Nach dem umstrittenen Wahlsieg der Regierungspartei Frelimo hat sich die Lage im Land beruhigt. Die wirtschaftlichen Aussichten sind mittelfristig positiv, aber risikobehaftet. 

Das Land am Indischen Ozean grenzt im Norden an Tansania, im Süden an Südafrika und bietet den Binnenstaaten Malawi, Sambia, Simbabwe und Eswatini einen Zugang zum Meer. Mit einer Länge von etwa 2.500 Kilometern nimmt Mosambik den größten Teil der südostafrikanischen Küste ein. 

Obwohl die Bevölkerung mehrheitlich in der Landwirtschaft tätig ist, stützen vor allem mineralische Rohstoffe die mosambikanische Wirtschaft. Kohle und Gas sind die mit Abstand wichtigsten Exportprodukte. Weitere Investitionen zum Ausbau der Förder- und Exportinfrastruktur könnten die Wirtschaft deutlich beleben. 

Mosambik verfügt über ein enormes Potenzial an bisher wenig genutzten Energiequellen. Neben umfangreichen Kohlereserven bieten auch die Wasserkraft sowie Wind- und Solarenergie großen Spielraum für Investitionen. Mit dem Export von verflüssigtem Erdgas (LNG) dürfte das Land einem Boom entgegensehen. Die prekäre Sicherheitslage in der nördlichen Provinz Cabo Delgado bremst hierbei jedoch zügige Fortschritte. Insgesamt wird eine breitere wirtschaftliche Dynamik nur entstehen, wenn Mosambik die Einkommen aus dem Rohstoffgeschäft verantwortungsvoll investiert.

Das Länderprofil wurde zuletzt im September 2025 aktualisiert.

Business Scout for Development Holger Hey

Mosambik bietet durch seine strategische Lage und den Rohstoffreichtum attraktive Voraussetzungen für Investitionen. Reformen in der Wirtschaftspolitik, Impulse zur Industrialisierung und Digitalisierung sowie der Ausbau als Logistik- und Energiehub schaffen vielfältige Chancen – auch für deutsche Unternehmen. Mit der neuen Regierung wächst die Aufbruchsstimmung, und erste Signale deuten auf eine konsequente Reformbereitschaft hin – ein positives Zeichen für internationale Investoren.

Holger Hey Consultant für die AHK Südliches Afrika in Maputo

Daten und Fakten Mosambik

SWOT-Analyse

S

Strengths Stärken

  • Reichhaltige Rohstoffvorkommen
  • Landwirtschaftliches Potenzial
  • Große Flächenreserven
  • Günstige Energiequellen
  • Zugang zum Meer
W

Weaknesses Schwächen

  • Landesteile sehr unterschiedlich entwickelt
  • Große Lücken in der Infrastruktur
  • Geringe Produktivität der Landwirtschaft
  • Großprojekte mit wenig Arbeitsplätzen
  • Verbreitete Armut
O

Opportunities Chancen

  • Investitionen in Rohstoffabbau
  • Ausbau der Verkehrsinfrastruktur
  • Verbesserung der lokalen Energieversorgung
  • Vereinfachte Verwaltungsvorgänge
  • Ausbau des Bildungssystems
T

Threats Risiken

  • Wiederaufflammen kriegerischer Konflikte
  • Dürren und Überschwemmungen
  • Fallende Rohstoffpreise
  • Abhängigkeit von ausländischen Investitionen
  • Erdgasboom beschleunigt gesellschaftliche Spaltung

Potenzialbranchen in Mosambik

Landwirtschaft

Mehr als ein Viertel der Wirtschaftsleistung Mosambiks entfällt auf die Landwirtschaft. Mit Innovationen im Anbau und Investitionen in moderne Geräte will die Regierung den Sektor produktiver machen. Vor allem bei exportorientierten Kulturen wie Cashewnüssen sollen die Produktion erhöht und die Ausfuhr gesteigert werden. Auch als Exporteur von Litschis - insbesondere für den europäischen Markt - etabliert sich Mosambik zunehmend. Derzeit werden rund 55.000 Tonnen angebaut. Die Regierung will die Anbauflächen ausweiten.

