Côte d‘Ivoire zählt aktuell zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften Afrikas. Seit dem Ende der politischen Instabilität 2012 verzeichnet das westafrikanische Land einen anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung. 

Neue Erdöl- und Gasfelder sowie der Ausbau der Stromnetze stärken die Rolle Côte d’Ivoires als regionales Energiezentrum. Der wachsende Abbau von Gold und weiterer Metalle (Mangan und Nickel) stützen das Wachstum. Insbesondere aufgrund seiner Exporte (vor allem von Kakao und Cashew) ist der Agrarsektor ein zentraler Pfeiler der Wirtschaft.

Investitionen in Straßen, Energieversorgung und Digitalisierung sind Teil des ivorischen Entwicklungsplans, während die Nahrungsmittelverarbeitung als Schlüsselbranche zur lokalen Wertschöpfung und Importsubstitution gefördert wird. Als regionaler Hub zieht Côte d'Ivoire Investitionen für den regionalen Handel und Produktion an.

Die guten Exportzahlen mindern das Leistungsbilanzdefizit; auch ist ein fallendes Haushaltsdefizit zu erwarten. Dank Bindung des westafrikanischen Franc (Communauté Financière Africaine, CFA) an den Euro bleiben Inflationsrisiken gering. 

Demgegenüber erschwert die Eurobindung mittelfristig die binnenwirtschaftliche Dynamik und den Aufbau einer exportorientierten Industrie. Trotz des hohen Wachstums bliebt die Armutsquote hoch; es wird zu wenig Beschäftigung generiert. Zudem konzentriert sich die Wirtschaftsdynamik vor allem auf den Großraum Abidjan. Defizite gibt es bei Transparenz und Korruption. Das Investitionsklima gilt dennoch als insgesamt gut.

Das Länderprofil wurde zuletzt im September 2025 aktualisiert.

Côte d'Ivoire ist eines von dreizehn afrikanischen Ländern der G20-Initiative Compact with Africa (CwA). Ziel ist es, die Bedingungen für private Investitionen in den Teilnehmerländern zu verbessern.

Natalie Kolbe, Delegierte der deutschen Wirtschaft in Côte d’Ivoire

Côte d’Ivoire ist nicht nur aufgrund der politischen Stabilität und des hohen Wirtschaftswachstums für deutsche Unternehmen attraktiv. Die gute Anbindung in die Region macht auch andere Märkte im frankophonen Westafrika zugänglich. Deutsche Technologien und Produkte genießen einen exzellenten Ruf, Investitionen aus Deutschland werden explizit begrüßt.

Natalie Kolbe Delegierte der deutschen Wirtschaft in Côte d’Ivoire

Daten und Fakten Côte d'Ivoire

SWOT-Analyse

S

Strengths Stärken

  • Anhaltendes hohes Wirtschaftswachstum
  • Steigende Förderraten bei Öl und Gas
  • Kreditwürdigkeit bei internationalen Kapitalgebern
  • Mit Eurobindung gut gegen Inflation und Währungsturbulenzen aufgestellt
  • Führungsrolle im frankofonen Westafrika
W

Weaknesses Schwächen

  • Wertschöpfungsketten noch unterentwickelt
  • Abhängigkeit von Preisentwicklung an Rohstoff- und Agrarmärkten
  • Korruption, Vetternwirtschaft; intransparente und ineffiziente Verwaltung
  • Wachstum generiert zu wenig Beschäftigung
  • Hohe Armutsquote 
O

Opportunities Chancen

  • Deutsche Wirtschaftsakteure sind gefragt
  • Regierung und internationale Geldgeber investieren in Infrastruktur und Ausbau von Wertschöpfungsketten
  • Chancen für Maschinen- und Anlagenbau zur Förderung von Öl, Gas und weiteren Rohstoffen sowie in Bauindustrie
  • Potenzial beim Aufbau nachhaltiger Lieferketten für Metalle
T

Threats Risiken

  • Fehlender Generationswechsel in der Politik
  • Anfälligkeit für Folgen des Klimawandels
  • Ethnische Spannungen zwischen Bevölkerungsgruppen, wenn von der Politik instrumentalisiert
  • Soziale Spannungen, weil große Bevölkerungsteile zu wenig vom hohen Wachstum profitieren
  • Gefahr durch Eindringen islamistischer Gruppen im Norden

Potenzialbranchen in Côte d’Ivoire

Landwirtschaft

Côte d’Ivoire ist weltweit führend bei der Produktion von Kakao und Cashew. Kakao allein nimmt bei den ivorischen Exporten einen Anteil von rund 30 Prozent ein. Zu den weiteren „Cash Crops“ zählen Palmöl, Kaffee, Cashewnüsse oder Kautschuk. Ziel ist es bis 2030 die Hälfte der agrarischen Rohprodukte im Land zu verarbeiten. Der Markt für landwirtschaftliche Maschinen, Saatgut, Futtermittel, Düngemittel und Pflanzenschutzmittel entwickelt sich positiv.

