Der Gesundheitssektor in Afrika hat durch die Coronapandemie einen spürbaren Schub erfahren. Die Produktion von Impfstoffen und die Herstellung von Arzneimitteln wird regional an Bedeutung gewinnen. Daneben bleibt der Ausbau der Gesundheitsinfrastruktur dringlich. Auch der Bedarf an Hightech-Produkten in der Medizin- und Labortechnik wächst. Die Märkte sind vielfältig und bieten zahlreiche Chancen für deutsche Unternehmen.

In vielen Ländern Afrikas sind Investitionen in den Gesundheitssektor ins Rollen gekommen. Dabei bauen die Regierungen auf die Zusammenarbeit mit privaten Partnern oder investieren selbst in die öffentliche Gesundheitsinfrastruktur. Ein wichtiges Thema ist der Ausbau der Krankenversicherungssysteme.

In der Medizintechnik und bei Pharmazeutika besteht ein hoher Importbedarf, der weiter steigen wird. Doch auch die lokale Pharmaindustrie wächst. Deutschland unterstützt bereits einige afrikanische Länder bei der Impfstoffproduktion. In derartigen Partnerschaften liegt ein langfristiges Geschäftspotenzial. 

Afrikas wachsende Mittel- und Oberschicht verlangt zunehmend medizinische Dienstleistungen vor Ort, wie im Bereich Diagnostik. Krankenhausprojekte und E-Health-Lösungen sind weitere Beispiele für Felder, in denen deutsche Zulieferer und Dienstleister aktiv werden können.

83

83 Prozent des Marktvolumens in der Gesundheitswirtschaft in Afrika entfällt auf Nord- und Südafrika.

3

In Afrika kommen nur 3 Ärzte auf 10.000 Einwohner. In Europa sind es im Schnitt 34,1 Ärzte pro 10.000 Einwohner.

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Afrika importierte 2019 Medikamente im Wert von über 14 Milliarden US$.

Potenzialmärkte für Gesundheitswirtschaft in Afrika

Afrikakarte, Ruanda

Ruanda

Pfizer/BioNTech hat angekündigt, im 2. Halbjahr 2022 eine Impfstoff-Produktionsstätte zu errichten. Die kommerzielle Fertigung soll 2023 starten. Mit Unterstützung der Europäischen Union (EU) und deutscher Beteiligung könnte dieser Bau in der Special Economic Zone im Gasabo District zu einem Leuchtturmprojekt werden. Die Fabrik soll nicht nur Ruanda mit Impfstoffen beliefern, sondern die gesamte Region. 

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Afrikakarte, Südafrika

Südafrika

Die medizinische Cannabisindustrie floriert und Investitionen in die digitale Medizin stehen an. Bei der Arzneimittelherstellung sind neue Produkte in der Entwicklung. Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) unterstützt das südafrikanische Unternehmen Biovak bei der geplanten Produktion des mRNA-Impfstoffes von Pfizer-BioNTech. Rund zwei Drittel der deutschen Medizintechnikexporte nach Subsahara-Afrika entfallen auf Südafrika.

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Afrikakarte, Senegal

Senegal

Das Gesundheitswesen Senegals soll bis 2024 mit umgerechnet rund 750 Millionen Euro ausgebaut werden. Am Institut Pasteur in Dakar ist mit Unterstützung der Europäischen Union die Produktion von Impfstoffen gegen Covid-19 und andere Krankheiten geplant. Die Nachfrage nach Medizintechnik sowie sonstiger Ausrüstung für Arztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken dürfte weiter steigen.

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Afrikakarte, Nigeria

Nigeria

Im Zuge der Covid-19-Pandemie hat die Regierung sich verpflichtet, mehr Test- und Laborzentren zu errichten. Zudem erfährt der Bereich der Telemedizin einen Schub. Geplante Projekte wie die Abuja Medical City und der Lagos State Medipark sollen als PPP-Projekte (Public-Private Partnership) realisiert werden. Sie umfassen neben dem Bau von Krankenhäusern auch Ausbildungsstätten für medizinisches Personal und Diagnosezentren. 

