Côte d‘Ivoire zählt aktuell zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Seit dem Ende der politischen Instabilität 2012 verzeichnet das westafrikanische Land einen anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung. Im regionalen Vergleich ist die ivorische Wirtschaft breit aufgestellt.

Präsident Alassane Ouattara hat im vergangenen Jahrzehnt erfolgreich einen politischen und wirtschaftlichen Reformkurs vorangetrieben. Zwar steht ein notwendiger Generationenwechsel bei der politischen Führung weiterhin aus. Dennoch bietet die Elfenbeinküste ein im afrikanischen Vergleich stabiles Umfeld.

Das Investitionsklima gilt insgesamt als gut. Die Regierung will die Korruption weiter reduzieren und das Steuerrecht für Unternehmen vereinfachen. Als Tor zum frankofonen Westafrika bietet Côte d‘Ivoire Zugang zu einer Region mit mehr als 110 Millionen Menschen.

Das mit Abstand wichtigste Exportgut des Landes ist nach wie vor Kakao. Doch der weltgrößte Produzent hat hier zuletzt seine Abhängigkeit etwas reduzieren können. So nahm der Export von anderen Rohstoffen, insbesondere Gold, deutlich zu. Die Förderung von Erdöl wird aktuell ebenfalls ausgebaut.

Das Länderprofil wurde zuletzt im August 2023 aktualisiert.

Côte d'Ivoire ist eines von zwölf afrikanischen Ländern der G20-Initiative Compact with Africa (CwA). Ziel ist es, die Bedingungen für private Investitionen in den Teilnehmerländern zu verbessern.

Wolfgang Karg

Côte d’Ivoire ist auf dem besten Weg von einem Entwicklungs- zu einem Schwellenland. Das macht es für deutsche Unternehmen zu einem interessanten Wachstumsmarkt und einem Drehkreuz für ganz Westafrika. Im Rahmen der Reformpartnerschaft "Compact with Africa" arbeiten Deutschland und Côte d’Ivoire gemeinsam an verbesserten Rahmenbedingungen für mehr privatwirtschaftliches Engagement.

Wolfgang Karg GTAI-Korrespondent für West- und Zentralafrika

Daten und Fakten Côte d'Ivoire

SWOT-Analyse

S

Strengths Stärken

  • Krisenresiliente Volkswirtschaft bewährte sich in Coronapandemie
  • Führungsrolle im frankofonen Westafrika
  • Anhaltendes Wirtschaftswachstum und steigende Kaufkraft
  • Exportorientierte Landwirtschaft und steigende Rohstoffförderung
  • Starker Investitionszufluss durch internationale Kapitalgeber
W

Weaknesses Schwächen

  • Spannungen und Machtkämpfe zwischen Parteiführern
  • Korruption, Vetternwirtschaft; intransparente und ineffiziente Verwaltung
  • Wertschöpfungsketten noch unterentwickelt
  • Abhängigkeit von Preisentwicklung an Rohstoff- und Agrarmärkten
  • Informeller Sektor noch immer stark ausgeprägt
O

Opportunities Chancen

  • Regierung und internationale Geldgeber investieren in Infrastruktur und Ausbau von Wertschöpfungsketten
  • Chancen für Maschinen- und Anlagenbau zur Förderung von Öl, Gas und weiteren Rohstoffen sowie in Bauindustrie
  • Deutsch ist als zweite oder dritte Fremdsprache populär; mehr als 200.000 Ivorer sprechen Deutsch
  • Verbraucher suchen nach Alternativen zu französischen Konsumgütern
  • Nachholbedarf bei Entwicklung von Abfall- und Kreislaufwirtschaft sowie im Umweltschutz
T

Threats Risiken

  • Politische Auseinandersetzungen drohen sich in lokaler Gewalt zu entladen
  • Ethnische Spannungen zwischen Bevölkerungsgruppen; teilweise starke Ressentiments gegenüber Franzosen und Libanesen
  • Gefahr durch Eindringen islamistischer Gruppen im Norden aus Mali und Burkina Faso
  • Steigende Staatsverschuldung, vor allem auch gegenüber privaten Gläubigern und China
  • Umweltverschmutzung und Anfälligkeit für Folgen des Klimawandels

Potenzialbranchen in Côte d’Ivoire

Landwirtschaft

Rund 85 Prozent der ivorischen Exporte sind Agrarprodukte; Kakao allein hat einen Anteil von knapp einem Drittel. Die Landwirtschaft wird zunehmend produktiver und der Einsatz modernerer Maschinen in Ackerbau und Viehzucht nimmt zu. Der Markt für Saatgut, Futtermittel, Düngemittel und Pflanzenschutzmittel entwickelt sich positiv. „Cash Crops“ wie Kakao, Palmöl, Kaffee, Cashewnüsse oder Kautschuk für den Export wie auch die Nahrungsmittelproduktion für den regionalen Markt locken Investitionen. 

