Die Nahrungsmittelverarbeitung ist ein bedeutender Motor der lokalen Wirtschaft in Afrika. Die Bevölkerung und die Städte wachsen in hohem Tempo. Die Nachfrage nach verarbeiteten Lebensmitteln ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Investitionen steigern die Produktionskapazität; die regionale Wertschöpfung wächst.

Ausländische wie auch lokale Geschäftsleute investieren in Fabriken beispielsweise für Getränke, Gebäck, Süßwaren, Bouillonwürfel oder Tomatenmark. Maschinen für die Verarbeitung, Abfüllung und Verpackung von Nahrungsmitteln sind zunehmend gefragt. Der Bedarf an Kühlung, logistischen Angeboten, Vertriebsstrukturen und Laborkapazitäten steigt. Höhere Standards werden nicht nur vor Ort an Bedeutung gewinnen, sondern schaffen auch zusätzliche Chancen auf den internationalen Märkten. 

Die Kreislaufwirtschaft in der Nahrungsmittelverarbeitung bietet ebenfalls Marktpotenzial für deutsche Unternehmen. Sie zielt darauf ab, dass Produkte innerhalb eines Kreislaufs wiederverwendet werden und kaum noch Abfälle entstehen. Nachhaltige Verpackungslösungen, das Re- und Upcycling von Abfallstoffen sowie die Vermeidung von Nachernteverlusten bieten interessante Geschäftsmöglichkeiten. 

10,7

Laut Prognose wird der Umsatz im Lebensmittelmarkt in Afrika bis zum Jahr 2028 jährlich um 10,7 Prozent wachsen.

132,6

Das größte Segment im afrikanischen Lebensmittelmarkt ist Fleisch mit einem Umsatz von 132,6 Milliarden Euro in 2024.

405,5

Im Jahr 2023 lieferte Deutschland Lebensmittelverarbeitungs- und Verpackungsmaschinen im Wert von 405,5 Millionen Euro nach Afrika.

54,8

In Afrika sollen die gesamten Weizenimporte des Kontinents im Jahr 2023/24 um 5,4 Prozent auf 54,8 Millionen Tonnen steigen.

Quellen: Lebensmittel - Afrika (Statista); Africa Middle East Foreign trade figures (VDMA); Food Outlook – Biannual report on global food markets (FAO)

Potenzialmärkte für Lebensmittelverarbeitung in Afrika

Algerien

Der Nahrungsmittelsektor Algeriens wuchs zuletzt stärker als die Gesamtwirtschaft. Die Getreideversorgung hat aktuell Priorität: 2024 sollen 350 neue lokale Getreidespeicher errichtet werden. Die Milch- und Fleischindustrie verzeichnet viele private Investitionen. Deutschland ist unter den Top 5 der wichtigsten Lieferanten.

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Ägypten

Der ägyptische Nahrungsmittelmarkt kämpft mit teuren Krediten und hoher Inflation. Mehrere Großprojekte werden derzeit mit Beteiligung der Golfstaaten umgesetzt: Das Toshka-Projekt soll 1 Million Hektar Wüstenfläche in Ackerland umwandeln sowie Weizen und Mais für den lokalen Markt bereitstellen. Investitionen fließen auch in den Bau von Milchverarbeitungsanlagen und neue Dattelfarmen.

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Äthiopien

Investitionen in den Ausbau von Kühlketten sollen den Transport von Nahrungsmitteln in Äthiopien erleichtern. Angesichts einer jährlich um fast 3 Millionen Menschen wachsenden Bevölkerung erweitern Hersteller von Getränken, Nahrungsmitteln oder Hygieneartikeln ihre Kapazitäten. Aktuell investieren vor allem Brauereien in ihre Anlagen.

