Côte d‘Ivoire zählt zu den erfolgreichsten Ökonomien in Subsahara-Afrika. Seit dem Ende der politischen Instabilität 2012 verzeichnet das westafrikanische Land einen anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung. Im regionalen Vergleich ist die ivorische Wirtschaft breit aufgestellt.
Als Tor zum frankofonen Westafrika bietet Côte d‘Ivoire Zugang zu einer Region mit mehr als 110 Millionen Menschen. Die Regierung Ouattara wurde 2020 im Amt bestätigt. Der politische und wirtschaftliche Reformkurs für weiteres Wachstum dürfte fortgesetzt werden. Zwar steht ein notwendiger Generationenwechsel bei der politischen Führung weiterhin aus. Dennoch bietet die Elfenbeinküste ein im afrikanischen Vergleich stabiles Umfeld. Das Investitionsklima gilt insgesamt als gut.
Das Länderprofil wurde zuletzt im Dezember 2022 aktualisiert.
Côte d'Ivoire ist eines von zwölf afrikanischen Ländern der G20-Initiative Compact with Africa (CwA). Ziel ist es, die Bedingungen für private Investitionen in den Teilnehmerländern zu verbessern. |

Wolfgang Karg
Côte d’Ivoire ist auf dem besten Weg von einem Entwicklungs- zu einem Schwellenland. Das macht es für deutsche Unternehmen zu einem interessanten Wachstumsmarkt und einem Drehkreuz für ganz Westafrika. Im Rahmen der Reformpartnerschaft "Compact with Africa" arbeiten Deutschland und Côte d’Ivoire gemeinsam an verbesserten Rahmenbedingungen für mehr privatwirtschaftliches Engagement.
Wolfgang Karg GTAI-Korrespondent für West- und Zentralafrika
Daten und Fakten Côte d'Ivoire
Potenzialbranchen
Bauwirtschaft | Côte d’Ivoire richtet in 2023 den Afrika-Cup aus, deswegen investiert der Staat in die Modernisierung und den Ausbau von Straßen, Hafenanlagen, Krankenhäusern und Sportstadien. Private Akteure investieren in Abidjan in Büros, Einkaufszentren, Hotels und Wohnungen. |
Bergbau | Seit etwa zehn Jahren immer mehr Goldbergbau durch internationale Unternehmen. Inzwischen zahlreiche Minenbetreiber, die regelmäßig Bergbautechnik abnehmen. Bis 2025 soll die Gold-Produktion auf über 50 Tonnen gesteigert werden. |
Energiewirtschaft | Weiterer Ausbau von Netzen und Kraftwerkskapazitäten (thermisch, Wasser und Solar) vorgesehen. Staat setzt auf private und geberfinanzierte Projekte. Ziel bis 2030: die Stromerzeugung zu verdoppeln. Côte d’Ivoire ist Mitglied der Weltbank-Initiative Scaling Solar. |
Landwirtschaft | Côte d’Ivoires wichtigste Exportgüter sind Kakao, Cashewnüsse, Baumwolle, Kaffee und Kautschuk. Die Regierung kurbelt den Aufbau von Wertschöpfungsketten im Land an, das soll mit Steuerbefreiungen und Zollnachlässen auf die Einfuhr von Ersatzteilen und Ausrüstung gelingen. Dennoch ist das Land nach wie vor auf Lebensmittelimporte angewiesen. In Abidjan entwickelt das Africa Rice Center unter deutscher Beteiligung neue Reisanbaumethoden. |
Nahrungsmittel | Die Nachfrage nach Konsumgütern legt stetig zu. In Côte d'Ivoire gibt es daher verstärkt Investitionen bei der Herstellung, Transport und Verpackung von Nahrungsmitteln. Deutsche Unternehmen sind hier laut des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) maßgeblich beteiligt. |
Umwelt und Wasser | 2020 erhielt Côte d'Ivoire von der Weltbank einen Kredit von umgerechnet rund 280 Millionen Euro für Abwasser- und Abfall-Management. German Water Partnership betreibt in Abidjan ein eigenes Büro, um die Wasser- und Abwasserprojekte in West- und Zentralafrika zu koordinieren. |
Gesundheitswirtschaft | Die Regierung will bis 2024 umgerechnet 2,5 Milliarden Euro in den Ausbau des Gesundheitssektors stecken. Die Deutsche Bank finanziert gemeinsam mit der Islamischen Entwicklungsbank (ICIEC) den Bau von zwei Krankenhäusern. |
Der Branchencheck Côte d‘Ivoire enthält weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen und Links zu ausführlichen Branchenberichten.
