(ABG) - In der Wirtschaftsmetropole Abidjan haben zehn junge Menschen aus der Elfenbeinküste ein Ingenieurstudium "Wasser und Energie" aufgenommen. Der neue Studiengang an der Universität Nangui Abrogoua (UNA) im Norden der Drei-Millionen-Stadt soll sie befähigen, Projekte in der Elektrizitäts- und Wasserversorgung eigenständig und nachhaltig umzusetzen. Die ivorische Hochschule arbeitet dabei eng mit der Hochschule Niederrhein in Krefeld zusammen.
Der duale Studiengang bildet Fachkräfte aus, die später Kleinstanlage zur dezentralen und solarbetriebenen Elektrizitäts- und Wasserversorgung zu entwickeln. Während des zweieinhalb Jahre andauernden Studiums sollen die Studierenden ein Semester in Deutschland verbringen. Dazu ist Unterricht der deutschen Sprache fester Bestandteil des Masterstudiengangs. "Er bietet den Vorteil, dass er neben dem Wissen auch technische, verhaltensbezogene und unternehmerische Kompetenzen vermittelt, die für den Einstieg in die Wirtschaft essenziell wichtig sein", sagte Prof. Ahoutou Paul Kouakou, Projektleiter an der Universität Nangui Abrogoua.
Von deutscher Seite arbeitet das Institut für Energietechnik und Energiemanagement (SWK E²) der Hochschule Niederrhein dabei mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) zusammen. Das Projekt wird über vier Jahre aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Förderprogramm "Praxispartnerschaften zwischen Hochschulen und Unternehmen in Deutschland" finanziert.
Auch Mitglieder des Vereins kamerunischer Ingenieure und Informatiker (VKII Ruhrbezirk e.V.) sind mit ihrer fachlichen und sprachlichen Kompetenz einbezogen. "Ich sehe in dem Projekt eine große Chance, die akademisch sehr gute, aber theoretische universitäre Ausbildung in Côte d’Ivoire um praktische Erfahrungen zu ergänzen und damit die akademische Bildung in Richtung Praxistauglichkeit zu verbessern. Ich erwarte, dass die Absolventen des neuen Studiengangs deutlich bessere Chancen am ivorischen Arbeitsmarkt haben." sagte Prof. Dr. Arne Graßmann von der Hochschule Niederrhein. Als Teil des Studiums wird zunächst in Krefeld ein Prototyp für Kleinstanlagen von Studierenden beider Hochschulen entsprechend deutschen Sicherheits- und Hygieneanforderungen entwickelt.
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