Seit dem Sturz von Langzeitherrscher Omar al-Baschir 2019 befindet sich der Sudan in einer politischen Umbruchphase. Mit der vollständigen Machtübernahme durch das Militär verschlechtern sich die wirtschaftlichen Aussichten.
Investitionen erfordern politische Stabilität. Versprochene Finanzhilfen aus dem Ausland dürften nicht so schnell fließen. Dabei benötigt der Sudan diese Mittel besonders dringend, um die maroden Staatsfinanzen und die schwierige Lage der Wirtschaft zu verbessern.
Das Länderprofil wurde zuletzt im Dezember 2022 aktualisiert.

GTAI Illing & Vossbeck Fotografie
Afrika-Experte Friedrich Henle
Der Sudan steht nach einem Putsch aktuell am Scheideweg – politisch und wirtschaftlich gesehen. Ausländische Unternehmen werden ein Engagement im Land noch genauer abwägen. Und das, obwohl es viel Potenzial und Aufholbedarf in Branchen wie der Landwirtschaft, der Energie oder der Infrastruktur gäbe.
Friedrich Henle GTAI-Reisekorrespondent Nordafrika
Daten und Fakten Sudan
Potenzialbranchen
Bauwirtschaft | Mit neuen, grenzüberschreitenden Schienen- und Straßenverbindungen soll der große Nachholbedarf in der Transportinfrastruktur angegangen werden. Für entsprechende Pläne mit den Nachbarländern Ägypten und Äthiopien haben sich unter anderem die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB) und Kuwait als Finanziers gefunden. |
Bergbau und Rohstoffe | Der Sudan ist nach Südafrika und Ghana der wichtigste Goldproduzent Afrikas, die weitere Professionalisierung des Sektors bleibt aber notwendig. Bergbauunternehmen und Händler können seit 2020 das Edelmetall leichter exportieren. Die gesunkene Ölförderung hat durch 27 neue Förderkonzessionen neuen Schwung erhalten. Wichtigster ausländischer Investor bleibt China. |
Energiewirtschaft | Zwei Drittel der Bevölkerung sind noch an kein Stromnetz angeschlossen und Stromausfälle gehören zur Tagesordnung. Der Investitionsbedarf ist daher groß. Solarenergie wird bisher noch kaum eingesetzt, aber eine Absichtserklärung mit einem emiratischen Unternehmen über 500 MW-Solarparks soll dieser Energieerzeugungsart im Land zum Durchbruch verhelfen. |
Landwirtschaft | Grundsätzlich verfügt der Sudan über gute landwirtschaftliche Bedingungen. Für eine stark wachsende Bevölkerung ist jedoch eine Produktivitätssteigerung notwendig. Agrarische Rohstoffe nehmen einen großen Stellenwert in der Exportstruktur ein. Durch den von China gebauten Hafen Haidob am Roten Meer soll der Export von lebenden Tieren ausgebaut werden. |
Der Branchencheck Sudan enthält weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen und Links zu ausführlichen Branchenberichten.
Marktzugang
Rechtliche Rahmenbedingungen
- Die GTAI-Website informiert Sie über aktuelle Rechtsänderungen im Sudan.
- Bei individuellen Anfragen unterstützen Sie die Rechtsexperten bei GTAI.
Gewerbliche Wareneinfuhr und Zoll
- Auf der GTAI-Website finden Sie aktuelle Meldungen zu geänderten Zoll- und Einfuhrregelungen im Sudan.
- Zudem beantworten die Zollexperten der GTAI Ihre Anfragen auch individuell
Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen
Im Sudan sind verschiedene bilaterale und multilaterale Geber aktiv. Institutionen der Europäischen Union, die Weltbank und die Afrikanische Entwicklungsbank stellen Finanzierung für Vorhaben der öffentlichen Hand bereit. Aus diesen geberfinanzierten Projekten resultieren Aufträge, die ab gewissen Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Dies sind in erster Linie Tender für den Einkauf von Consultingleistungen.
Bei Germany Trade & Invest finden Sie aktuelle
Unterstützung beim Markteinstieg im Sudan
Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika, das BMWK-Markterschließungsprogramm und weitere Institutionen der Außenwirtschaftsförderung bieten verschiedene Maßnahmen in ausgewählten Branchen an, um deutschen Unternehmen die Erschließung des Zielmarktes Sambia zu erleichtern.
Unabhängig von der Branche und vom Zielland können Unternehmen die "Beratungsgutscheine Afrika" in Anspruch nehmen. Das Förderprogramm des BMWK unterstützt den Markteinstieg deutscher KMU in Afrika mit bis zu 75 Prozent der Kosten für maximal 15 Beratertage. |