Die Gewinnung von Rohstoffen und die Fischerei sind für Mauretanien mit Abstand die wichtigsten Wirtschaftssektoren. Mit Beginn der Erdgasförderung im Jahr 2023 wird das Land seine Wirtschaft diversifizieren und Exporteinnahmen steigern können – in Zukunft womöglich auch mit erneuerbaren Energien.
Der Weltmarktpreis für Eisenerz – dem wichtigsten Exportgut – beeinflusst maßgeblich das Bruttoinlandsprodukt. Weiterhin zählt Mauretanien zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt und nimmt im UN-Wohlstandsindikator Human Development Index Rang 158 (von 191 Ländern) ein. Mit lediglich knapp 5 Millionen Einwohnern ist das Land zudem auch von der Bevölkerung her ein kleiner Markt.
Die geringe Bevölkerungsdichte bietet jedoch auch Chancen. Nach der Erschließung von Offshore-Gasfeldern könnten in Zukunft die erneuerbaren Energien eine größere Rolle spielen. Internationale Investoren planen den Export von Strom und Wasserstoff aus erneuerbaren Energien. Der an der Küste gelegene Wüstenstaat bietet sowohl für die Solar- als auch für die Windenergie optimale Voraussetzungen.
Das Länderprofil wurde zuletzt im Februar 2023 aktualisiert.
Daten und Fakten Mauretanien
Potenzialbranchen
Bergbau | Eisenerz dominiert den Sektor, in der Bedeutung folgen Gold und Kupfer. Diese drei Rohstoffe stellen etwa die Hälfte der gesamten Exporterlöse dar. Das kanadische Unternehmen Kinross investiert bis 2023 weitere 300 Millionen US$ in seine Goldmine in Tasiast, um die Jahresproduktion auf 563.000 Unzen zu verdoppeln. |
Energiewirtschaft | Innerhalb der nächsten Jahre will Mauretanien vor allem den Bereich Windenergie ausbauen: es sind zwei Windkraftparks geplant, die nach der Fertigstellung jeweils bis zu 100 Megawatt Strom produzieren sollen. Ein sehr ambitioniertes Großvorhaben mit einer Produktionskapazität von 30 Gigawatt Strom durch Solar- und Windkraft plant ein australisch-europäisches Unternehmen. Der Ausbau des Stromnetzes wird von chinesischen Firmen übernommen. |
Landwirtschaft | Die Produktivität der Landwirtschaft ist niedrig, wiederkehrende Dürren belasten zusätzlich. Das Land muss 70 Prozent seiner Nahrungsmittel importieren, vor allem Getreide und Milchprodukte. Große Bedeutung hat der Fischfang vor der Küste Mauretaniens. Ein Fischereivertrag mit der Europäischen Union bringt dem Land jährlich mindestens 62 Millionen Euro an Lizenzgebühren. |
Öl und Gas | Weitere Funde erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass das Land ab 2023 erstmalig Gas fördern und exportieren wird. Mauretanien und Senegal, vor deren Küsten das Greater Tortue Ahmeyim-Feld liegt, haben 2018 einen Kooperationsvertrag zur Erschließung der Lagerstätte unterzeichnet. Die Reserven werden auf 0,71 Billionen Kubikmeter geschätzt (im Vergleich dazu Algerien: 4,3 Billionen Kubikmeter). |
Marktzugang
Rechtliche Rahmenbedingungen
- Die GTAI-Website informiert Sie über aktuelle Rechtsänderungen in Mauretanien.
- Bei individuellen Anfragen unterstützen Sie die Rechtsexperten bei GTAI.
Gewerbliche Wareneinfuhr und Zoll
- Auf der GTAI-Website finden Sie aktuelle Meldungen zu geänderten Zoll- und Einfuhrregelungen in Mauretanien.
- Zudem beantworten die Zollexperten der GTAI Ihre Anfragen auch individuell.
Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen
In Mauretanien sind verschiedene bilaterale und multilaterale Geber aktiv. Die Weltbank, die Afrikanische Entwicklungsbank und andere stellen Finanzierung für Vorhaben der öffentlichen Hand bereit. Aus diesen geberfinanzierten Projekten resultieren Aufträge, die ab gewissen Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Dies sind in erster Linie Tender für den Einkauf von Consultingleistungen, aber auch für Liefer- und Bauleistungen.
Einen Überblick über Geschäftschancen bei öffentlichen Aufträgen gibt Germany Trade & Invest (GTAI) im Bericht Entwicklungszusammenarbeit mit Mauretanien. Bei GTAI finden Sie zudem aktuelle