Namibia ist eine der kleineren Volkswirtschaften im südlichen Afrika, verfügt aber über zahlreiche institutionelle Stärken: Die demokratischen Strukturen sind gefestigt, die Justiz arbeitet unabhängig und die Pressefreiheit gilt als vorbildlich. In Zukunft will Namibia ein Zentrum der globalen Wasserstoffwirtschaft werden. 

Diamanten sind Namibias wichtigstes Rohstoffprodukt; sie zählen zu den reinsten und teuersten der Welt. In Namibia befinden sich außerdem die weltweit viertgrößten Uranvorkommen. Der Abbau von Gold und des Batterieminerals Lithium gewinnt an Bedeutung. 

Die Regierung hat die Produktion von grünem Wasserstoff und Ammoniak zur strategischen Industrie erklärt. Im Fokus steht dabei nicht nur die Gewinnung von Wasserstoff auf Basis erneuerbarer Energien für den Export. Einige Vorhaben zielen auch auf die industrielle Nutzung der neuen Ressource vor Ort. 

Bevölkerungsgruppen, die während der Apartheid benachteiligt waren, sollen stärker am Wirtschaftsleben beteiligt werden. Allerdings sind die Rahmenbedingungen dafür noch unklar, was bei Investoren zu Verunsicherung führt.

Im südlichen Afrika positioniert sich Namibia immer stärker als Logistikdrehscheibe. Walvis Bay gilt als einer der effizientesten Häfen Afrikas. Er bedient auch die Nachbarländer Sambia, Simbabwe sowie Botsuana.

Das Länderprofil wurde zuletzt im September 2024 aktualisiert.

Christina Pfandl, GIZ

Namibias Ziel ist eine grüne Industrialisierung. Deutsche Partner können dabei unterstützen und ihre Expertise und Erfahrung einbringen, damit grüne Produkte mittelfristig CO2-neutral in Namibia produziert werden.

Christina Pfandl Business Scout for Development in Windhoek

Daten und Fakten Namibia

SWOT-Analyse

S

Strengths Stärken

  • Reiche Rohstoffvorkommen
  • Gut entwickelte Institutionen     
  • Hohe logistische Vernetzung mit der Region
  • Hervorragende Voraussetzungen für erneuerbare Energien
W

Weaknesses Schwächen

  • Abhängigkeit von Rohstoffexporten
  • Industrielle Basis sehr klein
  • Hohe soziale Ungleichheit
  • Überbordender Staatssektor
O

Opportunities Chancen

  • Entwicklung zu einem globalen Wasserstoffzentrum
  • Ausbau als regionaler Umschlagplatz
  • Investitionsbedarf im Energiesektor
  • Funde von Erdöl und Gas
T

Threats Risiken

  • Wiederkehrende Dürren
  • Steigende Staatsverschuldung
  • Zunehmende Korruption
  • Soziale Unruhen infolge geringen Wirtschaftswachstums und hoher Arbeitslosigkeit


 

Potenzialbranchen in Namibia

Energiewirtschaft

Namibia will weniger Strom importieren und die eigenen Erzeugungskapazitäten ausbauen. Dazu liberalisiert die Regierung schrittweise den Strommarkt: Die namibische Elektrizitätswirtschaft wird zunehmend zu einem Markt mit verschiedenen Akteuren, die Strom erzeugen und liefern. Aufgrund der hervorragenden Wind- und Sonnenverhältnisse profitieren vor allem die erneuerbaren Energien - und schaffen die Basis für eine grüne Wasserstoffindustrie.

Transport und Logistik

Namibia positioniert sich zunehmend als Logistikdrehscheibe im südlichen Afrika. Walvis Bay ist einer der effizientesten Häfen Afrikas und an eines der besten Straßennetze des Kontinents angebunden. Asphaltierte Straßen durchziehen Namibia bis nach Angola, Botsuana, Südafrika, Sambia, Simbabwe und in die Demokratische Republik Kongo. Gemeinsam mit den Nachbarstaaten sind auch überregionale Schienenstrecken geplant. Es besteht Bedarf an Hafen- und Eisenbahntechnik sowie an smarten Logistiksystemen.

Bergbau und Rohstoffe

Der Bergbau ist Namibias führender Wirtschaftssektor. Das Land ist stark von der globalen Nachfrage nach Mineralien abhängig. Die Diamantenförderung ist ein wichtiger Teilsektor des Bergbaus. Namibia verfügt zudem über die viertgrößten Uranvorkommen der Welt und ist ein führender Zinkproduzent. Dank der hohen Nachfrage nach Mineralien für die Batterie- und Energietechnik gewinnt der Abbau von Graphit, Kobalt, Kupfer sowie Seltenen Erden stark an Bedeutung.

Wasser und Umwelt

Namibia ist das trockenste Land südlich der Sahara - Dürre und Wassermangel sind allgegenwärtige Herausforderungen. In den nächsten Jahren soll eine große Wasserinfrastruktur entstehen, die die trockene Küstenregion mit 20.000 Megalitern Wasser pro Jahr versorgt. Meerwasserentsalzung auf Solarbasis steht hierbei im Fokus; auch fossile Wasservorkommen sollen genutzt werden. Public Private Partnerships (PPP) sind ebenso gefragt wie Ausrüstungen für Entsalzungsanlagen und Bewässerungssysteme. 

