(ABG) - Die Weltbank hat eine Finanzierungsvereinbarung in Höhe von 400 Millionen US-Dollar genehmigt, um den ägyptischen Transport- und Logistiksektor leistungsfähiger zu machen. Die Mittel fließen in den Bau einer Eisenbahnumgehung für Güterzüge zwischen dem Hafen von Alexandria und dem neuen Trockenhafen 6th of October im Großraum Kairo. Damit würde eine schnelle Transportroute geschaffen zwischen dem größten Hafen des Landes und dem Industriezentrum westlich der Hauptstadt. Bislang ist der Schienenkorridor rund um Kairo aufgrund des dichten Personenverkehrs überlastet.
Obwohl das Land eines der längsten Schienennetze in Afrika besitzt, findet nur wenig Gütertransport per Bahn statt. „Eines der Hauptziele des Projekts ist es, die Zahl der auf der Schiene beförderten Container von Null auf 184.000 pro Jahr zu erhöhen", sagte Verkehrsminister Kamel El Wazir. Über den neuen Streckenabschnitt sollen bis zum Jahr 2030 rund 15 Containerzüge pro Tag rollen, bis 2060 sind sogar 50 Züge geplant. Wollen private Unternehmen die Strecke für den Transport nutzen, wird eine Gebühr an die ägyptische Eisenbahnbehörde fällig - vergleichbar mit einem Mautsystem.
Neben der Verbesserung für den Warenverkehr soll das Vorhaben dazu beitragen, die CO2-Emissionen zu reduzieren und Ägyptens Transport- und Logistiksektor klimafreundlicher zu machen. Wegen der hohen Abhängigkeit vom Straßenverkehr entfallen laut Weltbank 19 Prozent der ägyptischen Treibhausgasemissionen auf den Transportsektor. Die Bank schätzt, dass eine verstärkte Nutzung der Schiene den Kohlenstoffausstoß über einen Zeitraum von 30 Jahren um rund 965 000 Tonnen verringern kann.
Dies steht im Einklang mit dem Ziel der Regierung, die Emissionen in den drei hauptverursachenden Sektoren Energie, Öl und Gas sowie Verkehr zu senken. Vom 6. bis 18. November richtet das Land in Sharm El-Sheikh die 27. UN-Klimakonferenz (COP 27) aus.
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