Nahrungsmittel und Getränke

Immer mehr lokal produzierte, hochwertigere und modern verpackte Frischprodukte, Getränke, Snacks und Spezialitäten kommen auf den ivorischen Markt. Aufgrund der zahlreichen Gründer im Lebensmittelsektor wächst der Bedarf an Maschinen- und Anlagen sowie Zutaten und Vorprodukten. Neben den neuen Unternehmen gibt es auch eine Reihe etablierter ivorischer Lebensmittelprozenten, die weiter in den Ausbau lokaler Wertschöpfungs- und Lieferketten investieren.

Automobilindustrie

Der Kundenkreis für Neufahrzeuge deutscher Automobilhersteller wächst. Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen/Audi arbeiten im Vertrieb mit internationalen Händlern zusammen. Diese Vertragshändler stellen auch den Service für die Fahrzeuge sicher, vertreiben aber auch andere Marken. Dominiert wird das Straßenbild allerdings von Gebrauchtfahrzeugen aus aller Welt -  Ersatzteile sind gefragt.

Bauwirtschaft

Das Bauwesen boomt - vor allem in der Wirtschaftsmetropole Abidjan, aber auch in einigen regionalen Ballungszentren. Der Ausbau der Infrastruktur, etwa von Straßen und Flughäfen, bleibt ein Schwerpunkt der Regierung. Chancen für deutsche Unternehmen bestehen vor allem bei der Lieferung von modernen Baumaschinen und hochwertigen Baustoffen. Auch Beratungs-, Architekten- und Ingenieurdienstleistungen sind gefragt.

Gesundheitswirtschaft

Impulsgeber im Gesundheitswesen sind private Betreiber von Kliniken und Arztpraxen. Doch auch der Staat investiert in Universitäts- und Fachkliniken. Internationale Geldgeber finanzieren regionale Krankenhäuser. Ein wachsender Markt für Medizintechnik und pharmazeutische Produkte entwickelt sich. Deutsche Exporteure können auf ein funktionierendes Netz von Distributoren für Medizintechnik und Medikamente aufbauen.

Mehr Brancheninfos

Germany Trade & Invest (GTAI) bietet weitergehende Informationen zu aussichtsreichen Branchen in Côte d’Ivoire

Die Analysen beleuchten neben der Marktentwicklung auch politische Rahmenbedingungen, aktuelle und geplante Projekte sowie Geschäftschancen für deutsche Unternehmen.

Marktzugang

Rechtlicher Rahmen, Gründen, Investieren

Gewerbliche Wareneinfuhr und Zoll

Bei der Einfuhr von Waren nach Côte d’Ivoire sind eine Vielzahl von Vorschriften und Regeln zu beachten. Die frühzeitige Information über Einfuhrverfahren, zu zahlende Abgaben und mögliche Verbote und Beschränkungen hilft, Verzögerungen an der Grenze und damit zusätzliche Kosten zu vermeiden.

Arbeitsmarkt und Löhne

Das Kompetenzzentrum für berufliche Aus- und Weiterbildung der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana (BMWK Skills Experts Programm) bietet deutschen und lokalen Unternehmen sowie Bildungsanbietern Informationen und Beratung rund um das Thema Berufsbildung.

Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen

Der wichtigste Geber in Côte d'Ivoire ist Frankreich. Ein großes Projektportfolio haben aber auch die Weltbank und die Afrikanische Entwicklungsbank. Deutschland zählt Côte d'Ivoire zu seinen Reformpartnern, was mit höheren Zusagen einhergeht. Dementsprechend finanziert die KfW Entwicklungsbank ebenfalls viele Projekte in Côte d'Ivoire, insbesondere im Energiesektor. Weitere wichtige Sektoren für die Entwicklungszusammenarbeit mit Côte d'Ivoire sind zudem das Bildungswesen, die Land- und Forstwirtschaft sowie Wasser und Umwelt. Aus Entwicklungsprojekten resultieren eine Vielzahl von Aufträgen, die ab bestimmten Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Der Großteil dieser Tender betrifft Consultingleistungen, aber auch Bau- und Lieferleistungen werden eingekauft.

Einen Überblick über Geschäftschancen bei öffentlichen Aufträgen gibt Germany Trade & Invest (GTAI) im Bericht Entwicklungszusammenarbeit mit Côte d'Ivoire. Bei GTAI finden Sie zudem aktuelle 

Unterstützung beim Markteinstieg in Côte d'Ivoire

Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika und weitere Institutionen der Außenwirtschaftsförderung bieten verschiedene Maßnahmen in ausgewählten Branchen an, um deutschen Unternehmen die Erschließung des Zielmarktes Côte d'Ivoire zu erleichtern.

Beratungsgutscheine Afrika: Unterstützung beim Markteinstieg

Das BMWK unterstützt den Markteinstieg deutscher KMU in Afrika. Unternehmen erhalten bis zu 75 Prozent der Kosten für maximal 15 Beratungstage.