Landwirtschaft

Rund zwei Drittel der landwirtschaftlichen Produktion Namibias entfallen auf die Viehzucht; der Rest auf Fischerei, Ackerbau und Forstwirtschaft. Das trockene Klima begünstigt die Viehzucht und den Anbau hochwertiger Feldfrüchte wie Datteln und Weintrauben, die für den Exportmarkt bestimmt sind. Investitionsmöglichkeiten bestehen insbesondere entlang der Wertschöpfungskette der Viehzucht, etwa in den Bereichen Veterinärmedizin, Verpackung oder Gerberei.

 

Mehr Brancheninfos

Germany Trade & Invest (GTAI) bietet weitergehende Informationen zu aussichtsreichen Branchen in Namibia

Die Analysen beleuchten neben der Marktentwicklung auch politische Rahmenbedingungen, aktuelle und geplante Projekte sowie Geschäftschancen für deutsche Unternehmen.

Marktzugang

Rechtlicher Rahmen, Gründen, Investieren

Zoll- und Einfuhrregelungen

Arbeitsmarkt und Löhne

Das Kompetenzzentrum Training (Aus- und Weiterbildung) der AHK Südliches Afrika (BMWK Skills Experts Programm) bietet deutschen und lokalen Unternehmen sowie Bildungsanbietern Informationen und Beratung rund um das Thema Berufsbildung.

Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen

In Namibia sind verschiedene Geberorganisationen aktiv. Die KfW Entwicklungsbank und andere stellen Finanzierung für Projekte der öffentlichen Hand bereit. Aus geberfinanzierten Vorhaben resultieren Aufträge, die ab gewissen Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Dies sind in erster Linie Tender für den Einkauf von Consultingleistungen, aber auch für Liefer- und Bauleistungen.

Bei Germany Trade & Invest finden Sie aktuelle 

Unterstützung beim Markteinstieg in Namibia

Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika und weitere Institutionen der Außenwirtschaftsförderung bieten verschiedene Maßnahmen in ausgewählten Branchen an, um deutschen Unternehmen die Erschließung des Zielmarktes Namibia zu erleichtern.

Beratungsgutscheine Afrika

Das BMWK unterstützt den Markteinstieg deutscher KMU in Afrika. Unternehmen erhalten bis zu 85 Prozent der Kosten für maximal 15 Beratungstage.

BMWK-Markterschließungsprogramm Neues Fenster zu "BMWK-Markterschließungsprogramm".

Das Markterschließungsprogramm (MEP) erleichtert kleinen und mittleren Unternehmen den Einstieg in ausländische Märkte und bietet aktuell Maßnahmen für Namibia an.

Investitionsgarantien des Bundes Neues Fenster zu "Investitionsgarantien des Bundes".

Die Investitionsgarantien sichern Direktinvestitionen deutscher Unternehmen in Namibia gegen politische Risiken ab und unterstützten Projekte vor Ort.

Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft Neues Fenster zu "Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft".

Die Hermesdeckungen schützen Exporteure und Banken bei Geschäften mit namibischen Handelspartnern vor wirtschaftlich und politisch bedingten Zahlungsausfällen.

Kompetenzzentrum Sourcing südliches Afrika Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Sourcing südliches Afrika".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika vernetzt europäische Unternehmen unterschiedlicher Branchen mit geeigneten Zulieferern aus dem südlichen Afrika.

Kompetenzzentrum Erneuerbare Energien und Energieeffizienz Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Erneuerbare Energien und Energieeffizienz".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika in Kapstadt berät Unternehmen vor Ort und bietet Marktinformationen zur Energiewirtschaft.

Kompetenzzentrum Corporate Social Responsibility Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Corporate Social Responsibility ".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika bietet Unternehmen eine Plattform für den Informations- und Erfahrungsaustausch rund um CSR-Themen.

Kompetenzzentrum Wassermanagement Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Wassermanagement ".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika fördert den Austausch zwischen Unternehmen aus Deutschland und dem südlichen Afrika rund um das Thema Wasserwirtschaft.

Kompetenzzentrum Industrie Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Industrie".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika unterstützt den Markteinstieg von Unternehmen in der Branche Industrie- und Konsumgüter.

Kompetenzzentrum Landtechnik und Lebensmittel Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Landtechnik und Lebensmittel".

Das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika ist Anlaufstelle für Unternehmen, die vor Ort im Bereich Landtechnik und Verarbeitung von Lebensmitteln tätig sind.

Komptenzzentrum berufliche Bildung Neues Fenster zu "Komptenzzentrum berufliche Bildung".

Mit dem Skills Experts Programm unterstützt das Kompetenzzentrum der AHK Südliches Afrika Unternehmen und Bildungsanbieter.

Kontakte und weiterführende Links

Beratung für Ihr Namibia-Geschäft

Ansprechpartner vor Ort

Kontakt Christina Pfandl

Kontakt Deutschen Botschaft Windhuk

Namibia +264 61 273 100

E-Mail schreiben

Weiterführende Informationen

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