Das Länderprofil wurde zuletzt im Dezember 2020 aktualisiert.
Côte d‘Ivoire verzeichnet seit dem Ende der politischen Instabilität 2012 einen anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung und zählt zu den erfolgreichsten Ökonomien in Subsahara-Afrika. Im regionalen Vergleich ist die ivorische Wirtschaft breit aufgestellt. Das Investitionsklima kann als insgesamt gut bezeichnet werden. Als Tor zum frankofonen Westafrika bietet das Land Zugang zu einer Region mit mehr als 110 Millionen Menschen. Die Regierung Ouattara wurde 2020 im Amt bestätigt. Ein notwendiger Generationenwechsel steht bei der politischen Führung zwar noch aus. Dennoch bietet die Elfenbeinküste ein im afrikanischen Vergleich stabiles Umfeld. Der politische und wirtschaftliche Reformkurs für weiteres Wachstum dürfte fortgesetzt werden.

Aktuelle Informationen zu den Auswirkungen der Coronapandemie auf Côte d‘Ivoires Wirtschaft finden Sie im Special von Germany Trade & Invest.
Daten und Fakten
![]() Der Africa Business Guide liefert Ihnen mit den TOP 10 der wichtigsten Wirtschaftsdaten einen ersten Länderüberblick zur Elfenbeinküste. © GTAI | Offizieller Name: Republik Côte d'Ivoire Hauptstadt: Yamoussoukro/Abidjan (Regierungssitz) Geschäftssprache: Französisch Einwohner: ca. 27,0 Millionen (2020)* Durchschnittsalter: Ø 19,9 (2019)* Bevölkerungswachstum: 2,3% (2020)* Währung & Wechselkurs (September 2020): CFA-Franc (FCFA), fest an den Euro gekoppelt; 1 Euro = 655,957 FCFA BIP pro Kopf: 2.230 US$ (2019)* BIP-Wachstum: 1,8% (2020)* Ausländische Direktinvestitionen: 10,78 Mrd. US$ (2019)* Wichtigste deutsche Einfuhrgüter (2019*; in % der Gesamteinfuhr):
Deutsche Ausfuhren: 212,0 Millionen Euro (2019)* Wichtigste deutsche Ausfuhrgüter (2019*; in % der Gesamtausfuhr):
*Prognose/Schätzung |
Expertenstimme zu Côte d’Ivoire
Wolfgang Karg, GTAI-Korrespondent für West- und Zentralafrika:

Wolfgang Karg
Côte d’Ivoire ist auf dem besten Weg von einem Entwicklungs- zu einem Schwellenland. Das macht es für deutsche Unternehmen zu einem interessanten Wachstumsmarkt und einem Drehkreuz für ganz Westafrika. Auch die Pandemie hat das rasante Wirtschaftswachstum nicht bremsen können. Im Rahmen der Reformpartnerschaft „Compact with Africa“ arbeiten Deutschland und Côte d’Ivoire gemeinsam an verbesserten Rahmenbedingungen für mehr privatwirtschaftliches Engagement.
SWOT-Analyse
Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken Côte d‘Ivoires als Wirtschaftsstandort: Eine Orientierungshilfe.
S (Strengths | Stärken)
- Gute Konjunkturaussichten
- Der CFA-Franc ist an den Euro gebunden. Währungsrisiko besteht somit nicht
- Breit aufgestellte Landwirtschaft. Bei einigen Agrarrohstoffen zählt das Land weltweit zu den bedeutendsten Produzenten
- Abidjan kann als Hub in andere frankofone Länder wie Mali, Burkina Faso, Niger, Benin und Togo genutzt werden
W (Weaknesses | Schwächen)
- Ineffizienz, Korruption und Vetternwirtschaft in der öffentlichen Verwaltung
- Starke Präsenz vor allem französischer Unternehmen. Intensiver Wettbewerb
- Geringe Kaufkraft der ivorischen Bevölkerung
- Politische Stabilität ist noch fragil
O (Opportunities | Chancen)
- Bedarf an Maschinen für die Konsumgüter- und die Bauindustrie sowie den Bergbau und die Landwirtschaft
- Infrastrukturprojekte in den Bereichen Transport, Energie, Wasser, Gesundheit und Telekommunikation
- Steigende Konsumgüternachfrage in einem schnell wachsenden formellen Einzelhandel
T (Threats | Risiken)
- Unsicherheiten durch Präsidentschaftswahlen im Oktober 2020; im schlechtesten Fall neuerliche politische Instabilität. Szenario ist Beobachtern zufolge gleichwohl unwahrscheinlich
Potenzialbranchen
Bauwirtschaft | Im Großraum Abidjan Bautätigkeit derzeit auf Rekordniveau. Vor allem massive staatliche Investitionen in das Straßennetz. Größte Infrastrukturprojekte: Bau der ersten Metrolinie sowie des zweiten Containerterminals „TC2“. Private Akteure investieren in Abidjan in Büros, Einkaufszentren, Hotels und Wohnungen. |
Bergbau | Seit etwa zehn Jahren immer mehr Goldbergbau durch internationale Unternehmen. Inzwischen zahlreiche Minenbetreiber, die regelmäßig Bergbautechnik abnehmen. Bis 2020 Goldproduktion von 60 Tonnen pro Jahr angestrebt. |
Energieversorgung | Weiterer Ausbau von Netzen und Kraftwerkskapazitäten (thermisch, Wasser und Solar) vorgesehen. Staat setzt auf private und geberfinanzierte Projekte. Ziel bis 2020: Solarparks mit insgesamt 150 Megawatt. Deutschland und EU finanzieren Anlage in Boundiali. |
Landwirtschaft | Insgesamt positive Perspektive, aber derzeit nachlassende Dynamik bei Cashewnüssen, Kautschuk, Kakao und Palmöl. Investitionen in Anbau von Zuckerrohr, Futtermais und Reis sowie in Geflügelzucht. |
Nahrungsmittelindustrie | Nahrungsmittelhersteller dürften weiterhin umfangreich investieren. Hohes Wachstumspotenzial unter anderem in der Fleischproduktion. In Abidjan seit einigen Jahren Fast-Food-Ketten wie KFC, Burger King und Pizza Hut, daher gestiegene Nachfrage nach Fleischerzeugnissen. |
Öl und Gas | Ölförderung noch in Vorbereitung. Unternehmen wie Tullow Oil, ExxonMobil, Total und Anadarko explorieren. Förderung auf mittlere Sicht denkbar, einschließlich entsprechenden Bedarfs an Ausrüstungen. Ebenfalls denkbar: Fördern von Erdgas und Verfeuern in thermischen Kraftwerken. |
Der Branchencheck Côte d‘Ivoire enthält weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen und Links zu ausführlichen Branchenberichten.
Marktzugang

