(GTAI) - Bei der Klimakonferenz der Vereinten Nationen 2022 (COP27) vom 6. bis 20. November im ägyptischen Sharm El-Sheikh trafen sich Vertreterinnen und Vertreter von 196 Staaten. Die Vereinten Nationen registrierten gut 33.000 Teilnehmende. Es wurden zahlreiche multilaterale und bilaterale Abkommen vereinbart, um den Klimawandel zu bremsen und die Folgen abzumildern.

Dazu gehört ein Fonds, der für Verluste und Schäden durch den Klimawandel aufkommen soll. Mehrere Länder, darunter auch Deutschland, sagten dafür zunächst Finanzmittel in Höhe von über 230 Millionen US-Dollar zu. Davon könnten insbesondere auch Länder in Afrika profitieren, da sie besonders vom Klimawandel betroffen sind.

Die EU vereinbarte mit der Afrikanischen Union (AU) eine Initiative zur Anpassung an den Klimawandel mit einem Umfang in Höhe von 1 Milliarde Euro. Davon sind 60 Millionen Euro für Verluste und Schäden in Folge des Klimawandels vorgesehen. In einer Erklärung mit fünf Staaten – darunter die Republik Kongo, Sambia und Uganda – sagte die EU 1 Milliarde Euro für den Waldschutz zu. Mit Namibia vereinbarte die EU eine strategische Partnerschaft für den Energie- und Rohstoffsektor, darunter den Aufbau einer Wertschöpfungskette für Wasserstoff. Die Europäische Investitionsbank kündigte an, dafür bis zu 500 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.

Die Bundesregierung vereinbarte auf der COP27 unter anderem bilaterale Abkommen mit Ägypten, Kenia, Marokko und Südafrika. Mit Kenia wurde eine Klima- und Entwicklungspartnerschaft vereinbart, die zum Ziel hat, bis 2030 in Kenia zu 100 Prozent erneuerbaren Energien einzusetzen. Mit Ägypten wurde eine „beschleunigte Energiewende“ vereinbart.

Südafrika sagte die Bundesregierung insgesamt 300 Millionen Euro zur Beschleunigung der Energiewende im Rahmen einer multilateralen „Just Energy Transition Partnership“ zu. Dadurch soll die Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken, die momentan in Südafrika noch absolut dominant ist, deutlich reduziert werden. Bis 2030 soll der Anteil der erneuerbaren Energien in Südafrika von derzeit 11 Prozent auf 38 Prozent gesteigert und die CO2-Emissionen um 32 Prozent reduziert werden.

Mit Marokko wurde wiederum eine „Sustainable Electricity Transition Roadmap“ vereinbart. „Gemeinsam mit weiteren EU-Staaten wollen wir in den kommenden zwei Jahren eine Stromverbindung nach Marokko realisieren. Hemmnisse zur Stromübertragung aus Afrika sowie dem Nahen wie Mittleren Osten bauen wir ab“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.