In der instabilen Sahel-Region ist Niger eines der stabilsten Länder. Neben der Landwirtschaft ist insbesondere für den Export der Rohstoffsektor wichtig. Der Ausbau der Erdölförderung beschert dem Land einen Wachstumsschub.
Niger ist eines der ärmsten Länder der Welt und lediglich ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung ist alphabetisiert. Noch dominiert die Landwirtschaft: Rund drei Viertel der Bevölkerung arbeiten im Agrarsektor, der einen Anteil von etwa 40 Prozent am Bruttoinlandsprodukt hat.
Im Rohstoffsektor war in der Vergangenheit vor allem die Ausfuhr von Uran bedeutend. Mittlerweile ist Erdöl mit einem Anteil von einem Fünftel das wichtigste Exportgut. Von 2023 bis 2025 soll sich die exportierte Erdölmenge verdoppeln, wodurch dessen Anteil weiter zunehmen wird. Nach der Fertigstellung der Erdölpipeline von Niger nach Benin könnte die Wirtschaft mit bis zu 12,5 Prozent zulegen. Das Wachstum erfolgt jedoch von sehr niedrigem Niveau.
Die Bauwirtschaft profitierte sowohl von dem Bau der Erdölpipeline als auch des Kandadji Staudamms. Der Staudamm soll die Bewässerung in der Landwirtschaft verbessern und außerdem ein Wasserkraftwerk mit einer Kapazität von 130 Megawatt ermöglichen.
Das Länderprofil wurde zuletzt im Februar 2023 aktualisiert.
Daten und Fakten Niger
Potenzialbranchen
Bergbau und Rohstoffe | Der Rohstoffsektor dominiert die Exporte Nigers. Seit den frühen 1970er Jahren wurde vor allem Uran abgebaut. Französische Unternehmen dominierten den Sektor. Aktuelle Explorationsprojekte werden von kanadischen Unternehmen unternommen. Der Export von Gold ist zuletzt angestiegen. Noch bedeutender dürfte in Zukunft die Produktion und der Export von Erdöl sein. Während bisher die Erdölförderung bei 17.000 Barrel pro Tag lag, könnte sie auf 49.000 Barrel pro Tag im Jahr 2023 ansteigen und auf 108.000 Barrel pro Tag im Jahr 2025 steigen. |
Bauwirtschaft | Die Aktivitäten im Infrastrukturbereich werden stark von großen Projekten beeinflusst. Dazu gehörten in der jüngsten Vergangenheit der Bau des Kandadji Staudamms und der Erdölpipeline zwischen Niger und Benin. Die Pipeline soll 2023 in Betrieb gehen. Insgesamt ist die Infrastruktur inadäquat und stark ausbaubedürftig. |
Landwirtschaft | Die Landwirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Der Großteil der Bevölkerung arbeitet in dem Sektor. Die Ernte ist stark abhängig vom Regenfall, der relativ schwankend ist. Maschinen kommen bisher nur sehr begrenzt zum Einsatz. |
Entwicklungszusammenarbeit und öffentliche Aufträge in Niger
In Niger sind verschiedene bilaterale und multilaterale Geber aktiv. Unter anderem finanzieren die Weltbank, die Europäische Union, die Afrikanische Entwicklungsbank und die KfW Entwicklungsbank Vorhaben der öffentlichen Hand. Aus diesen geberfinanzierten Projekten resultieren Aufträge, die ab gewissen Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Dies sind in erster Linie Tender für den Einkauf von Consultingleistungen, aber auch für Liefer- und Bauleistungen.
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