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Karte von Afrika mit Markierung auf Marokko und Flagge des Landes

Marokko

Jährlich wächst die Nachfrage nach Medizintechnik um 5 bis 8 Prozent. Hightech-Geräte werden bisher importiert. Lokale Hersteller haben jedoch begonnen, ihre Fertigung auszubauen, und wollen zunehmend andere afrikanische Märkte ins Visier nehmen. Dies ist beispielsweise bei Beatmungsgeräten oder Fieberthermometern der Fall. Davon könnten in Zukunft auch ausländische Hersteller profitieren. 

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Afrikakarte, Kenia

Kenia

Der kenianische Gesundheitsmarkt wird weiter wachsen. Bei den Investitionen dürften Einrichtungen für die Behandlung chronischer Krankheiten, Diagnostikzentren sowie die lokale Produktion medizinischer Verbrauchsgüter im Mittelpunkt stehen. Auch deutsche Zulieferer planen, in Kenia zu produzieren, oder haben bereits damit begonnen, zum Beispiel B. Braun, Otto Bock und Merck.

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Afrikakarte, Ägypten

Ägypten

Ägypten ist in Nordafrika der größte Markt für die Gesundheitswirtschaft. Nachholbedarf besteht hier vor allem in puncto Ausbau der Infrastruktur und bei der Erhöhung der Gesundheitsausgaben. Für Wachstum im Gesundheitssektor sorgt neben dem Bevölkerungsanstieg eine universelle Krankenversicherung. Sie soll in den nächsten 13 Jahren landesweit eingeführt werden. 

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Afrikakarte, Tansania

Tansania

Die Regierung hat im Gesundheitssektor Reformen angestoßen und stark in die Infrastruktur investiert. Kapital fließt sowohl von staatlicher als auch privater Seite. Deutsche Unternehmen liefern vor allem Pharmazeutika und Medizintechnik. Denkbar sind auch Investitionen in Gesundheitseinrichtungen oder Public-Private-Partnerships (PPP). Für mehr Nachfrage sorgen das Bevölkerungswachstum und die Zunahme chronischer Krankheiten.

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Kennzahlen für ausgewählte Gesundheitsmärkte in Afrika

Afrikanische Importe von Medizintechnik und Pharmazeutika im Ländervergleich

Erfahrungsberichte von Unternehmen aus dem Gesundheitssektor

Handshake zwischen einem Arzt und einem Geschäftsmann

Gesundheitswirtschaft Kenia: Gemeinsam neue Märkte erschließen

Brenda Kokwaro ist Branchenexpertin für Gesundheitswirtschaft an der AHK Kenia. Sie sieht große Potenziale im kenianischen Gesundheitsmarkt - denn die Mittelschicht wächst.

Karl-Heinz Rohde, Gründer der ROHDE KG, mit lokalen Fachkräften in Kenia

Neuorientierung: Exportgeschäft von ROHDE wandert von Asien nach Afrika

Die Rohde KG ist Spezialist für Wandbeschichtungen und war international vor allem in Asien engagiert. Nun hat sie sich für den Markteintritt in Südafrika und Kenia entschieden.

Frau verkauft Medikamente auf dem Roxy Markt in Abidjan, Côte d‘Ivoire

Blockchain-Technologie: Digitaler Schutz vor Fälschungen in Afrika

Das Chemnitzer Start-up authentic.network hat mit Blockchain-Technologie ein digitales Siegel entwickelt. Es soll Medikamente und weitere Produkte fälschungssicher machen.

Schulung von Technikern in Benin

Medizinische Lösungen für Afrika: ein gesundes Geschäft

Fürst Solutions unterstützt den Vertrieb deutscher Medizintechnik in Afrika. Über wenig Konkurrenz und steigende Investitionen im Gesundheitssektor berichtet Marco Fürstenberg.

Arztbesuch einer Familie in Tunesien

Lokal vernetzt: Handelsvertreter übernehmen Vertrieb in Tunesien

Das Unternehmen B. Braun aus Melsungen vertreibt in Nordafrika seit vielen Jahren Medizin– und Pharmaprodukte mithilfe eines Netzwerkes von lokalen Distributoren.

Arbeit im Labor

Medizintechnik: Von Marokko aus ins frankophone Afrika 

Gero Peters von Siemens Healthineers erläutert im Interview, welche Rolle Marokko im Afrikageschäft des Medizintechnikherstellers spielt.

