Die Demokratische Republik Kongo ist das flächenmäßig größte und mit rund 110 Millionen Einwohnern das drittgrößte Land in Subsahara-Afrika. In dem rohstoffreichen Land gibt es Geschäftschancen, die noch viel zu wenig wahrgenommen werden. Der Nachholbedarf ist immens.

Das Land verfügt über einen außergewöhnlichen Ressourcenreichtum, darunter strategische Rohstoffe wie Kobalt, Kupfer und Coltan. Das Wasserkraftpotenzial ist enorm, riesige Flächen Ackerland sind nicht genutzt, während das zentralafrikanische Land über den zweitgrößten Regenwald der Welt verfügt. Aufgrund einer langen Geschichte hoher politischer Instabilität hat die Mehrheit der Bevölkerung nicht von dem Reichtum des Landes profitiert. 

Aufgrund eines immensen Nachholbedarfs in Kombination mit hohen Exporteinkommen bietet der Flächenstaat, abgesehen vom kriegserschütterten Osten, ein großes Geschäftspotenzial, auch wenn Faktoren wie Korruption und große Defizite in der Infrastruktur das Geschäftsklima stark belasten. 

Im Land ist mittlerweile eine Vielzahl wirtschaftlicher Akteure aktiv, nicht nur im Rohstoffsektor. Hier den richtigen Partner zu finden, ist nicht einfach, aber vielversprechend. Denn privates Unternehmertum boomt. 

Die politische Situation der DR Kongo bleibt weiterhin schwierig, auch wenn die kriegerischen Auseinandersetzungen im Osten des Landes abgeflaut sind. Wirtschaftlich attraktiv sind vor allem im Westen die Megacity und Hauptstadt Kinshasa und die Provinz Kongo Central mit dem einzigen direkten Zugang zum Atlantik sowie im Süden die Bergbauregionen Haut-Katanga und Lualaba.

Das Länderprofil wurde zuletzt im September 2025 aktualisiert.

Die Demokratische Republik Kongo ist eines von dreizehn afrikanischen Ländern der G20-Initiative Compact with Africa (CwA). Ziel ist es, die Bedingungen für private Investitionen in den Teilnehmerländern zu verbessern.

Daten und Fakten DR Kongo

SWOT-Analyse

S

Strengths Stärken

  • Rohstoffreichtum (Kupfer, Kobalt, Tantal)
  • Wachsende Mittel- und Oberschicht in Ballungszentren wie Kinshasa, Lubumbashi und Kananga
  • Florierende Unternehmenslandschaft mit steigender Zahl an KMU
  • Wasserreichstes Land der Welt mit großem Potenzial für supranationale Stromversorgung
W

Weaknesses Schwächen

  • Gefahr politischer Instabilität und regionaler, politisch motivierter Gewalt
  • Angespannte Sicherheitslage vor allem im rohstoffreichen Osten
  • Großteil der Bevölkerung im informellen Sektor und Subsistenzlandwirtschaft tätig; vielerorts Fachkräftemangel
  • Starke Abhängigkeit von Weltpreisen für Rohstoffe
  • Unzureichende Infrastruktur, intransparente Verwaltungsprozesse und Korruption
O

Opportunities Chancen

  • Rohstoffboom sorgt für mehr Staatseinnahmen und stärkt Kaufkraft in Teilen der Bevölkerung
  • Regierung offen für den Aufbau neuer Lieferketten für kritische Rohstoffe
  • Investitionen im Bergbausektor steigert Nachfrage nach Maschinen, Anlagen und Beratungsleistungen
  • Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur
  • Regierung setzt auf Ausbau von Wasserkraft und anderer erneuerbarer Energien
T

Threats Risiken

  • Ausbreitung bewaffneter Konflikte und politisch motivierter Gewalt
  • Angespannte humanitäre Lage in Teilen des Landes, soziale Spannungen und Kriminalität
  • Gefahr starker Wechselkursschwankungen verunsichert Unternehmen und Investoren
  • Europa bleibt bei Lieferketten für kritische Rohstoffe außen vor

Potenzialbranchen in der DR Kongo

Energiewirtschaft

Die DR Kongo hat enormes Potenzial für Stromerzeugung durch Wasserkraft. Das geplante Grand Inga Hydropower Project weist mit geplanten Kraftwerken eine Kapazität von 40.000 bis 70.000 Megawatt auf. Das Projekt wurde mehrfach verschoben. Die Weltbank unterstützt die erste Phase Inga III (4.800 bis 11.000 Megawatt). Auch kleinere Wasserkraftprojekte gewinnen an Bedeutung, ebenso die bislang noch fast ungenutzten Energiequellen Sonne, Wind und Biomasse.

Bergbau und Rohstoffe

Die DR Kongo fördert die strategisch bedeutsamen Rohstoffe Kobalt (69 Prozent der Weltproduktion), Tantal (31 Prozent) und Kupfer (6 Prozent). Hinzukommen Diamanten, Gold und weitere - teils ebenso kritische - Rohstoffe. Das Flächenland verfügt über eines der größten Hartgestein-Lithiumvorkommen (Manono) der Welt, die noch nicht abgebaut werden. Zunehmend bauen die westlichen Industrieländern Lieferketten für kritische Rohstoffe mit der DR Kongo auf. Die Weiterverarbeitung der Rohstoffe erfolgt fast ausschließlich im Ausland, insbesondere in China. Die kongolesische Regierung will die Rohstoffe zunehmend im eigenen Land verarbeiten. Der Aufbau ökologisch und sozial nachhaltiger Lieferketten bleibt eine große Herausforderung.

