(ABG) - Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze und Bundesarbeitsminister Heil reisen vom 20. bis 24. Februar nach Ghana und Côte d’Ivoire. Begleitet werden die beiden vom neuen Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), Gilbert Houngbo. Gemeinsam werden sie sich einen Eindruck davon verschaffen, wie die Umsetzung der neuen gesetzlichen Lieferkettenregelungen zu besseren Arbeits- und Umweltbedingungen am Anfang globaler Lieferketten führen kann.

Der Austausch mit Regierungsvertretern und Sozialpartnern auf höchster Ebene könnte auch zur weiteren Intensivierung der wirtschaftlichen Beziehungen Deutschlands mit den beiden westafrikanischen Ländern beitragen. „Globale Lieferketten verbinden uns in Europa mit den Menschen im globalen Süden“, so Bundesentwicklungsministerin Schulze. Es gelte dafür zu sorgen, dass alle Beteiligten „die Chancen fairer Lieferketten für sich nutzen können“.

In der ghanaischen Hauptstadt Accra werden die Minister unterschiedliche Teile der Textil-Lieferketten besuchen, darunter eine Textilfabrik, die auch nach Europa exportiert, und einen der größten Secondhand-Textilmärkte der Welt. In den Gesprächen geht es um sozial- und umweltverträgliche Verwertungsmöglichkeiten sowie um die Suche nach neuen Stoffkreisläufen in Ghana. Diese Initiativen sind besonders für deutsche Unternehmen interessant, die sich im Bereich der Kreislaufwirtschaft engagieren.

In Côte d’Ivoire steht die Kakao-Lieferkette im Fokus der politischen Gespräche, aber auch Projektbesuche: Dort werden die beiden Minister eine Plantage und eine Kakao-Kooperative besuchen. Die Elfenbeinküste kurbelt mit Steuerbefreiungen den Aufbau von Wertschöpfungsketten an. So gibt es Zollnachlässe auf die Einfuhr von Ersatzteilen und Ausrüstung der Landwirtschaft. Deutsche Unternehmen können sich mit ihrer Technologie, ihrem Know-how und eigenen Investitionen am Transformationsprozess beteiligen.

Mit einer Bevölkerung von 32 Millionen ist Ghana eine relativ kleine Volkswirtschaft. Die Landwirtschaft, der Bergbau und der Ölsektor bilden das wirtschaftliche Rückgrat. Côte d‘Ivoire zählt aktuell zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Im regionalen Vergleich ist die ivorische Wirtschaft breit aufgestellt. Das mit Abstand wichtigste Exportgut des Landes ist nach wie vor Kakao, doch der Export anderer Rohstoffe nimmt deutlich zu.

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