(ABG) - Deutsche Unternehmen haben die Chancen der wirtschaftlichen Entwicklung in Afrika noch zu wenig im Blick. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung der Global Perspectives Initiative (GPI) unter 16 afrikanischen Experten. Die jeweils acht Frauen und Männer sind Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. 

"Wir sind es gewohnt, mehr über Afrika zu reden als mit Afrika… Jeder Dialog, wenn er beginnt, bedeutet zunächst einmal dem anderen zuzuhören", sagte Dr. Ingrid Hamm, Mitbegründerin und CEO von GPI, bei der Veröffentlichung der Studie. Das Papier sei deshalb als Diskussionsgrundlage gedacht, um den wirtschaftlichen Dialog zwischen Deutschland, Europa und Afrika anzuregen. 

"Afrika ist unser zentraler Partner", erklärte Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die vier Hauptsäulen des Ministeriums seien "die Bekämpfung der Pandemie, die Verringerung von Hunger und Armut, die Förderung gerechter Transitionsprozesse und Stärkung der Rolle der Frauen". 

In der GPI-Studie wird deutlich, dass viele afrikanische Länder ihre Abhängigkeit von Entwicklungsgeldern verringern wollen. Mehr Wirtschaftskooperation zwischen Unternehmen sei deshalb das erklärte Ziel. So sieht es auch Dr. Youssef Travaly, Gründer des Thinks Tank AllSightAfrica und der Gesundheitsorganisation EDPU Africa. Durch die Verbesserung der lokalen Lieferketten könne der afrikanische Markt attraktiver für Investitionen werden. Bei deutschen Unternehmen herrsche immer noch ein verzerrtes Bild der Situation in afrikanischen Ländern vor. Dabei gebe es in so gut wie jedem Land Afrikas funktionierende lokale Firmen und Verbände, mit denen deutsche Unternehmer partnerschaftliche Verbindungen knüpfen könnten. 
 

Weitere Informationen

Zur Studie "Wegweiser für eine gemeinsame Zukunft: Perspektiven für die deutsche Afrikapolitik" (in deutscher und englischer Sprache)

Weitere Inhalte zum Thema: