Seit dem Sturz von Langzeitherrscher Omar al-Baschir 2019 befindet sich der Sudan in einer politischen Umbruchphase. Jüngst eskaliert der Machtkampf zwischen den rivalisierenden Militärlagern und stürzt das Land ins Chaos. Dabei gäbe es enormes Potenzial für Landwirtschaft und Industrie.
Der Übergang zu einer geordneten Zivilregierung ist angesichts heftiger Kämpfe zwischen den beiden Militärparteien in weite Ferne geraten. Damit schwindet auch die Hoffnung auf lange versprochene Finanzhilfen aus dem Ausland. Dabei benötigt der Sudan diese Mittel dringend, um die schwierige ökonomische Lage zu verbessern.
Höhere Kosten für Nahrungsmittelimporte und Treibstoff üben zusätzlichen Druck auf den Haushalt aus. Für Entlastung sorgen die Ausfuhr von Gold und tierischen Erzeugnissen sowie Einnahmen im Öl- und Gassektor. Politische und ökonomische Reformen sind notwendig, um das Wachstum anzukurbeln und die Inflation einzudämmen.
Große Investitionen plant Sudan in seine Transportinfrastruktur, nicht zuletzt mit Hilfe der Golfstaaten. Die stärkere Nutzung des Hafens Port Sudan und neue Eisenbahntrassen nach Ägypten und Äthiopien eröffnen Perspektiven für internationale Logistikströme. Aufgrund des Nilstaudamms und ungelöster Grenzkonflikte ist das Verhältnis zum größten Nachbarn am Horn von Afrika aber angespannt.
Deutsche Unternehmen zeigen Interesse, sich mit Ingenieurleistungen an infrastrukturellen Großprojekten zu beteiligen. Geschäftschancen bieten auch der Energie- und Wassersektor sowie die Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie. Die Grundlage für zukünftige Investitionen ist jedoch politische Stabilität.
Das Länderprofil wurde zuletzt im April 2023 aktualisiert.

GTAI Illing & Vossbeck Fotografie
Afrika-Experte Friedrich Henle
Der Konflikt im Sudan spitzt sich zu – militärisch, politisch und wirtschaftlich. Für ausländische Unternehmen wird ein Engagement im Land noch schwieriger. Und das, obwohl es viel Potenzial und Aufholbedarf in Branchen wie der Landwirtschaft, der Energie oder der Infrastruktur gäbe.
Friedrich Henle GTAI-Reisekorrespondent Nordafrika
Daten und Fakten Sudan
Marktzugang
Rechtliche Rahmenbedingungen
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Gewerbliche Wareneinfuhr und Zoll
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Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen
Im Sudan sind verschiedene bilaterale und multilaterale Geber aktiv. Institutionen der Europäischen Union, die Weltbank und die Afrikanische Entwicklungsbank stellen Finanzierung für Vorhaben der öffentlichen Hand bereit. Aus diesen geberfinanzierten Projekten resultieren Aufträge, die ab gewissen Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Dies sind in erster Linie Tender für den Einkauf von Consultingleistungen.
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