Geschäfte mit Afrika gelten bei vielen Unternehmen als besonders riskant. Um die Risiken zu minimieren, unterstützt die Bundesregierung Exporte und Investitionen in afrikanische Märkte mit verschiedenen Instrumenten zur Finanzierung und Absicherung. 

Export­kredit­versicherungen

Zielgruppe: Deutsche Exportunternehmen, Banken
Leistung: Exportkreditgarantien 
Regionaler Schwerpunkt: Schwellen- und Entwicklungsländer
Bewerbung: Kriterien für die Übernahme einer Deckung sind die Förderungswürdigkeit und die risikomäßige Vertretbarkeit des Geschäfts

Die sogenannten Hermesdeckungen sichern Exporteure gegen wirtschaftlich oder politisch bedingte Forderungsausfälle ab. Das Angebot greift, wenn die private Wirtschaft kein ausreichendes Absicherungsangebot zur Verfügung stellt. Dies gilt bei Entwicklungs- und Schwellenländern, somit auch für alle Länder Afrikas. Je nach Auftragsvolumen und Kreditlaufzeit gibt es unterschiedliche Produkte, die über das Agaportal bei der Euler Hermes Aktiengesellschaft beantragt werden können.

Durch die Übernahme einer Hermesdeckung wird das Risiko eines Zahlungsausfalls vom Exporteur bzw. der finanzierenden Bank zu einem großen Teil auf die Bundesrepublik Deutschland übertragen.

Finanziert durch die Bundesrepublik Deutschland
Implementiert durch die Euler Hermes Aktiengesellschaft

Übersicht zu den Hermesdeckungen

Staatliche Exportkreditgarantien

Vor-Ort-Unterstützung in Nordafrika: Kompetenzzentrum für deutsche Exportfinanzierung  

Hinweis

Das Kompetenzzentrum für deutsche Exportfinanzierung an der Deutsch-Emiratischen Industrie- und Handelskammer (AHK VAE) bietet sowohl lokalen Importeuren und Banken als auch deutschen Exporteuren ein umfassendes Unterstützungsangebot – insbesondere eine individuelle Betreuung vor Ort. Das Kompetenzzentrum arbeitet eng verzahnt mit Euler Hermes zusammen.   

Kompetenzzentrum für Exportfinanzierung in den Ländern Nordafrikas (AHK VAE)
Eva Steinhaus, Finanzierungsexpertin AHK VAE (Dubai), Kontakt aufnehmen 

Fokus: Ägypten, Algerien, Marokko, Tunesien (sowie: Mittlerer Osten, Pakistan)

Investitionsgarantien des Bundes

Zielgruppe: Deutsche Unternehmen mit Investitionstätigkeiten im Ausland
Leistung: Investitionsgarantien 
Regionaler Schwerpunkt: Schwellen- und Entwicklungsländer
Bewerbung: Projekte müssen förderungswürdig und die Garantieübernahme aus Sicht des Bundes risikomäßig vertretbar sein 

Die Investitionsgarantien des Bundes sichern die Direktinvestitionen deutscher Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern gegen politische Risiken ab. Dazu zählen beispielsweise Kriegsrisiken, Enteignungsrisiken oder Konvertierungs- und Transferrisiken.

Die Garantien wirken dabei in zweierlei Hinsicht: Zum einen flankiert die Bundesregierung abgesicherte Auslandsinvestitionen diplomatisch, um bei drohenden Problemen mit Behörden vor Ort eine Lösung zu finden und den Verlust der Investition abzuwenden. Zum anderen entschädigt der Bund die Garantienehmer finanziell, falls es trotz diplomatischer Flankierung zu einem Verlust der Investition kommen sollte.

Als Mandatar der deutschen Bundesregierung ist die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit der Geschäftsführung der Investitionsgarantien des Bundes betraut.

Weitere Informationen zu den Investitionsgarantien

Download Finanzierung und Absicherung beim Afrikageschäft

Das IHK-Netzwerkbüro Afrika hat die wichtigsten Informationen zu Finanzierung und Absicherung im Afrikageschäft in der Broschüre "Auf den Punkt" zusammengefasst. 

AfricaConnect

Zielgruppe: Europäische Unternehmen, die eine Kofinanzierung für die Gründung oder Expansion einer Tochtergesellschaft in Afrika suchen sowie afrikanische Unternehmen mit europäischen Geschäftsbeziehungen 
Leistung: Darlehensfinanzierung von 750.000 bis 5 Millionen Euro, Zinsreduktionen für Vorhaben mit besonderem Impact möglich
Laufzeit: Drei bis sieben Jahre
Regionaler Schwerpunkt: Afrika
Bewerbung: Eine Bewerbung ist laufend möglich über die DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH

Als Teil des Entwicklungsinvestitionsfonds zielt das Programm AfricaConnect darauf ab, Investitionen europäischer Unternehmen in afrikanischen Ländern zu fördern. Das Förderprogramm wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und von der DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH umgesetzt.

AfricaConnect stellt Darlehen zwischen 750.000 und 5 Millionen Euro für Investitionen bereit. Mit AfricaConnect-Mitteln können so auch kleinvolumige unternehmerische Investitionen mitfinanziert werden. Die DEG unterstützt die Unternehmen zudem bei der Strukturierung der Vorhaben.

Seit 2019 hat die DEG über AfricaConnect 45 Finanzierungen in Höhe von insgesamt über 130 Millionen Euro in 15 afrikanischen Ländern umgesetzt. Dadurch konnten die Unternehmen über 6.500 Arbeitsplätze in Afrika schaffen.

Zinsreduktion für besonders förderungswürdige Vorhaben

Unternehmen, die sich besonders für Impact und Transformation einsetzen, können Zinsreduktionen für ihre Finanzierungen erhalten. Dabei konzentriert sich das Programm auf gemeinsam vereinbarte Ziele in folgenden Impactfeldern:

  • Bessere Arbeitsplätze (zum Beispiel Einführung eines existenzsichernden Lohns)
  • Wirtschaftliche Stärkung von Frauen als Unternehmerinnen, Führungskräfte, Mitarbeiterinnen und Verbraucherinnen (im Rahmen der Initiative „2X Challenge“)
  • Faire und umweltbewusste Lieferketten (zum Beispiel durch Zertifizierungen)
  • Reduzierung des CO2-Fußabdrucks (zum Beispiel durch Installation einer Photovoltaikanlage)

Mehr Informationen zu AfricaConnect

Kontakt zum Team AfricaConnect

Übersicht der im Rahmen von AfricaConnect getätigten Zusagen.

Up-Scaling

Zielgruppe: Kleine und mittlere Unternehmen, die im Investitionsland registriert sind
Leistung: 50 Prozent des geplanten Investitionsvolumens als Darlehen in Höhe von 500.000 bis 749.000 Euro
Laufzeit: Bis zu fünf Jahre
Regionaler Schwerpunkt: Schwellen- und Entwicklungsländer, bevorzugt in Afrika
Bewerbung: Eine Bewerbung ist laufend möglich über DEG Invest 

Mit dem Up-Scaling Programm finanziert die DEG Investitionen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die entwicklungspolitisch relevante Geschäftsmodelle erweitern möchten. Die Mittel sollen vorzugsweise zur Finanzierung von Investitionen im Anlagevermögen genutzt werden, in begrenztem Umfang auch zur Finanzierung von Betriebskosten und Umlaufvermögen.

Finanziert durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Implementiert durch die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG)

Mehr Informationen zum Up-Scaling Programm

develoPPP

Informationen zu develoPPP finden Sie im Abschnitt Initiativen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.