Marktzugang
Rechtlicher Rahmen, Gründen, Investieren
- Einen Überblick über zu den rechtlichen Rahmenbedingungen für Ihr Côte d’Ivoire-Geschäft gibt die GTAI-Publikation Recht kompakt Côte d’Ivoire.
- Die GTAI-Website informiert Sie über aktuelle Rechtsänderungen in Côte d’Ivoire.
- Für die Suche nach einem Rechtsanwalt ist die Anwaltsliste der deutschen Botschaft in Abidjan (PDF) hilfreich.
- Bei individuellen Anfragen unterstützen Sie die GTAI-Rechtsexperten.
Gewerbliche Wareneinfuhr und Zoll
Bei der Einfuhr von Waren nach Côte d’Ivoire sind eine Vielzahl von Vorschriften und Regeln zu beachten. Die frühzeitige Information über Einfuhrverfahren, zu zahlende Abgaben und mögliche Verbote und Beschränkungen hilft, Verzögerungen an der Grenze und damit zusätzliche Kosten zu vermeiden.
- Auf der GTAI-Website finden Sie aktuelle Meldungen zu geänderten Zoll- und Einfuhrregelungen in Côte d’Ivoire.
- Zudem beantworten die Zollexperten der GTAI Ihre Anfragen auch individuell.
Arbeitsmarkt und Löhne
Das Kompetenzzentrum für berufliche Aus- und Weiterbildung der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana (BMWK Skills Experts Programm) bietet deutschen und lokalen Unternehmen sowie Bildungsanbietern Informationen und Beratung rund um das Thema Berufsbildung.
Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen
In Côte d'Ivoire sind viele Geberorganisationen aktiv. Ein großes Projektportfolio haben die Weltbank und die Afrikanische Entwicklungsbank, die sich auf Infrastrukturvorhaben konzentriert. Neue Projekte gab es im Jahr 2018 vor allem im Bereich der Landwirtschaft. Schwerpunkte der deutschen bilateralen Zusammenarbeit sind unter anderem ländliche Wirtschaftsentwicklung und Biodiversität sowie erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Aus Entwicklungsprojekten resultieren eine Vielzahl von Aufträgen, die ab bestimmten Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Im Jahr 2018 betraf der Großteil dieser Tender Consultingleistungen.
Bei Germany Trade & Invest finden Sie aktuelle
Unterstützung beim Markteinstieg in Côte d'Ivoire
Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika, das BMWK-Markterschließungsprogramm und weitere Institutionen der Außenwirtschaftsförderung bieten verschiedene Maßnahmen in ausgewählten Branchen an, um deutschen Unternehmen die Erschließung des Zielmarktes Côte d'Ivoire zu erleichtern.
Unabhängig von der Branche und vom Zielland können Unternehmen die "Beratungsgutscheine Afrika" in Anspruch nehmen. Das Förderprogramm des BMWK unterstützt den Markteinstieg deutscher KMU in Afrika mit bis zu 75 Prozent der Kosten für maximal 15 Beratertage. |
Nahrungsmittel
Côte d'Ivoire gehörte zu den Zielländern des Projektes "Lebensmittelverarbeitungstechnik und -logistik in Westafrika" des Wirtschaftsnetzwerks Afrika. Im Rahmen dieses Projektes wurde 2021 eine Marktstudie veröffentlicht.
Mit dem Sector Brief Côte d'Ivoire: Cold Chains informiert die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH zu den Marktbedingungen für Kühltechnik in Côte d'Ivoire.
Energiewirtschaft
Die Exportinitiative Energie hat drei Zielmarktanalysen zur Energieerzeugung in Côte d’Ivoire veröffentlicht:
- Analyse des Potenzials der erneuerbaren Energien in der Agroindustrie von Côte d’Ivoire (2021), Herausgeber Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWK)
- Rechtsrahmen für Embedded Production in der Elfenbeinküste (2020), Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH.
- Côte d‘Ivoire: Photovoltaik-Lösungen zur dezentralen Energieversorgung (2018), Herausgeber die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana.
Für den Bereich Energiewirtschaft hat die GIZ einen Sector Brief Partnership Ready: Erneuerbare Energien zu Chancen im Energiesektor in Côte d’Ivoire veröffentlicht.
Umwelt und Wasser
Die GIZ informiert Unternehmen mit dem Sector Brief Partnership Ready: Kunststoffabfallwirtschaft zum Markt für Kunststoffabfall in Côte d’Ivoire.
Ein weiterer Sector Brief Partnership Ready: Organische Abfallverwertung und Abfallmanagement der GIZ informiert Unternehmen zum Umfeld für organischen Abfall in Côte d‘Ivoire.