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Ghana

Die lokale Kakaoverarbeitung zieht Investitionen an. Modernere Anlagen, Schulungen, Produktentwicklungen und Technologieberatungen kurbeln den Export von Kakao nach Europa und in die USA an. Gemeinsam mit Côte d'Ivoire produziert Ghana mehr als die Hälfte des weltweiten Kakaos. Ein neues Kaffee-Inkubator-Programm in der Eastern Region soll den Kaffeeanbau stärken. Potenzial bieten auch die Fisch- und Fleischproduktion. 

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Sambia

Superfood aus Sambia findet bei einer urbanen Mittelschicht immer größeren Anklang. Das deutsche Agrarunternehmen Amatheon Agri kultiviert, verarbeitet und verpackt seit 2021 Chili, Chiasamen sowie Moringa, bevor die Produkte nach Europa exportiert werden. Investitionen fließen derzeit auch in neue Brauereianlagen. 

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Nigeria

Der nigerianische Markt für Nahrungsmittel ist vielfältig, große internationale Lebensmittelkonzerne wie Nestlé und Unilever sind ebenso vertreten wie lokale Player. Aktuell investiert das Land in den Ausbau der Kakaoernte, die bis 2026 um 40 Prozent steigen soll. Weitere Investitionen fließen in die Verarbeitung von Cashewnüssen. Nigeria ist ein wichtiger Markt für deutsche Maschinen. Nachhaltige Technologien sind gefragt, ob für die Verwertung von Nebenprodukten oder beim Upcycling.

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Marokko

"Made in Morocco" soll in der Nahrungsmittelbranche eine größere Rolle spielen. Der komplette Fertigungsprozess steht hierbei im Fokus. Produktionsabläufe sollen stärker automatisiert und neue Geschäftsfelder vermarktet werden. Marokkos Regierung betrachtet die Nahrungsmittelindustrie als Schlüsselsektor. Eine Kooperation mit marokkanischen Ingenieurbüros lohnt sich, denn deren Nahrungsmittelfabriken entstehen auch in anderen westafrikanischen Ländern.

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Côte d'Ivoire

Die Elfenbeinküste ist der weltweit größte Kakaoproduzent. Für mehr Wertschöpfung vor Ort möchte die Regierung die lokale Verarbeitungsquote auf 50 Prozent erhöhen. Das Land ist auch größter Cashew-Exporteur der Welt. Mehrere neue Anlagen für beide Agrar-Rohstoffe werden derzeit gebaut. Damit festigt Côte d’Ivoire seine Position als Tor zum frankofonen Westafrika und schafft vielfältige Chancen für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau.

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Senegal

Dakar zählt zu den großen Zentren für die Nahrungsmittelindustrie in Westafrika. Von hier aus werden rund 90 Millionen Menschen in benachbarten Ländern wie Mali, Guinea-Bissau oder Burkina Faso versorgt. Bei den Produkten handelt es sich meist um einfache Nahrungsmittel wie Milcherzeugnisse, Getränke, Backwaren oder Bouillonwürfel. Neueste Investitionen konzentrieren sich auf den Getränkesektor. Im Bereich Fischerei hat Senegal ein Abkommen mit Gambia geschlossen. 

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Uganda

Uganda ist der drittgrößte Agrarmarkt in Ostafrika. Das Land kann sich selbst versorgen und erwirtschaftet sogar einen Überschuss. Größere Agrarunternehmen treten vermehrt auf den Markt. Insbesondere der Bedarf an Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen ist für deutsche Hersteller interessant. Auch Inputs sind nachgefragt, zum Beispiel Geschmacksstoffe für die Getränkeindustrie oder Chemikalien für Verpackungen. Investitionen gab es zuletzt bei Molkereien. 

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Südafrika

Die Nahrungsmittelindustrie Südafrikas gehört zu den größten des Kontinents. Anhaltende Energieprobleme verzögern allerdings Investitionen. Neue Projekte gibt es dennoch, zum Beispiel in der Zuckerbranche. Auch der Biermarkt zeigt sich dynamisch, hier gab es zuletzt mehrere große Investitionsankündigungen. 

