russland nahmen demnach eritreische Häfen ins Visier. Über sie hatte Äthiopien vor der Staatenteilung den Großteil seines Außenhandels abgewickelt. Angesichts der neuerlichen Grenzschließung zu Äthiopien bleiben die Aussichten aber ungewiss. |
Landwirtschaft | Die Landwirtschaft beschäftigt über zwei Drittel der Bevölkerung, erbringt aber weniger als ein Sechstel der Wirtschaftsleistung, so Schätzungen. Sie ist so unproduktiv wie niederschlagsabhängig und damit anfällig für Dürren. Der Internationale Agrarentwicklungsfonds (IFAD) plant von 2020 bis 2025 Maßnahmen zur Ernährungssicherung für kleinbäuerliche Betriebe und Fischer: Verbesserung der Klimaresilienz, Ausbau der Infrastruktur und Erleichterung des Zugangs zu moderner Technologie und Infrastruktur sowie die Stärkung der institutionellen Struktur. |
Marktzugang
Rechtliche Rahmenbedingungen
- Die GTAI-Website informiert Sie über aktuelle Rechtsänderungen in Eritrea.
- Bei individuellen Anfragen unterstützen Sie die Rechtsexperten bei GTAI.
Zoll- und Einfuhrregelungen
Bei der Einfuhr von Waren nach Eritrea sind eine Vielzahl von Vorschriften und Regeln zu beachten. Die frühzeitige Information über Einfuhrverfahren, zu zahlende Abgaben und mögliche Verbote und Beschränkungen hilft, Verzögerungen an der Grenze und damit zusätzliche Kosten zu vermeiden.
- Auf der GTAI-Website finden Sie aktuelle Meldungen zu geänderten Zoll- und Einfuhrregelungen in Eritrea.
- Zudem beantworten die Zollexperten der GTAI Ihre Anfragen auch individuell.
Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen
Bei Germany Trade & Invest finden Sie aktuelle
Kontakte und weiterführende Links
Beratung für Ihr Eritrea-Geschäft
Ansprechpartner vor Ort
Weiterführende Informationen
- GTAI Länderseite Eritrea
- Euler Hermes Export- und UFK-Garantien: Informationen zur Deckungspraxis in Eritrea
- Investitionsgarantien des Bundes für Projekte in Eritrea
- Reise und Sicherheitshinweise vom Auswärtigen Amt für Eritrea
- Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft e.V.