(ABG) - Die Demokratische Republik Kongo könnte ein kostengünstiger und emissionsarmer Produzent von Kathodenvorläufermaterial für Lithium-Ionen-Batterien werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Agentur BloombergNEF. Kathoden sind ein entscheidender Bestandteil von Batterien für Elektrofahrzeuge. Das afrikanische Land verfügt über reichhaltige Kobaltvorkommen und das Potenzial für Wasserkraft als klimafreundliche Energiequelle ist enorm. 

Der Bau einer Kathodenvorläuferanlage in der DR Kongo mit einer Kapazität von 10.000 Tonnen im Jahr würde Schätzungen zufolge umgerechnet rund 39 Millionen Dollar kosten. Eine ähnliche Anlage in Europa oder den USA wäre dreimal so teuer. 

"Die europäischen Zellhersteller sind derzeit bei den Vorprodukten für Batterien stark von China abhängig. Die Rohstoffe für Batterien werden jedoch in den meisten Fällen aus Afrika nach China importiert und dort raffiniert, bevor sie nach Europa exportiert werden", erklärt Kwasi Ampofu, Hauptautor des Berichts. "Die europäischen Automobilhersteller können ihre Emissionen senken, indem sie die Transportwege verkürzen und sich das mit Wasserkraft betriebene Netz im Kongo und die Nähe zu den Rohstoffen zunutze machen." Laut Studie sind hier CO2-Einsparungen von etwa 30 Prozent möglich. 

Die Demokratische Republik Kongo gilt als das rohstoffreichste Land des afrikanischen Kontinents. Seit dem Ende des Kabila-Regimes gibt es politische, wirtschaftliche und soziale Fortschritte. Die Regierung von Präsident Tshisekedi scheut auch nicht vor Neuverhandlungen mit internationalen Minenkonzernen zurück. Im Land gibt es allerdings noch immer Probleme mit Korruption, sozialer Ungleichheit und regionalen Konflikten. 

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