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Weitere Märkte

Germany Trade & Invest (GTAI) bietet weitergehende Informationen zur Lebensmittelindustrie in Afrika. Die Berichte beleuchten neben der Marktentwicklung auch politische Rahmenbedingungen, aktuelle und geplante Projekte sowie Geschäftschancen für deutsche Unternehmen.

Kennzahlen zu Afrikas Nahrungsmittelindustrie

Afrikanische Importe der Nahrungsmittelindustrie im Ländervergleich

Erfahrungsberichte von Unternehmen der Lebensmittel- und Getränkebranche in Afrika

Grün: Nachhaltiger Kräuteranbau in Südafrika für deutschen Markt

Peter Grundhöfer setzt auf Kräuteranbau nach europäischen Standards in Südafrika. Wichtig dabei: die Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner und Schulungsprogramme.

Projekt: Milchverarbeiter in Eritrea setzt auf deutsche Kühe

Nahe Asmara entsteht Eritreas größter Milchverarbeiter. Azeb Dairy will die Golfregion mit Parmesan und Co. erobern. Das Unternehmen investiert dafür in Ställe und Anlagen.

Karamell und Bindemittel: Deutsche Technik für Nigerias Chemie

Das Chemie- und Nahrungsmittelunternehmen Cormart setzt weniger auf Vorprodukte aus dem Ausland und produziert in Nigeria. Dafür investiert es in hochwertige Maschinen.

Spezialchemie: Düsseldorfer Firma beliefert Ägyptens Zuckerfabriken

Für die wachsende ägyptische Zuckerindustrie sind auch chemische Lösungen gefragt. KEBO aus Düsseldorf macht mit Kristallisationshilfen für Rohrzucker gute Geschäfte.

Verpackungstechnik: Deutsche Qualitätsmaschinen für Ostafrika

Afrikas Nahrungsmittelmarkt wächst und damit der Bedarf an Verpackungen. Die SN Maschinenbau GmbH plant den Markteintritt in Ostafrika - mit Unterstützung der AHK Nairobi.

Einkauf: Qualität bei Mangos und Nüssen aus Westafrika

Der Snack-Spezialist Seeberger hat mit einem indischen Partner eine Cashew-Verarbeitung in Côte d'Ivoire aufgebaut. Die hochwertigen Nüsse liefern lokale Genossenschaften zu.

Fruchtbare Kooperation: IPD hilft Importeuren bei der Beschaffung

Dr. Julia Bellinghausen erläutert im Interview, wie das IPD europäische Einkäufer unterstützt und afrikanischen Produzenten beim Marktzugang in die EU hilft.

Bio-Zertifizierung: Zitrusschalen-Produzent aus Ghana schafft Vertrauen in Europa

Das ghanaische Unternehmen Bio Tropical produziert getrocknete Zitrusschalen für den EU-Markt. Wichtig für den Markteinstieg waren Zertifizierungen und die richtigen Kontakte.

Neue Märkte: mit Geduld und Unterstützung in Westafrika expandieren

Kälte- und Klimatechnik ist in Afrika immer stärker gefragt, etwa bei der Kühlung von Lebensmitteln. Die BITZER Gruppe hat inzwischen in vier Ländern eigene Niederlassungen.

Rohstoffversorgung: Saftproduzent verändert Produktionslinie

Der chinesische Getränkehersteller 3 D Juice produziert seit 2018 in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba Saft. Nun hat das Unternehmen seine Produktpalette erweitert.

Neuorientierung: Exportgeschäft von ROHDE wandert von Asien nach Afrika

Die Rohde KG ist Spezialist für Wandbeschichtungen und war international vor allem in Asien engagiert. Nun hat sie sich für den Markteintritt in Südafrika und Kenia entschieden.

Geduld zahlt sich aus: Wie ein Start-up in Tansania gelingt

KOROSHO vertreibt Cashewprodukte und hat in Tansania eine Wertschöpfungskette aufgebaut. Dabei galt es, unterschiedliche Geschäftskulturen der Partner zu vereinbaren.

Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie in Afrika

In vielen landwirtschaftlichen Entwicklungsprojekten rückt die Weiterverarbeitung der Erzeugnisse stärker in den Fokus. Lokale und regionale Wertschöpfungsketten sollen Arbeitsplätze schaffen und Einkommen steigern. Geber investieren in Agro-Industrieparks, Lagerhallen und die Gründung von Kooperativen und finanzieren die Anschaffung von Verarbeitungsmaschinen etwa von Obst und Getreide.

Projekt- und Ausschreibungshinweise für die Lebensmittelindustrie Neues Fenster zu "Projekt- und Ausschreibungshinweise für die Lebensmittelindustrie".

Germany Trade & Invest informiert fortlaufend über aktuelle Ausschreibungen im Rahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.

Meldungen zur Nahrungsmittel- und Getränkewirtschaft in Afrika

30.09.2024 Meldung Landwirtschaft: Neue Ansprechpartnerin in Angola

Giselle Llanes verstärkt das Wirtschaftsnetzwerk Afrika als Branchenexpertin für Land- und Ernährungswirtschaft

14.08.2024 Meldung IPD hilft bei der Beschaffung aus Senegal

Das Import Promotion Desk nimmt Senegal neu in sein Portfolio auf und unterstützt beim Sourcing von Obst und Gemüse

Aktuelle Veranstaltungen zur Nahrungsmittel- und Getränkewirtschaft in Afrika

Bayerische Delegationsreise nach Kenia und Tansania

BMEL-Delegationsreise nach Südafrika

Food Africa 2024

Bundesmessebeteiligung
03.12.2024 bis 05.12.2024 Kairo, Ägypten
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Food Africa 2024

Die Internationale Fachmesse für Lebensmittel und Getränke

pacprocess MEA

Bundesmessebeteiligung
03.12.2024 bis 05.12.2024 Kairo, Ägypten
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agrofood Nigeria

Bundesmessebeteiligung
25.03.2025 bis 27.03.2025 Lagos
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agrofood Nigeria

Fachmesse für Landwirtschaft & Viehzucht, Lebensmittel-, Getränke- & Verpackungstechnik sowie Lebensmittel, Ingredients

DJAZAGRO

Bundesmessebeteiligung
07.04.2025 bis 10.04.2025 Algier, Algerien
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DJAZAGRO

Messe für Produktion von Lebensmitteln und Landwirtschaft

Ansprechpartner für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie in Afrika

Kontakt Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)

Fachverbände Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen Zur Website +49 69 66 03 1157

E-Mail schreiben

Kontakt Sabrina Jauss

Leiterin des IPD Hub für Côte d'Ivoire und Ghana Import Promotion Desk

E-Mail schreiben

Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

Weitere Informationen zur Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie in Afrika

Auf den Punkt - Ernährungswirtschaft in Afrika

Das Merkblatt bietet einen Überblick über Unterstützungsangebote und Kontakte in den Bereichen Nahrungsmittel, Agrar, Lebensmittelverpackung und -maschinenindustrie in Afrika.

Marktstudie Ostafrika

Marktstudie zu Geschäftschancen in Äthiopien, Kenia, Ruanda, Tansania und Uganda für Unternehmen im Bereich Lebensmittelverarbeitung inklusive Kreislaufwirtschaft.

Marktstudie Westafrika

Marktstudie zu Geschäftschancen in der Lebensmittelverarbeitungstechnik und -logistik in Ghana, Nigeria, Côte d'Ivoire und Senegal, 2021 (PDF).

Marktstudie zur Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie

Marktstudie zu Geschäftschancen in der Lebensmittelverarbeitungstechnik und -logistik in Äthiopien (2020, PDF)

Afrika Kompakt

Das Markets-Sonderheft "Afrika kompakt" von GTAI erklärt die vier wichtigsten Schritte beim Markteinstieg.