Nahrungsmittel und Getränke

Die lokale Weiterverarbeitung und Verpackung von Agrarprodukten steht erst am Anfang. Gleich mehrere Staaten investieren in die Nahrungsmittelverarbeitung in Mosambik. Mit finanzieller Unterstützung durch Kanada und Irland soll die lokale Herstellung von Honig gesteigert werden. Die von beiden Ländern mitfinanzierte neue Produktionsanlage in Gorongosa, Provinz Sofala, kann bis zu 100 Tonnen Honig jährlich verarbeiten. 

Die italienische Regierung stellt rund 35 Millionen US$ für den Bau eines landwirtschaftlichen Lebensmittelverarbeitungszentrums in der Provinz Manica bereit. Geplanter Baubeginn ist 2025. Neben der finanziellen Unterstützung wird Italien auch die Ausbildung des lokalen Personals des Zentrums übernehmen.

Energiewirtschaft

Bis 2030 soll die gesamte Bevölkerung an das nationale Stromnetz angeschlossen sein, bisher sind es nur knapp die Hälfte aller Haushalte. Erneuerbare Energien spielen eine große Rolle: Wasserkraft sorgt für die Erzeugung von drei Viertel des gesamten Stroms in Mosambik. Auch für Solar- und Windkraft bietet das Land gute Bedingungen, langfristig könnte die Produktion von grünem Wasserstoff interessant werden. Die Kfw Entwicklungsbank unterstützt private Investitionen in dezentrale Photovoltaikanlagen samt Batteriespeichern.

Bergbau und Rohstoffe

Mosambik verfügt über große Erdöl-, Gas- und Kohlevorkommen. Die Energierohstoffe Steinkohle und Erdgas sind, neben Aluminium, die wichtigsten Ausfuhrprodukte des Landes. Internationale Konsortien investieren kräftig in Erdgasprojekte vor der Küste der nördlichen Provinz Cabo Delgado und in die zugehörige Förder- und Exportinfrastruktur. Es sind zahlreiche große Anlagen zur Verflüssigung des Gases zu LNG (Liquefied Natural Gas) geplant.

Transport und Logistik

Die Häfen an Mosambiks Küste (Maputo, Beira, Nacala) sind wichtige Umschlagplätze - nicht nur für das Land selbst, sondern auch für die angrenzenden Staaten Südafrika, Malawi, Sambia und Simbabwe. Und nicht nur die etablierten Häfen in Mosambik setzen auf Expansion. Es gibt darüber hinaus mehrere Projekte zum Bau komplett neuer Häfen, sei es im Zusammenhang mit geplanten Industrieansiedlungen oder zur Anbindung neuer Infrastruktur. Inwieweit diese Vorhaben verwirklicht werden, bleibt abzuwarten. Die Planungen zeigen aber die Dynamik, die die Branche zurzeit im südlichen Afrika ergriffen hat.

Mehr Brancheninfos

Germany Trade & Invest (GTAI) bietet weitergehende Informationen zu aussichtsreichen Branchen in Mosambik

Die Analysen beleuchten neben der Marktentwicklung auch politische Rahmenbedingungen, aktuelle und geplante Projekte sowie Geschäftschancen für deutsche Unternehmen.

Marktzugang

Rechtliche Rahmenbedingungen

Gewerbliche Wareneinfuhr und Zoll

Arbeitsmarkt und Löhne

Das Kompetenzzentrum Training (Aus- und Weiterbildung) der AHK Südliches Afrika (Skills Experts Programm) bietet deutschen und lokalen Unternehmen sowie Bildungsanbietern Informationen und Beratung rund um das Thema Berufsbildung.

Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen

In Mosambik fördern internationale Geber sehr viele Entwicklungsprojekte. Mit Abstand am aktivsten ist die Weltbank, gefolgt von der KfW Entwicklungsbank und der Afrikanischen Entwicklungsbank. Die meisten Projekte gibt es in den Sektoren Wasser und Umwelt, Finanzwesen und Energie. Aus geberfinanzierten Vorhaben resultieren Aufträge, die ab gewissen Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Dies sind in erster Linie Tender für den Einkauf von Consultingleistungen, aber auch für Liefer- und Bauleistungen.

Bei Germany Trade & Invest finden Sie aktuelle 

Unterstützung beim Markteinstieg in Mosambik

Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika und weitere Institutionen der Außenwirtschaftsförderung bieten verschiedene Maßnahmen in ausgewählten Branchen an, um deutschen Unternehmen die Erschließung des Zielmarktes Mosambik zu erleichtern.

Beratungsgutscheine Afrika

Das BMWE unterstützt den Markteinstieg deutscher KMU in Afrika. Unternehmen erhalten bis zu 85 Prozent der Kosten für maximal 15 Beratungstage.

Investitionsgarantien des Bundes Neues Fenster zu "Investitionsgarantien des Bundes".

Die Investitionsgarantien sichern Direktinvestitionen deutscher Unternehmen in Mosambik gegen politische Risiken ab und unterstützten Projekte vor Ort.

Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft Neues Fenster zu "Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft".

Die Hermesdeckungen schützen Exporteure und Banken bei Geschäften mit mosambikanischen Handelspartnern vor wirtschaftlich und politisch bedingten Zahlungsausfällen.

Kompetenzzentrum Sourcing südliches Afrika Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Sourcing südliches Afrika".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika vernetzt europäische Unternehmen unterschiedlicher Branchen mit geeigneten Zulieferern aus dem südlichen Afrika.

Kompetenzzentrum Erneuerbare Energien und Energieeffizienz Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Erneuerbare Energien und Energieeffizienz".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika in Kapstadt berät Unternehmen vor Ort und bietet Marktinformationen zur Energiewirtschaft.

Kompetenzzentrum Corporate Social Responsibility Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Corporate Social Responsibility ".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika bietet Unternehmen eine Plattform für den Informations- und Erfahrungsaustausch rund um CSR-Themen.

Kompetenzzentrum Wassermanagement Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Wassermanagement ".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika fördert den Austausch zwischen Unternehmen aus Deutschland und dem südlichen Afrika rund um das Thema Wasserwirtschaft.

Kompetenzzentrum Industrie Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Industrie".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika unterstützt den Markteinstieg von Unternehmen in der Branche Industrie- und Konsumgüter.

Kompetenzzentrum Landtechnik und Lebensmittel Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Landtechnik und Lebensmittel".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika ist Anlaufstelle für Unternehmen, die vor Ort im Bereich Landtechnik und Verarbeitung von Lebensmitteln tätig sind.

Komptenzzentrum berufliche Bildung Neues Fenster zu "Komptenzzentrum berufliche Bildung".

Mit dem Skills Experts Programm unterstützt das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika Unternehmen und Bildungsanbieter.

Kontakte und weiterführende Links

Beratung für Ihr Mosambik-Geschäft

Ansprechpartner vor Ort

Kontakt Deutsche Botschaft Maputo

Weiterführende Informationen

Erfahrungsberichte von Unternehmen in Mosambik

Ausbaufähig: Rolle der deutschen Wirtschaft im südlichen Afrika

Matthias Boddenberg leitete 23 Jahre die AHK Südliches Afrika. Er betont den Erfolg der dualen Berufsausbildung, sieht aber auch Defizite im Selbstmarketing deutscher Firmen.

Solarindustrie: Mehr Fachkräfte für einen wachsenden Markt

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Stein auf Stein: Nachhaltig bauen mit Sand im südlichen Afrika

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