Côte d’Ivoire ist eines von zwölf afrikanischen Ländern der G20-Initiative Compact with Africa (CwA). Ziel ist es, die Bedingungen für private Investitionen in den Teilnehmerländern zu verbessern.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Einen ersten Überblick über ausgewählte Bereiche des in Côte d’Ivoire geltenden Rechts vermittelt der Länderbericht Recht kompakt Côte d’Ivoire. Enthalten sind Kurzinformationen unter anderem zum Gesellschaftsrecht, Investitionsschutzabkommen und zum Doppelbesteuerungsabkommen.
Zoll- und Einfuhrregelungen
Einen breiten Überblick über die bezüglich der Wareneinfuhr und deren Marktzugang in Côte d’Ivoire zu beachtenden Vorschriften finden Sie in Zoll und Einfuhr kompakt - Côte d’Ivoire.
Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen
In Côte d'Ivoire sind viele Geberorganisationen aktiv. Ein großes Projektportfolio haben die Weltbank und die Afrikanische Entwicklungsbank, die sich auf Infrastrukturvorhaben konzentriert. Neue Projekte gab es im Jahr 2018 vor allem im Bereich der Landwirtschaft. Schwerpunkte der deutschen bilateralen Zusammenarbeit sind unter anderem ländliche Wirtschaftsentwicklung und Biodiversität sowie erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Aus Entwicklungsprojekten resultieren eine Vielzahl von Aufträgen, die ab bestimmten Schwellenwerten international ausgeschrieben werden. Im Jahr 2018 betraf der Großteil dieser Tender Consultingleistungen.
Bei Germany Trade & Invest finden Sie aktuelle
Erfahrungsberichte
Aus den Erfahrungen anderer Unternehmen in Afrika lernen – unter diesem Motto steht die Rubrik Erfahrungsberichte. Hier finden Sie real practices von Unternehmen in Côte d‘Ivoire.
Aus- und Weiterbildung
Beratung und Unterstützung für Ihr Côte d’Ivoire-Geschäft
Beratung für Ihr Côte d’Ivoire-Geschäft
Ansprechpartner vor Ort
- Regional Koordination Westafrika der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana
- Deutsche Botschaft Abidjan
- KfW Entwicklungsbank
- Landesbüro Côte d’Ivoire der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Weiterführende Informationen
- GTAI Länderseite Côte d’Ivoire
- Neue Märkte - Neue Chancen - Côte d’Ivoire, 2019 (PDF)
- Euler Hermes Export- und UFK-Garantien: Informationen zur Deckungspraxis in Côte d’Ivoire
- Investitionsgarantien des Bundes für Projekte in Côte d’Ivoire
- Reise- und Sicherheitshinweise vom Auswärtigen Amt für Côte d’Ivoire
- Vertiefende Landesinformationen zu Côte d’Ivoire auf dem Länder-Informationsportal-Portal
- Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft e.V.