(GTAI) - Ägypten treibt den Ausbau seiner Verkehrsinfrastruktur mit Nachdruck voran. Ziel ist es, als Logistikdrehscheibe zwischen Afrika, Asien und Europa zu fungieren. Im Fokus stehen Straßen, Schienen, Häfen und Flughäfen. Im Straßenbau wurden seit 2014 rund 7.000 km neue Straßen gebaut und über 8.000 km Hauptverbindungen modernisiert. Damit sollen Metropolregionen, Industriezentren und neue Städte wie die „New Administrative Capital“ besser verknüpft werden. Im Weltbank-Index zur Straßenqualität kletterte Ägypten von Rang 118 auf Rang 18. Budgetkürzungen durch IWF-Reformen erzwingen verstärkte Mautmodelle und Partnerschaften mit der Privatwirtschaft.
Auch der Schienenverkehr wird ausgebaut: Bis 2030 entsteht ein elektrifiziertes Hochgeschwindigkeitsnetz von etwa 2.000 km Länge. Siemens Mobility liefert Züge und Signaltechnik im Wert von rund 8,1 Milliarden Euro. Ein Gemeinschaftsunternehmen aus Deutscher Bahn und Elsewedy Electric übernimmt den Betrieb. Zeitgleich laufen Projekte für Monorails und Metro-Erweiterungen in Kairo. In der Region Kairo entstehen außerdem neue Kapazitäten für den Luftverkehr. Der Capital International Airport und der Sphinx International Airport ergänzen den bestehenden Flughafen der Metropole. Dieser erhält ein neues Terminal 4, das die möglichen Passagierzahlen nahezu verdoppeln wird. Bahnanbindungen und moderne Straßenzugänge sorgen für bessere Erreichbarkeit. Investitionsbedarf besteht vor allem bei Terminaltechnik, Sicherheitslösungen und Gepäcklogistik.
Bei den Seehäfen sind ebenfalls zahlreiche Erweiterungen geplant. Entlang des Suezkanals entstehen neue Containerterminals und multimodale Anlagen. In Damietta errichten Hapag-Lloyd und Eurogate ein modernes Umschlagzentrum. In Ain Sokhna weiten internationale Betreiber die Kapazitäten aus. Trockenhäfen im Inland entlasten die Küstenhäfen und optimieren den Güterverkehr.
Der Infrastrukturausbau in Ägypten bietet deutschen Unternehmen vielfältige Chancen:
- Finanzierung und Betrieb von Mautsystemen
- Intelligente Verkehrstechnik und Wartung bestehender Netze
- Teilnahme an Hochgeschwindigkeitsbahnprojekten und Urban-Rail-Systemen
- Lieferung von Terminal- und Sicherheitstechnik für Flughäfen
- Planung und Ausrüstung logistischer Knotenpunkte in See- und Trockenhäfen
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