Sambia zählt zu den politisch stabilsten Ländern Afrikas. Treibende Kraft für das Wirtschaftswachstum ist der Kupferbergbau. Dadurch ist das Land aber stark abhängig von den Weltmarktpreisen.

Das südafrikanische Binnenland grenzt an acht Nachbarstaaten und hat über Tansania guten Zugang zum ostafrikanischen Markt. Landwirtschaft und Bergbau sind die tragenden Sektoren der Wirtschaft. Von zentraler Bedeutung ist der Abbau von Kupfer sowie dessen Verhüttung im Copperbelt, einem Bergbaugebiet im Nordwesten des Landes.

Die Regierung in Lusaka möchte durch den Abbau weiterer Bodenschätze wie Gold, Kobalt oder Zink den Bergbau ausweiten. Erfolgversprechend erscheint aufgrund des großen landwirtschaftlichen Potenzials vor allem die Nahrungsmittelindustrie. Aber auch diese leidet unter den hohen Transportkosten und der noch wenig leistungsfähigen Logistik.

Der Einbruch der Erlöse aus dem Kupferexport, staatliches Missmanagement und ein kreditfinanzierter Infrastrukturausbau haben zu einer erdrückenden Schuldenlast geführt. Durch inkonsistente Wirtschaftspolitik wurde Vertrauen verspielt. Die Regierung ist gefordert, die Weichen für notwendige Reformen zu stellen, sei es in Bezug auf die Staatsfinanzen, im Umgang mit Investoren oder für eine stärkere Diversifizierung. 

Das Länderprofil wurde zuletzt im März 2024 aktualisiert.

Hassan Wehbe, Repräsentant der AHK Südliches Afrika für Sambia

Sambias Bergbau, Landwirtschaft und Tourismus bergen trotz Verschuldung und Dürre großes Potenzial. Der Bergbausektor ist im Kleinmaßstab unerschlossen und offen für Innovationen. Unberührte Agrarflächen bieten Chancen für Projekte.

Hassan Wehbe Repräsentant der AHK Südliches Afrika für Sambia

Daten und Fakten Sambia

SWOT-Analyse

S

Strengths Stärken

  • Umfangreiche Rohstoffvorkommen
  • Im regionalen Vergleich ergiebige Niederschläge
  • Weit ausgebautes Straßennetz
  • Relativ stabile politische Lage
  • Regionale Zusammenarbeit in der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC)
W

Weaknesses Schwächen

  • Binnenlage sorgt für hohe Transportkosten
  • Einseitige Abhängigkeit von Hydroenergie
  • Mangel an Facharbeitern
  • Ineffiziente Verwaltung
  • Geringe Diversifizierung der Wirtschaft
O

Opportunities Chancen

  • Abbau weiterer Rohstoffe neben Kupfer
  • Nutzung erneuerbarer Energien
  • Großes landwirtschaftliches Potenzial
  • Steigender Konsum durch wachsende Mittelschicht
  • Aufbau neuer Industriesparten (Batterien)
T

Threats Risiken

  • Starke Abhängigkeit von Kupferabbau und Weltmarktpreisen
  • Hohe Staatsverschuldung
  • Nahrungsmittelknappheit durch ineffiziente Landwirtschaft
  • Verringerte Niederschläge durch Klimawandel
  • Effekte globaler Spannungen

Potenzialbranchen in Sambia

Landwirtschaft

Die überwiegend im traditionellen Regenfeldbau betriebene Landwirtschaft Sambias muss produktiver werden – und diverser. Verfügbare Flächen und fruchtbare Böden sind reichlich vorhanden. Bislang dominiert Mais den Agrarsektor. Der Klimawandel erfordert geänderte Fruchtfolgen, mehr Bewässerung und eine bessere Agrarlogistik. Im Rahmen des Comprehensive Agricultural Transformation Support Programme (CATSP) sollen Landwirte mit e-Vouchers flexibler Geräte, Saatgut, Dünger oder andere Vorprodukte beschaffen können. 

Bergbau und Rohstoffe

Der weltweit zunehmende Wettbewerb um mineralische Rohstoffe, die für Techniken der Energiewende unverzichtbar sind, führen zu steigender Nachfrage nach sambischen Bodenschätzen. Ziel der Regierung ist es, die Produktion von Kupfer von derzeit 800.000 Tonnen pro Jahr bis 2032 auf 3 Millionen Tonnen zu steigern. Hierzu sind umfangreiche Investitionen - auch in Maschinen und Anlagen - notwendig. Ebenso zieht die Aufbereitung von sambischen Kobalt für die Batterieproduktion zunehmend Interesse auf sich.

Energiewirtschaft

Sambias Energieversorgung basiert zu 80 Prozent auf Wasserkraft. Klimaveränderungen sorgen für längere Trockenphasen, so dass Stauseen in den vergangenen Jahren immer wieder unzureichend gefüllt waren. Deshalb möchte die Regierung dem steigenden Bedarf nach Strom stärker mit Solar- und Windenergie begegnen. Private Stromerzeuger sollen hierbei eine größere Rolle spielen - eine Chance für lokale Netzwerke (Minigrids) und Solarkraftwerke.