Transport und Logistik

Die gewachsene Bedeutung der DR Kongo im globalen Handel mit kritischen Mineralien zieht Investitionen in die Logistikinfrastruktur an. Darunter fallen die noch ausbaufähige Verbindung der Copperbelt-Region (DR Kongo und Sambia) mit dem angolanischen Hafen Lobito und die von China betriebene Modernisierung der Tazara-Linie zur Hafenstadt Dar es Salaam (Tansania). Bei Häfen, Straßen und Schienen gibt es zahlreiche durch multilaterale Geber finanzierte Projekte.

Wasser und Umwelt

Allein in der Hauptstadt Kinshasa fallen täglich etwa 10.000 Tonnen Abfall an, ein Abfallmanagement existiert kaum. Entsorgt wird vor Ort durch Verbrennung oder über Kanäle, die in Flüsse münden. Es gibt erste Ansätze zur Verwertung von Plastik oder Metallen durch Zusammenarbeit von Unternehmen mit informellen Müllsammlern. Die Wasserentsorgungsrate liegt unter 20 Prozent. Gerade im Wassersektor bieten geberfinanzierte Projekte deutschen Unternehmen Marktchancen. Der formelle Bergbau fragt umweltbezogene Lösungen nach.

Nahrungsmittel und Getränke

Mehr als andere Länder der Region ist die DR Kongo auf Nahrungsmittelimporte angewiesen. Es fehlen Kühlketten und Verpackungsleistungen. Daher investieren die expandierenden Supermarktketten nun selbst in moderne Verarbeitungs-, Kühl- und Verpackungstechnik. Die Politik fördert diesen Trend mit Unterstützung internationaler Geber. So sind bereits einige Agrar-Industrieparks entstanden.

IT und Telekommunikation

Rund 31 Prozent der Bevölkerung hat einen Zugang zum Internet. Rund die Hälfte der Menschen verfügt über ein Mobiltelefon. Breitbandanschlüsse gibt es praktisch nicht. Die Regierung verfolgt eine Digitalstrategie bis 2030 mit Fokus auf Verwaltung, Bildung und Infrastruktur. Großprojekte wie das IDEA-Programm (Weltbank, AFD) und EU-Initiativen sind in Umsetzung. Die Investitionen betreffen Glasfasernetze, (solarbetriebene) Mobilfunkmasten, Rechenzentren und E-Government. Vor allem bei den international unterstützten Projekten sind die Realisierungschancen gut.

Mehr Brancheninfos

Germany Trade & Invest (GTAI) bietet weitergehende Informationen zu aussichtsreichen Branchen in der Demokratischen Republik Kongo

Die Analysen beleuchten neben der Marktentwicklung auch politische Rahmenbedingungen, aktuelle und geplante Projekte sowie Geschäftschancen für deutsche Unternehmen.

Marktzugang

Rechtliche Rahmenbedingungen

Gewerbliche Wareneinfuhr und Zoll

Arbeitsmarkt und Löhne

Das Kompetenzzentrum Training (Aus- und Weiterbildung) der AHK Südliches Afrika (BMWE Skills Experts Programm) bietet deutschen und lokalen Unternehmen sowie Bildungsanbietern Informationen und Beratung rund um das Thema Berufsbildung.

Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen

In DR Kongo fördern internationale Geber sehr viele Entwicklungsprojekte. Am aktivsten sind die Weltbank, die belgische Entwicklungsagentur Enabel, die Afrikanische Entwicklungsbank und die KfW Entwicklungsbank. Die Geber fördern insbesondere Projekte in den Sektoren Wasser und Umwelt, Land- und Forstwirtschaft sowie Gesundheit. Aus geberfinanzierten Vorhaben resultieren Aufträge, die ab gewissen Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Dies sind in erster Linie Tender für den Einkauf von Consultingleistungen, aber auch für Liefer- und Bauleistungen.

Bei Germany Trade & Invest finden Sie aktuelle 

Unterstützung beim Markteinstieg in die DR Kongo

Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika und weitere Institutionen der Außenwirtschaftsförderung bieten verschiedene Maßnahmen in ausgewählten Branchen an, um deutschen Unternehmen die Erschließung des Zielmarktes Kongo DR zu erleichtern.

Beratungsgutscheine Afrika

Das BMWE unterstützt den Markteinstieg deutscher KMU in Afrika. Unternehmen erhalten bis zu 85 Prozent der Kosten für maximal 15 Beratungstage.

Investitionsgarantien des Bundes Neues Fenster zu "Investitionsgarantien des Bundes".

Die Investitionsgarantien sichern Direktinvestitionen deutscher Unternehmen in der DR Kongo gegen politische Risiken ab und unterstützten Projekte vor Ort.

Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft Neues Fenster zu "Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft".

Die Hermesdeckungen schützen Exporteure und Banken bei Geschäften mit kongolesischen Handelspartnern vor wirtschaftlich und politisch bedingten Zahlungsausfällen.

Kontakte und weiterführende Links

Beratung für Ihr Geschäft in der Demokratischen Republik Kongo

Ansprechpartner vor Ort

Kontakt Deutsche Botschaft Kinshasa

Demokratische Republik Kongo +243 815 56 13 80

E-Mail schreiben

Weiterführende Informationen

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