(GTAI) - Die Energiewende erfordert komplexe Stromnetze. Denn Wind- und Solarkraft produzieren nicht zuverlässig gleiche Strommengen. Je mehr Kraftwerke miteinander verbunden sind, desto besser lassen sich Strommangel oder -überschuss in Netzen ausgleichen – auch über Landesgrenzen hinweg. GTAI hat die wichtigsten Pläne zum Ausbau von transnationalen Stromnetzen weltweit zusammengestellt und dabei auch afrikanische Länder in den Blick genommen.  

In Nordafrika könnte beispielsweise Ägypten zum wichtigen Knotenpunkt für den Stromhandel zwischen Afrika und Europa avancieren. Das Land verzeichnet immer größere Stromüberschüsse und sucht dafür verstärkt Abnehmer im Ausland. Ähnliche Ambitionen hat auch Marokko, das vom Stromimporteur zum Stromexporteur aufsteigen will. 

In Ostafrika soll Äthiopien zentraler Versorger der Region werden. Mit dem Grand Ethiopian Renaissance Dam (GERD) sind die Voraussetzungen, günstig Strom in großen Mengen zu produzieren da. Es fehlen jedoch belastbare Verteilernetze zum Transport des Stroms und im Falle Kenias der Wille, diesen auch zu kaufen. 

Im südlichen Afrika bildet der 1995 gegründete Southern African Power Pool (SAPP) den entwickeltesten Elektrizitätsmarkt auf dem afrikanischen Kontinent. Übertragungsleitungen verbinden derzeit neun der insgesamt zwölf Mitgliedsländer. Südafrika produziert rund 75 Prozent der Erzeugungskapazitäten in dem Verbund. Für eine ausreichende Stromversorgung in der Region braucht es weitere Investitionen. 

Bedarf für Investitionen gibt es auch in Westafrika. Der 1999 gegründete West African Power Pool (WAPP) umfasst 13 westafrikanische Staaten mit Nigeria, Ghana und Côte d'Ivoire als die wichtigsten Stromproduzenten. Der von fossilen Brennstoffen dominierte Strommix soll künftig grüner werden.

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