Der Binnenstaat Burkina Faso ist reich an Bodenschätzen und stark abhängig von der Landwirtschaft. Die 23 Millionen Einwohner leiden jedoch unter der Instabilität der Region. Im eigenen Land haben Terroranschläge und Militärputsche die politische Unsicherheit vergrößert. Eine Rückkehr zu Wahlen und zur Demokratie ist für das Jahr 2024 vorgesehen.

Die weitere wirtschaftliche Entwicklung wird von der Stabilität des Landes abhängig sein. Internationale Investoren werden sich nicht engagieren, solange sich die Sicherheitslage nicht beruhigt. Notwendige Investitionen in die Infrastruktur, insbesondere auch in den Energie- und den Wassersektor, werden durch die aktuelle Situation erschwert.

In der Landwirtschaft spielen – neben der Eigenversorgung – der Anbau von Baumwolle, Nüssen und Ölsaaten eine Rolle. Allerdings sorgt der Klimawandel für Herausforderungen.

Besonders attraktiv ist potenziell der Bergbausektor. Burkina Faso war 2021 mit 60 Tonnen der drittgrößte Goldproduzent Afrikas. Außerdem verfügt das Land über Vorkommen von Kupfer, Zink, Mangan und Phosphaten.

Das Länderprofil wurde zuletzt im Februar 2023 aktualisiert.

Porträtbild: GTAI-Korrespondent für West- und Zentralafrika Wolfgang Karg

Wolfgang Karg

Ausrüstungen für den Bergbau, den Infrastrukturausbau oder auch Konsumgüter werden weiterhin importiert. Ausländische Geschäftsleute vermeiden wegen der zunehmenden Instabilität aber derzeit Reisen nach Burkina Faso. Die Zusammenarbeit mit einem geeigneten lokalen Partner wird deshalb immer wichtiger.

Wolfgang Karg GTAI-Korrespondent für West- und Zentralafrika

Daten und Fakten Burkina Faso

SWOT-Analyse

S

Strengths Stärken

  • Reiche Goldvorkommen und andere Rohstoffe, Baumwolle
  • Geringe Währungsrisiken, da CFA-Franc an den Euro gebunden
  • Relativ geringe Verschuldung
W

Weaknesses Schwächen

  • Außenwirtschaft und Konjunktur von Gold und Baumwolle abhängig
  • Binnenlage. Hohe Transport- und Logistikkosten
  • Kleiner Markt, Armut und geringe Kaufkraft
O

Opportunities Chancen

  • Hohes Wachstum trotz struktureller Schwächen
  • Dienstleistungssektor, Telekommunikation und Konsum expandieren
  • Geberfinanzierte Vorhaben (Official Development Assistance)
  • Infrastrukturinvestitionen, künftig stärker aus China finanziert
T

Threats Risiken

  • Hohe Gefahr terroristischer Gewaltakte, Entführungen und kriminelle Übergriffe
  • Rückzug von Investoren
  • Dürren und Klimaschocks
  • Korruption und Vetternwirtschaft

Potenzialbranchen

Bergbau

Große Vorkommen an Gold wurden erschlossen und weitere Bodenschätze werden vermutet. Die Ausfuhren von Gold machen rund zwei Drittel der gesamten Exporte aus. Zink und Naturwerksteine werden ebenfalls gefördert. Lagerstätten an Mangan, Kupfer, anderen Erzen und Phosphat werden erkundet.

Energieversorgung

Geringe Versorgungssicherheit. Energieversorger Sonabel betreibt Dieselkraftwerke, die zwei Drittel des Stroms liefern. Projekte zum Ausbau der Kapazitäten und Netze sind vorgesehen, Weltbank und China finanzieren. Das Energieministerium will weitere Solarparks errichten. Kunden fragen Notstromaggregate und Solar-Hybridsysteme nach.

Gesundheitswesen

Fortschritte im Sektor wurden in den letzten Jahren erzielt, dennoch bleibt die Versorgung schwach. Geber und Gesundheitsministerium finanzieren Programme und Projekte. Technik für Nothilfe wird benötigt.

Landwirtschaft

Baumwolle ist die wichtigste Anbaupflanze. Mali, Benin und Burkina Faso sind die größten Produzenten in Afrika. Gelder fließen in Bewässerungssysteme und steigern die Erträge, auch von Getreide und Gemüse.

Umwelttechnik

Urbanisierung, Flüchtlingsströme, Bergbau und Pestizide belasten die Umwelt. Luft und Böden sind zunehmend belastet. KfW und andere Entwicklungsbanken finanzieren Wasser- und Abwassersysteme. Bergbaufirmen sollen Gelder für Umweltvorhaben bereitstellen.

