Nigeria ist mit 220 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Zwar hat es seinen Rang als größte Volkswirtschaft des Kontinents eingebüßt, wird aber auch weiterhin neben Südafrika und Ägypten zu den Top 3 gehören.
Die sprudelnden Öleinnahmen führten in Nigeria ab den 1990er Jahren zu einer Deindustrialisierung des Landes. Die heimische Produktion wurde, einschließlich der einst florierenden Landwirtschaft, immer mehr durch Importe ersetzt. Seit ein paar Jahren setzt die Regierung auf wirtschaftliche Diversifizierung und Anreize für mehr lokale Produktion. Der hohen Abhängigkeit vom Öl- und Gassektor soll damit entgegengesteuert, Importe verringert und die gesamte Wirtschaft resilienter werden.
Dennoch bleibt das regionale Schwergewicht als Investitionsziel hinter seinem Potenzial zurück. Hemmschuhe sind die vielerorts unzureichende Infrastruktur, Korruption, mangelnde Rechtssicherheit und regionale Sicherheitsrisiken.
Trotz der zahlreichen Herausforderungen ist das Land ein vielversprechender Wirtschaftsstandort. Neben Öl und Gas spielen bei Investitionen und Handel vermehrt der Konsumgüterbereich eine Rolle. Alleine aufgrund seiner Bevölkerungsgröße ist Nigeria ein interessanter Verbrauchermarkt - die Vereinten Nationen gehen von einer Verdoppelung der Einwohnerzahl auf 400 Millionen bis zum Jahr 2050 aus.
Die Bereiche Agribusiness, Gesundheitswirtschaft, Wasser-, Abfall- und Abwasserwirtschaft sowie Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) bieten ebenfalls Chancen. Geschäftsmöglichkeiten ergeben sich auch bei Infrastrukturvorhaben, etwa in den Bereichen Verkehr und Energie. Ein weiterer Wachstumsmarkt ist der Finanzdienstleistungssektor.
Das Länderprofil wurde zuletzt im August 2024 aktualisiert.
Nigeria, stark vom Erdöl- und Erdgassektor abhängig, fördert mittlerweile die vernachlässigte Landwirtschaft, die großes Potenzial birgt. Besonders interessant ist das Land als Standort für die Lebensmittel- und Konsumgüterproduktion. Es besteht großer Bedarf an Maschinen, vor allem für Kunststoffverarbeitung und Energieausrüstung. Angesichts der dynamischen Entwicklung und des großen Marktpotenzials empfiehlt sich ein langfristiger Markteintritt.
Timo Pleyer Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Nigeria
Daten und Fakten Nigeria
Marktzugang
Rechtlicher Rahmen, Gründen, Investieren
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Gewerbliche Wareneinfuhr und Zoll
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Arbeitsmarkt und Löhne
Löhne und Gehälter variieren in Nigeria je nach Branche und Position. Vor allem ausländische Unternehmen sind beliebt und machen die Mehrzahl der Arbeitgeber aus. In allen Branchen gilt ein gesetzlicher Mindestlohn. Freiwillige Zusatzleistungen, sogenannte Allowances, spielen eine wichtige Rolle, um Fachkräfte zu gewinnen und zu binden. Die häufigsten Zusatzleistungen sind Mietzuschüsse, Zuschüsse für Transportkosten sowie Urlaubszulagen. Einen detaillierten Überblick über die Lage am Arbeitsmarkt, Löhne und den arbeitsrechtlichen Rahmen gibt die GTAI-Publikation Arbeitsmarkt in Nigeria.
Die Qualifizierung junger Fachkräfte, die sich am Bedarf der nigerianischen Wirtschaft ausrichtet, ist eine der großen Herausforderungen des Landes. iMOVE: Training – Made in Germany bietet Informationen zum nigerianischen Markt der Aus- und Weiterbildung und Chancen, die sich für deutsche Bildungsanbieter ergeben.
Das Kompetenzzentrum für berufliche Aus- und Weiterbildung der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Nigeria (Skills Experts Programm) bietet deutschen und lokalen Unternehmen sowie Bildungsanbietern Informationen und Beratung rund um das Thema Berufsbildung.
Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen
In Nigeria sind eine Vielzahl bilateraler und multilateraler Geber aktiv. Die Weltbank, die Afrikanische Entwicklungsbank und andere stellen Finanzierung für Vorhaben der nigerianischen Regierung bereit. Aus geberfinanzierten Vorhaben resultieren viele Aufträge, die ab gewissen Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Dies sind in erster Linie Tender für den Einkauf von Consultingleistungen, aber auch für Liefer- und Bauleistungen.
Einen Überblick über Geschäftschancen bei öffentlichen Aufträgen gibt Germany Trade & Invest (GTAI) im Bericht Entwicklungszusammenarbeit mit Nigeria. Bei GTAI finden Sie zudem aktuelle
Kontakte und weiterführende Links
Beratung für Ihr Nigeria-Geschäft
Kontakt Omotunde Kasali
Regionen anglophones und lusophones Westafrika Geschäftsstelle Wirtschaftsnetzwerk Afrika +49 (0) 30 20 0099 947
Ansprechpartner vor Ort
Weiterführende Informationen
- GTAI Länderseite Nigeria
- Neue Märkte - Neue Chancen - Nigeria, 2021 (PDF)
- Euler Hermes Export- und UFK-Garantien: Informationen zur Deckungspraxis in Nigeria
- Investitionsgarantien des Bundes für Projekte in Nigeria
- Reise und Sicherheitshinweise vom Auswärtigen Amt für Nigeria
- Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft e.V.