Die Nahrungsmittelverarbeitung ist ein bedeutender Motor der lokalen Wirtschaft in Afrika. Die Bevölkerung und die Städte wachsen in hohem Tempo. Die Nachfrage nach verarbeiteten Lebensmitteln ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Investitionen steigern die Produktionskapazität; die regionale Wertschöpfung wächst.
Ausländische wie auch lokale Geschäftsleute investieren in Fabriken beispielsweise für Getränke, Gebäck, Süßwaren, Bouillonwürfel oder Tomatenmark. Maschinen für die Verarbeitung, Abfüllung und Verpackung von Nahrungsmitteln sind zunehmend gefragt. Der Bedarf an Kühlung, logistischen Angeboten, Vertriebsstrukturen und Laborkapazitäten steigt. Höhere Standards werden nicht nur vor Ort an Bedeutung gewinnen, sondern schaffen auch zusätzliche Chancen auf den internationalen Märkten.
Die Kreislaufwirtschaft in der Nahrungsmittelverarbeitung bietet ebenfalls Marktpotenzial für deutsche Unternehmen. Sie zielt darauf ab, dass Produkte innerhalb eines Kreislaufs wiederverwendet werden und kaum noch Abfälle entstehen. Nachhaltige Verpackungslösungen, das Re- und Upcycling von Abfallstoffen sowie die Vermeidung von Nachernteverlusten bieten interessante Geschäftsmöglichkeiten.
Potenzialmärkte für Lebensmittelverarbeitung in Afrika

Äthiopien
Investitionen in den Ausbau von Kühlketten sollen den Transport von Nahrungsmitteln in Äthiopien erleichtern. Angesichts einer jährlich um fast 3 Millionen Menschen wachsenden Bevölkerung erweitern Hersteller von Getränken, Nahrungsmitteln oder Hygieneartikeln ihre Kapazitäten. Die Wasserabfüllung sowie die Herstellung von Nudeln sind aktuell hoch im Kurs.

Ghana
Die lokale Kakaoverarbeitung zieht Investitionen an. Modernere Anlagen, Schulungen, Produktentwicklungen und Technologieberatungen kurbeln den Export von Kakao nach Europa und in die USA an. Gemeinsam mit Côte d'Ivoire produziert Ghana mehr als die Hälfte des weltweiten Kakaos.

Sambia
Superfood aus Sambia findet bei einer urbanen Mittelschicht immer größeren Anklang. Das deutsche Agrarunternehmen Amatheon Agri kultiviert, verarbeitet und verpackt seit 2021 Chili, Chiasamen sowie Moringa, bevor die Produkte nach Europa exportiert werden. Die Diversifizierung und qualitative Verbesserungen der landwirtschaftlichen Produktion in Sambia schaffen neue Potenziale für die lokale Weiterverarbeitung.

Nigeria
Der nigerianische Markt für Nahrungsmittel ist vielfältig, große internationale Lebensmittelkonzerne wie Nestlé und Unilever sind ebenso vertreten wie lokale Player. Investitionen fließen in die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte. Vielversprechende Untersegmente sind Milchprodukte, Cerealien, Snacks und Getränke. Nachhaltige Technologien sind gefragt, ob für die Verwertung von Nebenprodukten oder beim Upcycling.

Marokko
"Made in Morocco" soll in der Nahrungsmittelbranche in Zukunft eine größere Rolle spielen. Der komplette Fertigungsprozess steht hierbei im Fokus. Produktionsabläufe sollen stärker automatisiert und neue Geschäftsfelder vermarktet werden. Marokkos Regierung betrachtet die Nahrungsmittelindustrie als Schlüsselsektor.

Côte d'Ivoire
Die Elfenbeinküste investiert verstärkt in Herstellung, Transport und Verpackung von Nahrungsmitteln. Die Regierung hat zuletzt die Entwicklung mehrerer großer Industriegebiete auf den Weg gebracht, um die Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Produkte voranzutreiben. Das Land festigt somit seine Position als Tor zum frankofonen Westafrika und schafft vielfältige Chancen für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau.

Senegal
Dakar zählt zu den großen Zentren für die Nahrungsmittelindustrie in Westafrika. Von hier aus werden außer dem relativ kleinen Binnenmarkt rund 90 Millionen Menschen in benachbarten Ländern wie Mali, Guinea-Bissau oder Burkina Faso versorgt. Bei den Produkten handelt es sich vor allem um einfache Nahrungsmittel wie Milcherzeugnisse, Getränke, Backwaren oder Bouillonwürfel. Die Fortschritte im Nahrungsmittelsektor bieten deutschen Zulieferern von Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen gute Liefermöglichkeiten.

Uganda
Insbesondere der Bedarf an Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen ist für deutsche Hersteller interessant. Auch Inputs sind nachgefragt, zum Beispiel Geschmacksstoffe für die Getränkeindustrie oder Chemikalien für Verpackungen. Die Steigerung der ugandischen Nahrungsmittelproduktion ist angesichts einer jährlich um etwa 1,2 Millionen Menschen zunehmenden Bevölkerung nicht nur eine Geschäftschance, sondern für die Versorgungssicherheit dringend notwendig.

Simbabwe
Simbabwe will die lokale Milchwirtschaft fördern. Auch der Anbau von Sonnenblumen wird unterstützt, um den Import von Speiseöl zu senken. Der Getränkesektor wächst kräftig. Simbabwes landwirtschaftliche Erzeugung ist dank reichlicher Niederschläge in fast allen Produktgruppen gegenüber den Vorjahren erheblich gestiegen. So nahm das Erntevolumen bei Nahrungspflanzen (besonders Mais, Hirse, Süßkartoffeln, Bohnen, Erdnüsse) in der Anbausaison 2020/21 um 89 Prozent zu.
Kennzahlen zu Afrikas Nahrungsmittelindustrie
Afrikanische Importe der Nahrungsmittelindustrie im Ländervergleich
Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie in Afrika
In vielen landwirtschaftlichen Entwicklungsprojekten rückt die Weiterverarbeitung der Erzeugnisse stärker in den Fokus. Lokale und regionale Wertschöpfungsketten sollen Arbeitsplätze schaffen und Einkommen steigern. Geber investieren in Agro-Industrieparks, Lagerhallen und die Gründung von Kooperativen und finanzieren die Anschaffung von Verarbeitungsmaschinen etwa von Obst und Getreide.
Aktuelle Veranstaltungen zur Nahrungsmittel- und Getränkewirtschaft in Afrika
Djazagro 2023
Fachmesse für Agrar- und Lebensmittelproduktion
agrofood & plastprintpack Ethiopia 2023
IHK-Regionalforum: Agribusiness im südlichen Afrika
Kenya International Trade Exhibition (KITE 2023)
Messe für branchenübergreifende Produkte, Ausrüstung und Maschinen
Sächsische Delegationsreise nach Uganda
Maschinen- und Anlagenbau, Nahrungsmitteltechnik - Senegal, Côte d'Ivoire
Geschäftsanbahnung des BMWK-Markterschließungsprogramms
5th Sudan AgroFood
Messe für die Agrar- und Lebensmittelindustrie
Maschinen- und Anlagenbau, Nahrungsmitteltechnik - Kamerun
Markterkundung des BMWK-Markterschließungsprogramms
Maschinen- und Anlagenbau, Nahrungsmitteltechnik - Tansania, Äthiopien
Geschäftsanbahnung des BMWK-Markterschließungsprogramms
Maschinen- und Anlagenbau, Nahrungsmitteltechnik - Simbabwe
Markterkundung des BMWK-Markterschließungsprogramms
agrofood Ghana 2023
agro AgroTech West Africa Côte d'Ivoire
Fachmesse für Landtechnik, Tierhaltung, Garten- und Gemüseanbau
Ansprechpartner für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie in Afrika
Kontakt Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)
Fachverbände Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen Zur Website +49 69 66 03 1157
E-Mail schreibenKontakt Sabrina Jauss
Leiterin des IPD Hub für Côte d'Ivoire und Ghana Import Promotion Desk
E-Mail schreibenBundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)
Zur Website (030) 200786-0
E-Mail schreibenBundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Zur Website (030) 185 290
E-Mail schreiben