Nahrungsmittel und Getränke

Während Sambia Grundnahrungsmittel wie Mais in etliche Länder der Region exportiert, muss es viele verarbeitete Lebensmittel, etwa Milchprodukte, selbst einführen. Auch bei Waren wie Speiseöl, Gemüse oder Geflügel könnte eine größere inländische Produktion die externe Abhängigkeit verringern. Investoren sind oft in- und ausländische Agrarunternehmen, die mehrere Schritte der Wertschöpfungskette abdecken können. Geschäftschancen bieten auch die Bereiche Kühlung, Logistik und Lagerung.

Gesundheitswirtschaft

Die Coronapandemie hat Sambia seine Abhängigkeit von Importen bei wichtigen Arzneimitteln vor Augen geführt. Versorgungslücken und logistische Einschränkungen haben dabei negativ zusammengewirkt. Die lokale Fertigung grundlegender Präparate könnte mehr Sicherheit bei Mangellagen bieten. Die Regierung hat 2022 die Zambia Pharmaceuticals Manufacturing Initiative (ZPMI) ins Leben gerufen und möchte ein „Pharma Hub" im südlichen Afrika werden.

Mehr Brancheninfos

Germany Trade & Invest (GTAI) bietet weitergehende Informationen zu aussichtsreichen Branchen in Sambia

Die Analysen beleuchten neben der Marktentwicklung auch politische Rahmenbedingungen, aktuelle und geplante Projekte sowie Geschäftschancen für deutsche Unternehmen.

Marktzugang

Rechtliche Rahmenbedingungen

Gewerbliche Wareneinfuhr und Zoll

Arbeitsmarkt und Löhne

Das Kompetenzzentrum Training (Aus- und Weiterbildung) der AHK Südliches Afrika (Skills Experts Programm) bietet deutschen und lokalen Unternehmen sowie Bildungsanbietern Informationen und Beratung rund um das Thema Berufsbildung.

Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen

In Sambia sind verschiedene bilaterale und multilaterale Geber aktiv. Die Weltbank, die Afrikanische Entwicklungsbank, die KfW Entwicklungsbank und andere stellen Finanzierungen für Vorhaben der öffentlichen Hand bereit. Aus geberfinanzierten Vorhaben resultieren Aufträge, die ab gewissen Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Dies sind in erster Linie Tender für den Einkauf von Consultingleistungen, aber auch für Liefer- und Bauleistungen.

Bei Germany Trade & Invest finden Sie aktuelle 

Unterstützung beim Markteinstieg in Sambia

Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika und weitere Institutionen der Außenwirtschaftsförderung bieten verschiedene Maßnahmen in ausgewählten Branchen an, um deutschen Unternehmen die Erschließung des Zielmarktes Sambia zu erleichtern.

Beratungsgutscheine Afrika

Das BMWK unterstützt den Markteinstieg deutscher KMU in Afrika. Unternehmen erhalten bis zu 85 Prozent der Kosten für maximal 15 Beratungstage.

BMWK-Markterschließungsprogramm Neues Fenster zu "BMWK-Markterschließungsprogramm".

Das Markterschließungsprogramm (MEP) erleichtert kleinen und mittleren Unternehmen den Einstieg in ausländische Märkte und bietet aktuell Maßnahmen für Sambia an.

Investitionsgarantien des Bundes Neues Fenster zu "Investitionsgarantien des Bundes".

Die Investitionsgarantien sichern Direktinvestitionen deutscher Unternehmen in Sambia gegen politische Risiken ab und unterstützten Projekte vor Ort.

Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft Neues Fenster zu "Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft".

Die Hermesdeckungen schützen Exporteure und Banken bei Geschäften mit sambischen Handelspartnern vor wirtschaftlich und politisch bedingten Zahlungsausfällen.

Kompetenzzentrum Sourcing südliches Afrika Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Sourcing südliches Afrika".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika vernetzt europäische Unternehmen unterschiedlicher Branchen mit geeigneten Zulieferern aus dem südlichen Afrika.

Kompetenzzentrum Erneuerbare Energien und Energieeffizienz Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Erneuerbare Energien und Energieeffizienz".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika in Kapstadt berät Unternehmen vor Ort und bietet Marktinformationen zur Energiewirtschaft.

Kompetenzzentrum Corporate Social Responsibility Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Corporate Social Responsibility ".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika bietet Unternehmen eine Plattform für den Informations- und Erfahrungsaustausch rund um CSR-Themen.

Kompetenzzentrum Wassermanagement Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Wassermanagement ".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika fördert den Austausch zwischen Unternehmen aus Deutschland und dem südlichen Afrika rund um das Thema Wasserwirtschaft.

Kompetenzzentrum Industrie Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Industrie".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika unterstützt den Markteinstieg von Unternehmen in der Branche Industrie- und Konsumgüter.

Kompetenzzentrum Landtechnik und Lebensmittel Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Landtechnik und Lebensmittel".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika ist Anlaufstelle für Unternehmen, die vor Ort im Bereich Landtechnik und Verarbeitung von Lebensmitteln tätig sind.

Komptenzzentrum berufliche Bildung Neues Fenster zu "Komptenzzentrum berufliche Bildung".

Mit dem Skills Experts Programm unterstützt das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika Unternehmen und Bildungsanbieter.

Kontakte und weiterführende Links

Beratung für Ihr Sambia-Geschäft

Ansprechpartner vor Ort

Kontakt Hassan Wehbe

Bastian Lidzba

Kompetenzstelle für die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft Deutsche Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika

E-Mail schreiben

Kontakt Deutsche Botschaft Lusaka

Sambia +260 211 250 644

E-Mail schreiben

Weiterführende Informationen

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