(GTAI) - Seit August 2025 erhebt die US-Regierung pauschale Einfuhrzölle von 30 Prozent auf südafrikanische Waren. Besonders betroffen sind die Automobilindustrie (25 % Zoll), sowie Stahl und Aluminium (50 %). Rohstoffe wie Platin, Gold und Kupfer bleiben zollfrei. Die Maßnahmen treffen Südafrika hart: Die Wachstumsprognose für 2025 wurde auf nur noch 1 % gesenkt.

Die USA sind nach China Südafrikas zweitgrößter Exportmarkt. 2024 gingen Waren im Wert von 14,8 Mrd. US-Dollar in die Vereinigten Staaten – darunter 15,3 % Fahrzeuge und Kfz-Teile. Die Kfz-Exporte sind zwischen April und Juli 2025 um 64 % eingebrochen. Hersteller wie Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen reagieren mit Produktionsverlagerungen und Marktanpassungen.

Auch die Agrarwirtschaft leidet: Zitrusfrüchte, Nüsse, Wein und Zucker verlieren durch die Zölle an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber lateinamerikanischen Produzenten. Die Stahl- und Aluminiumbranche, ohnehin angeschlagen, wird durch die hohen Zölle zusätzlich belastet.

Die südafrikanische Regierung setzt auf Dialog statt Gegenzölle. Ein neues Handelsabkommen mit den USA wird angestrebt, das Zollvergünstigungen für bestimmte Mengen vorsieht. Parallel dazu fördert Südafrika die Marktdiversifizierung – etwa durch die Afrikanische Freihandelszone (AfCFTA), SADC und verstärkte BRICS-Kooperation.

Hoffnung besteht auf eine Verlängerung des African Growth and Opportunity Act (AGOA), der bisher zollfreien Zugang für über 1.800 Produkte bot. Die US-Handelskammer drängt auf eine Wiederaufnahme, um Chinas Einfluss in Afrika entgegenzuwirken.

Hintergründe und Einschätzungen liefert der aktuelle Bericht von Germany Trade & Invest: Südafrika unter Druck: US-Zölle treffen Schlüsselindustrien

Weitere Informationen