Sambia zählt zu den politisch stabilsten Ländern Afrikas. Treibende Kraft für das Wirtschaftswachstum ist der Kupferbergbau. Dadurch ist das Land aber stark abhängig von den Weltmarktpreisen.
Das südafrikanische Binnenland grenzt an acht Nachbarstaaten und hat über Tansania guten Zugang zum ostafrikanischen Markt. Landwirtschaft und Bergbau sind die tragenden Sektoren der Wirtschaft. Von zentraler Bedeutung ist der Abbau von Kupfer sowie dessen Verhüttung im Copperbelt, einem Bergbaugebiet im Nordwesten des Landes.
Die Regierung in Lusaka möchte durch den Abbau weiterer Bodenschätze wie Gold, Kobalt oder Zink den Bergbau ausweiten. Erfolgversprechend erscheint aufgrund des großen landwirtschaftlichen Potenzials vor allem die Nahrungsmittelindustrie. Aber auch diese leidet unter den hohen Transportkosten und der noch wenig leistungsfähigen Logistik.
Der Einbruch der Erlöse aus dem Kupferexport, staatliches Missmanagement und ein kreditfinanzierter Infrastrukturausbau haben zu einer erdrückenden Schuldenlast geführt. Durch inkonsistente Wirtschaftspolitik wurde Vertrauen verspielt. Die Regierung ist gefordert, die Weichen für notwendige Reformen zu stellen, sei es in Bezug auf die Staatsfinanzen, im Umgang mit Investoren oder für eine stärkere Diversifizierung.
Das Länderprofil wurde zuletzt im Januar 2023 aktualisiert.

AHK Büro Sambia
Sambia-Experte, René Zarske
Sambia hat einmal mehr bewiesen, dass es politisch stabil und demokratisch ist. Die zentrale Positionierung in der Region des südlichen Afrikas sowie die Offenheit gegenüber ausländischen Investitionen sorgen für gute Geschäftsbedingungen. Insbesondere in den Bereichen Bergbau, Energie, Landwirtschaft und Tourismus gibt es viele Chancen, die Unternehmen nachhaltig nutzen sollten. Ein verlässliches Netzwerk vor Ort ist dabei unerlässlich.
René Zarske Repräsentant der AHK Südliches Afrika für Sambia
Daten und Fakten Sambia
Potenzialbranchen
Energiewirtschaft | Mit 80 Prozent Anteil am Energiemix ist Wasserkraft die dominierende Ressource. Reichliche Regenfälle und die Befüllung des Kafue-Stausees führen zur Entspannung bei der Stromversorgung, nachdem Dürren in den vergangenen Jahren zu Engpässen geführt hatten. Zudem kommt auch der Ausbau der Solarenergie in Gang. |
Bauwirtschaft | Aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten muss die Regierung öffentliche Investitionen in die Infrastruktur einschränken. Für Bewegung sorgt das Smart City Project in der Stadt Kalulushi, für das private Investoren gesucht werden. Zudem gibt es Pläne, das Eisenbahnnetz im Nordwesten in Richtung Angola zu verlängern. |
Bergbau und Rohstoffe | Regierung braucht dringend möglichst hohe Einnahmen aus dem Bergbau. Das Investitionsklima ist sehr angespannt, unter anderem durch umstrittene Änderungen bei der Unternehmensbesteuerung und die staatliche Übernahme von zwei der vier großen Kupferminen. Chancen liegen in der angestrebten Diversifizierung des Rohstoffabbaus (Gold, Kobalt, Edelsteine, Eisenerz, Nickel und Mangan). |
Landwirtschaft | Reichlich verfügbare Flächen und fruchtbare Böden für den Ausbau der kommerziellen Agrarwirtschaft sind vorhanden. Der Klimawandel erfordert geänderte Fruchtfolgen, mehr Bewässerung und eine bessere Agrarlogistik. |
Nahrungsmittel | Der Sektor ist relativ vielseitig aufgestellt. Im Wettbewerb mit kostengünstiger produzierten Einfuhren, vor allem aus Südafrika, haben die Hersteller einen schweren Stand. Lokalen Weiterverarbeitern mangelt es oft an zuverlässigen Zulieferern. Um lokale Produkte zu fördern werden Zölle auf Fleisch und Milchprodukte erhoben. |
Umwelt und Wasser | Die Versorgung mit Frischwasser ist weniger problematisch als der Zugang zum Abwassernetz. Bestehende Anlagen sind jetzt schon überlastet. Weltbank, die Afrikanische Entwicklungsbank, die Europäische Investitionsbank und die KfW finanzieren das Lusaka Sanitation Programme (LSP) in Höhe von 300 Millionen US-Dollar. |
Der Branchencheck Sambia enthält weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen und Links zu ausführlichen Branchenberichten.
Marktzugang
Rechtliche Rahmenbedingungen
- Die GTAI-Website informiert Sie über aktuelle Rechtsänderungen in Sambia.
- Für die Suche nach einem Rechtsanwalt ist die Anwaltsliste der deutschen Botschaft in Lusaka (PDF) hilfreich.
- Bei individuellen Anfragen unterstützen Sie die Rechtsexperten bei GTAI.
Gewerbliche Wareneinfuhr und Zoll
- Auf der GTAI-Website finden Sie aktuelle Meldungen zu geänderten Zoll- und Einfuhrregelungen in Sambia.
- Zudem beantworten die Zollexperten der GTAI Ihre Anfragen auch individuell.
Arbeitsmarkt und Löhne
Das Kompetenzzentrum Training (Aus- und Weiterbildung) der AHK Südliches Afrika (Skills Experts Programm) bietet deutschen und lokalen Unternehmen sowie Bildungsanbietern Informationen und Beratung rund um das Thema Berufsbildung.
Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen
In Sambia sind verschiedene bilaterale und multilaterale Geber aktiv. Die Weltbank, die Afrikanische Entwicklungsbank und andere stellen Finanzierungen für Vorhaben der öffentlichen Hand bereit. Aus diesen geberfinanzierten Projekten resultieren viele Aufträge, die ab gewissen Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Dies sind in erster Linie Tender für den Einkauf von Consultingleistungen, aber auch für Liefer- und Bauleistungen.
Bei Germany Trade & Invest finden Sie aktuelle
Kontakte und weiterführende Links
Beratung für Ihr Sambia-Geschäft
Ansprechpartner vor Ort
Weiterführende Informationen
- GTAI Länderseite Sambia
- Neue Märkte - Neue Chancen - Sambia, 2020 (PDF)
- Euler Hermes Export- und UFK-Garantien: Informationen zur Deckungspraxis in Sambia
- Investitionsgarantien des Bundes für Projekte in Sambia
- Reise und Sicherheitshinweise vom Auswärtigen Amt für Sambia
- Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft e.V.