BMWK-Markterschließungsprogramm Neues Fenster zu "BMWK-Markterschließungsprogramm".

Das Markterschließungsprogramm (MEP) erleichtert kleinen und mittleren Unternehmen den Einstieg in ausländische Märkte und bietet aktuell Maßnahmen für Côte d'Ivoire an.

Investitionsgarantien des Bundes Neues Fenster zu "Investitionsgarantien des Bundes".

Die Investitionsgarantien sichern Direktinvestitionen deutscher Unternehmen in Côte d'Ivoire gegen politische Risiken ab und unterstützten Projekte vor Ort.

Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft Neues Fenster zu "Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft".

Die Hermesdeckungen schützen Exporteure und Banken bei Geschäften mit ivorischen Handelspartnern vor wirtschaftlich und politisch bedingten Zahlungsausfällen.

Import Promotion Desk Côte d'Ivoire Neues Fenster zu "Import Promotion Desk Côte d'Ivoire".

Das Import Promotion Desk (IPD) fördert den Import von Obst, Gemüse aus der Elfenbeinküste und vermittelt Handelspartnerschaften zu Exporteuren.

Invest for Jobs Neues Fenster zu "Invest for Jobs".

Die Sonderinitiative "Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel" unterstützt Unternehmen bei ihrem Engagement in Afrika. Ziel ist, bis zu 100.000 Arbeitsplätze zu schaffen.

Kompetenzzentrum Energie und Umwelt Ghana Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Energie und Umwelt Ghana".

Das Kompetenzzentrum der AHK Ghana berät vor Ort zu Investitionen in Solar-, Wind- und Bioenergie, Wasser- und Abfallwirtschaft.

Kompetenzzentrum berufliche Bildung Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum berufliche Bildung".

Mit dem Skills Experts Programm unterstützt das Kompetenzzentrum der AHK Ghana Unternehmen und Bildungsanbieter.

Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe".

Das Kompetenzzentrum der AHK Ghana unterstützt deutsche Bergbauzulieferer und -dienstleister beim Ausbau ihrer Geschäfte in Westafrika.

Kontakte und weiterführende Links

Beratung für Ihr Côte d’Ivoire-Geschäft

Kontakt Christine Zander

Afrika-Partner Nord- und Westafrika Geschäftsstelle Wirtschaftsnetzwerk Afrika (030) 275 757 60

E-Mail schreiben

Kontakt Antonia Gnädig

Afrika-Partnerin Nord-, West- und Zentralafrika Geschäftsstelle Wirtschaftsnetzwerk Afrika (030) 275 757 60

E-Mail schreiben

Kontakt Meisara-Salem Azzab

Afrika-Partner Nord-, West- und Zentralafrika Geschäftsstelle Wirtschaftsnetzwerk Afrika (030) 275 757 60

E-Mail schreiben

Ansprechpartner vor Ort

Kontakt Delegation der Deutschen Wirtschaft in Côte d’Ivoire

Kontakt Natalie Kolbe

Delegierte Zur Website +225 07 97 51 60 53

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Kontakt Sabrina Jauss

Leiterin des IPD Hub für Côte d'Ivoire und Ghana Import Promotion Desk

E-Mail schreiben

Kontakt Deutsche Botschaft Abidjan

Côte d‘Ivoire +225 27 22 44 20 30

E-Mail schreiben

Weiterführende Informationen

Erfahrungsberichte von Unternehmen in Côte d'Ivoire

Neue Märkte: mit Geduld und Unterstützung in Westafrika expandieren

Kälte- und Klimatechnik ist in Afrika immer stärker gefragt, etwa bei der Kühlung von Lebensmitteln. Die BITZER Gruppe hat inzwischen in vier Ländern eigene Niederlassungen.

Umschalten: Klimafreundlicher Ausbau der Stromnetze in Afrika

Dilo bietet effizientes Gas-Handling für Schalterhersteller und Energieversorger. Die Geräte des deutschen Unternehmens kommen auch beim Ausbau der Stromnetze in Afrika gut an.

Teamgeist: Fischverarbeiter aus Italien wird zum Dorfchef

Der Thunfischverarbeiter Airone ist eines von zwei ausländischen Unternehmen, das in Côte d'Ivoire industriell Fisch verarbeitet.

Ausbildung made in Germany: Villeroy & Boch in Côte d‘Ivoire 

Um ein hochwertiges Produkt anzubringen, braucht es gut ausgebildete Fachkräfte. Deshalb exportiert Villeroy & Boch nicht nur Produkte, sondern auch handwerkliches Know-how.

Blockchain-Technologie: Digitaler Schutz vor Fälschungen in Afrika

Das Chemnitzer Start-up authentic.network hat mit Blockchain-Technologie ein digitales Siegel entwickelt. Es soll Medikamente und weitere Produkte fälschungssicher machen.

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