Marktzugang

Rechtliche Rahmenbedingungen

Das Rechtssystem in Burkina Faso basiert, historisch bedingt, überwiegend auf französischem Recht. Im Bereich des Wirtschaftsrechts gilt in weiten Teilen das vereinheitlichte Recht der Organisation zur Harmonisierung des Wirtschaftsrechts in Afrika (OHADA). Ausländische Investoren können in Burkina Faso grundsätzlich in allen Bereichen investieren und sind inländischen Investoren laut Gesetz gleichgestellt. Allerdings gelten die Sicherheitslage sowie die politische, wirtschaftliche und finanzielle Situation im Land als schwierig.

Zoll- und Einfuhrregelungen

Bei der Einfuhr von Waren nach Burkina Faso sind eine Vielzahl von Vorschriften und Regeln zu beachten. Die frühzeitige Information über Einfuhrverfahren, zu zahlende Abgaben und mögliche Verbote und Beschränkungen hilft, Verzögerungen an der Grenze und damit zusätzliche Kosten zu vermeiden.

Arbeitsmarkt und Löhne

Das Kompetenzzentrum für berufliche Aus- und Weiterbildung der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana (BMWK Skills Experts Programm) bietet deutschen und lokalen Unternehmen sowie Bildungsanbietern Informationen und Beratung rund um das Thema Berufsbildung.

Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen

In Burkina Faso sind eine Vielzahl bilateraler und multilateraler Geber aktiv. Die Weltbank, die Afrikanische Entwicklungsbank und andere stellen Finanzierung für Projekte der öffentlichen Hand bereit. Aus geberfinanzierten Vorhaben resultieren viele Aufträge, die ab gewissen Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Dies sind in erster Linie Tender für den Einkauf von Consultingleistungen, aber auch für Liefer- und Bauleistungen.

Einen Überblick über Geschäftschancen bei öffentlichen Aufträgen gibt Germany Trade & Invest (GTAI) im Bericht Entwicklungszusammenarbeit mit Burkina Faso. Bei GTAI finden Sie zudem aktuelle

Unterstützung beim Markteinstieg in Burkina Faso

Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika und weitere Institutionen der Außenwirtschaftsförderung bieten verschiedene Maßnahmen in ausgewählten Branchen an, um deutschen Unternehmen die Erschließung des Zielmarktes Burkina Faso zu erleichtern.

Afrikanische und deutsche Geschäftsleute im Gespäch.

Beratungsgutscheine Afrika

Das BMWK unterstützt den Markteinstieg deutscher KMU in Afrika. Unternehmen erhalten bis zu 75 Prozent der Kosten für maximal 15 Beratungstage.

Two young African Colleagues male and female with a tablet discussing business at the office Cape Town South Africa, afrikanische Kollegen, diskutieren, Büro

Investitionsgarantien des Bundes Neues Fenster zu "Investitionsgarantien des Bundes".

Die Investitionsgarantien sichern Direktinvestitionen deutscher Unternehmen in Burkina Faso gegen politische Risiken ab und unterstützten Projekte vor Ort.

Krankenschwester, digitalem Tablet

Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft Neues Fenster zu "Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft".

Die Hermesdeckungen schützen Exporteure und Banken bei Geschäften mit burkinischen Handelspartnern vor wirtschaftlich und politisch bedingten Zahlungsausfällen.

Kontakte und weiterführende Links

Beratung für Ihr Burkina-Faso-Geschäft

Christine Zander, Projektmanagerin, Afrika-Partnerin Nord-, West- und Zentralafrika

Kontakt Christine Zander

Afrika-Partner Nord- und Westafrika Geschäftsstelle Wirtschaftsnetzwerk Afrika (030) 275 757 60

E-Mail schreiben

Kontakt Antonia Gnädig

Afrika-Partnerin Nord-, West- und Zentralafrika Geschäftsstelle Wirtschaftsnetzwerk Afrika (030) 275 757 60

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Kontakt Meisara-Salem Azzab

Afrika-Partner Nord-, West- und Zentralafrika Geschäftsstelle Wirtschaftsnetzwerk Afrika (030) 275 757 60

E-Mail schreiben

Ansprechpartner vor Ort

Kontakt Deutsche Botschaft Ouagadougou

Burkina Faso +226 25 30 67 31

E-Mail schreiben

Weiterführende Informationen

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Aus den Erfahrungen anderer Unternehmen in Afrika lernen – unter diesem Motto steht unsere Rubrik Erfahrungsberichte. Hier finden Sie real practices von Unternehmen in Burkina Faso.

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