Nahrungsmittel und Getränke

Zunehmend kommen lokal produzierte, hochwertigere und modern verpackte Frischprodukte, Getränke, Snacks und Spezialitäten auf den ivorischen Markt. Im Lebensmittelsektor wächst der Bedarf an Maschinen- und Anlagen sowie Zutaten und Vorprodukten. Ausländische und ivorische Lebensmittelproduzenten investieren in den Ausbau lokaler Wertschöpfungs- und Lieferketten und bedienen teilweise den regionalen Markt.

Energiewirtschaft

Das Offshorefeld Baleine entwickelt sich zu einem zentralen Pfeiler der nationalen Energiepolitik und einem strategischen Projekt mit regionaler Bedeutung. Das Baleine-Feld produziert täglich etwa 60.000 Barrel Öl und 70 Millionen Kubikfuß Gas. Ziel ist eine Steigerung auf 150.000 Barrel Öl und 200 Millionen Kubikfuß Gas pro Tag. Baleine soll helfen, die Elektrifizierung Côte d'Ivoires bis 2030 auf 100 Prozent zu bringen, aktuell sind es rund 64 Prozent. Beim Strommix strebt das Land bei den erneuerbaren Energien (Solar, Hydro, Biomasse) einen Anteil von 45 Prozent an. 

Bauwirtschaft

Vor allem in der Wirtschaftsmetropole Abidjan, aber auch in einigen regionalen Ballungszentren, entwickelt sich die Bauwirtschaft dynamisch. Der Ausbau der Infrastruktur, etwa von Straßen und Flughäfen, bleibt ein Schwerpunkt der Regierung. Chancen für deutsche Unternehmen gibt es vor allem bei der Lieferung von modernen Baumaschinen und hochwertigen Baustoffen. Auch Beratungs-, Architekten- und Ingenieurdienstleistungen sind gefragt.

Bergbau und Rohstoffe

Vor dem Hintergrund des globalen Wettlaufs um kritische Rohstoffe und steigender Goldpreise hat sich die ivorische Regierung ehrgeizige Ziele für den Bergbausektor gesetzt. Der Anteil des Bergbausektors am BIP soll von derzeit 5 bis 6 Prozent auf 8 Prozent bis 2030 steigen. Rund 35 Prozent der mineralreichen Greenstone-Formation in Westafrika liegen in Côte d'Ivoire. Bergbauunternehmen bauen vor allem Gold, aber auch Diamanten, Mangan, Nickel, Bauxit, Silber und Eisenerz ab. Hinzu kommen Pläne für den Lithiumabbau. Die Rahmenbedingungen für den Bergbau zählen zu den unternehmensfreundlichsten in Afrika.

Gesundheitswirtschaft

Impulsgeber im Gesundheitswesen sind private Betreiber von Kliniken und Arztpraxen. Doch auch der Staat investiert in Universitäts- und Fachkliniken. Internationale Geldgeber finanzieren regionale Krankenhäuser. Der Markt für Medizintechnik und pharmazeutische Produkte entwickelt sich gut. Deutsche Exporteure können auf ein funktionierendes Netz von Distributoren für Medizintechnik und Medikamente aufbauen.

Mehr Brancheninfos

Germany Trade & Invest (GTAI) bietet weitergehende Informationen zu aussichtsreichen Branchen in Côte d’Ivoire

Die Analysen beleuchten neben der Marktentwicklung auch politische Rahmenbedingungen, aktuelle und geplante Projekte sowie Geschäftschancen für deutsche Unternehmen.

Marktzugang

Rechtlicher Rahmen, Gründen, Investieren

Gewerbliche Wareneinfuhr und Zoll

Bei der Einfuhr von Waren nach Côte d’Ivoire sind eine Vielzahl von Vorschriften und Regeln zu beachten. Die frühzeitige Information über Einfuhrverfahren, zu zahlende Abgaben und mögliche Verbote und Beschränkungen hilft, Verzögerungen an der Grenze und damit zusätzliche Kosten zu vermeiden.

Arbeitsmarkt und Löhne

Das Kompetenzzentrum für berufliche Aus- und Weiterbildung der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana (BMWE Skills Experts Programm) bietet deutschen und lokalen Unternehmen sowie Bildungsanbietern Informationen und Beratung rund um das Thema Berufsbildung.

Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen

Der wichtigste Geber in Côte d'Ivoire ist Frankreich. Ein großes Projektportfolio haben aber auch die Weltbank und die Afrikanische Entwicklungsbank. Deutschland zählt Côte d'Ivoire zu seinen Reformpartnern, was mit höheren Zusagen einhergeht. Dementsprechend finanziert die KfW Entwicklungsbank ebenfalls viele Projekte in Côte d'Ivoire, insbesondere im Energiesektor. Weitere wichtige Sektoren für die Entwicklungszusammenarbeit mit Côte d'Ivoire sind zudem das Bildungswesen, die Land- und Forstwirtschaft sowie Wasser und Umwelt. Aus Entwicklungsprojekten resultieren eine Vielzahl von Aufträgen, die ab bestimmten Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Der Großteil dieser Tender betrifft Consultingleistungen, aber auch Bau- und Lieferleistungen werden eingekauft.

Einen Überblick über Geschäftschancen bei öffentlichen Aufträgen gibt Germany Trade & Invest (GTAI) im Bericht Entwicklungszusammenarbeit mit Côte d'Ivoire. Bei GTAI finden Sie zudem aktuelle 

Unterstützung beim Markteinstieg in Côte d'Ivoire

Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika und weitere Institutionen der Außenwirtschaftsförderung bieten verschiedene Maßnahmen in ausgewählten Branchen an, um deutschen Unternehmen die Erschließung des Zielmarktes Côte d'Ivoire zu erleichtern.

Beratungsgutscheine Afrika

Das BMWE unterstützt den Markteinstieg deutscher KMU in Afrika. Unternehmen erhalten bis zu 85 Prozent der Kosten für maximal 15 Beratungstage.

Wasserwirtschaft Côte d'Ivoire

Im Verbundprojekt "Wasserwirtschaft in Côte d'Ivoire" bündeln deutsche Unternehmen ihre Branchenkompetenz, um gemeinsam einen neuen Zielmarkt zu erschließen.

BMWE-Markterschließungsprogramm Neues Fenster zu "BMWE-Markterschließungsprogramm".

Das Markterschließungsprogramm (MEP) erleichtert kleinen und mittleren Unternehmen den Einstieg in ausländische Märkte und bietet aktuell Maßnahmen für Côte d'Ivoire an.

Investitionsgarantien des Bundes Neues Fenster zu "Investitionsgarantien des Bundes".

Die Investitionsgarantien sichern Direktinvestitionen deutscher Unternehmen in Côte d'Ivoire gegen politische Risiken ab und unterstützten Projekte vor Ort.

Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft Neues Fenster zu "Export­kredit­versicherungen für Privatwirtschaft".

Die Hermesdeckungen schützen Exporteure und Banken bei Geschäften mit ivorischen Handelspartnern vor wirtschaftlich und politisch bedingten Zahlungsausfällen.

Import Promotion Desk Côte d'Ivoire Neues Fenster zu "Import Promotion Desk Côte d'Ivoire".

Das Import Promotion Desk (IPD) fördert den Import von Obst, Gemüse aus der Elfenbeinküste und vermittelt Handelspartnerschaften zu Exporteuren.

Invest for Jobs Neues Fenster zu "Invest for Jobs".

Die Sonderinitiative "Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel" unterstützt Unternehmen bei ihrem Engagement in Afrika. Ziel ist, bis zu 100.000 Arbeitsplätze zu schaffen.

Kompetenzzentrum Energie und Umwelt Ghana Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Energie und Umwelt Ghana".

Das Kompetenzzentrum der AHK Ghana berät vor Ort zu Investitionen in Solar-, Wind- und Bioenergie, Wasser- und Abfallwirtschaft.

Kompetenzzentrum berufliche Bildung Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum berufliche Bildung".

Mit dem Skills Experts Programm unterstützt das Kompetenzzentrum der AHK Ghana Unternehmen und Bildungsanbieter.

Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe Neues Fenster zu "Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe".

Das Kompetenzzentrum der AHK Ghana unterstützt deutsche Bergbauzulieferer und -dienstleister beim Ausbau ihrer Geschäfte in Westafrika.

Kontakte und weiterführende Links

Beratung für Ihr Côte d’Ivoire-Geschäft

Ansprechpartner vor Ort

Kontakt Delegation der Deutschen Wirtschaft in Côte d’Ivoire

Kontakt Christ Herbert Koffi

Branchenexperte für Umwelttechnologien in Côte d'Ivoire Geschäftsstelle Wirtschaftsnetzwerk Afrika

E-Mail schreiben

Kontakt Sabrina Jauss

Leiterin des IPD Hub für Côte d'Ivoire und Ghana Import Promotion Desk

E-Mail schreiben

Kontakt Deutsche Botschaft Abidjan

Weiterführende Informationen

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