Geschäfte in Afrika können durchaus lukrativ sein, gerade weil es dort oft noch vergleichsweise wenig Konkurrenz gibt. Bei Traktoren hat der italienische CNH-Konzern in Simbabwe, nach Südafrika größter Markt der Region, einen Verkaufsanteil von über zwei Dritteln. Und dies auch deshalb, weil sich der größte Konkurrent lange Jahre nicht für den Markt interessierte. 

Ein ähnliches Beispiel bietet die Telekommunikationsbranche: Da Afrika weniger im Fokus des Wettbewerbs stand, startete der kleine Telekomdienstleister VueTel aus Rom 2009 gerade dort sein Geschäft. Entsprechend gut sind zum Teil die Margen. 

"Wir können Preise verlangen, die, als Hausnummer, ein Viertel höher sind als in Europa", erklärt Aner Garmendia von EGA Master. Der spanische Hersteller hochwertiger Werkzeuge hat gerade in den französischsprachigen Ländern viel Platz. Dort seien in der Ölwirtschaft weniger Konkurrenten unterwegs als etwa in Nigeria oder Ghana. Garmendia sagt, die Kunden schätzten seine Qualitätsprodukte, die sofort verfügbar sind und auf die es eine lebenslange Garantie gibt. "Dies alles hat seinen Preis, den der Kunde auch bezahlt". Was deutsche Werkzeughersteller machen? Die seien ja tatsächlich auf der ganzen Welt unterwegs, nur in Afrika treffe man sie kaum an.