Orthopädietechniker fertigt Schaft für eine Unterschenkelprothese an

COVID-19: Folgen für den Gesundheitssektor in Marokko

In Marokko hat Ottobock etwa 90 Prozent der öffentlichen Werkstätten für Orthopädietechnik ausgerüstet. So hat die Coronakrise das Geschäft für Ottobock verändert.

Erwachsener männlicher Patient, der sich einer CT-Untersuchung unterzieht

Neues Zeitalter beginnt: Siemens Healthineers setzt auf E-Health

Schon lange hat die Regierung in Rabat das Thema E-Health im Visier. Der medizinischen Unterversorgung in den ländlichen Regionen, könnte mit Hilfe von digitalen...

Frau schaut im Labor durch ein Mikroskop

Gemeinsam stark: AMS über Vertriebspartner in Marokko 

AMS will in Marokko führender Anbieter von medizinischen Bildgebungssystemen werden. Mitgründer Oussama Benmessaoud beschreibt Chancen und Herausforderungen des Marktes.

Optische Kontrolle der Qualität eines Fläschchens, pharmazeutische Fabrik mit einem Linsenreflektor

Klein, aber innovativ: Marokkos Pharmabranche

Fritz Sacher, CEO von Pioneering Africa und Vorstandsmitglied der DAWA Group Kenya, beschreibt im Interview die Rolle Marokkos als regionaler Pharmahub.

Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen in der Gesundheitswirtschaft in Afrika

Die Gesundheitswirtschaft ist ein wichtiger Sektor in der Entwicklungszusammenarbeit. Internationale Organisationen und Entwicklungsbanken fördern den Kauf von Medizin- und Labortechnik, Arzneimitteln und Mobiliar. Sie unterstützen zudem Projekte zur Familienplanung, zur Seuchenbekämpfung und zur Gesundheits-IT.

Lesen Sie mehr zu den Gesundheitsstrategien internationaler Geber bei Germany Trade & Invest.

Projekt- und Ausschreibungshinweise für die Gesundheitswirtschaft Neues Fenster zu "Projekt- und Ausschreibungshinweise für die Gesundheitswirtschaft".

Germany Trade & Invest informiert fortlaufend über aktuelle Ausschreibungen im Rahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.

Meldungen zu Gesundheitsmärkten in Afrika

27.04.2023 Meldung Geschäftschancen für KMU im Südlichen Afrika

Aktuelle Ausgabe des AfrikaContact- Magazins des BVMW legt einen Fokus auf das Südliche Afrika

15.12.2022 Meldung Afrika gerät als Wirtschaftspartner neu in den Blick

Die Publikation „Wirtschaftspartner Afrika - Chancen durch Wandel" informiert deutsche Unternehmen in Zeiten des Umbruchs über Chancen auf dem Nachbarkontinent.

31.08.2022 Meldung Kenias privater Gesundheitssektor auf Wachstumskurs

Nachfrage nach medizinischen Produkten und Dienstleistungen steigt

Veranstaltungen zur Gesundheitswirtschaft in Afrika

Außenwirtschaftstag - Gesundheitswirtschaft 2023

Analytica Lab Africa

Bundesmessebeteiligung
05.07.2023 bis 07.07.2023 Johannesburg
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Analytica Lab Africa

Internationale Fachmesse für Labortechnik, Analytik, Biotechnologie und Diagnostik

Kenya International Trade Exhibition (KITE 2023)

Medizintechnik: E-Health für Algerien

Gesundheitswirtschaft, Medizintechnik - Ruanda, Tansania

Markterschließungsprojekt
17.07.2023 bis 21.07.2023 Daressalam (Tansania), Kigali (Ruanda)
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SADA 2023, Dental & Oral Health Congress and Exhibition

Medic East Africa (MEA) 2023

Bundesmessebeteiligung
06.09.2023 bis 08.09.2023 Nairobi
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Medic East Africa (MEA) 2023

Fachmesse für Medizintechnik, Pharmazie und Pflege

Medic West Africa (MWA) 2023

Bundesmessebeteiligung
26.09.2023 bis 28.09.2023 Lagos
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Medic West Africa (MWA) 2023

Fachmesse für Medizintechnik, Pharmazie und Pflege

Africa Health 2023

Bundesmessebeteiligung
17.10.2023 bis 19.10.2023 Midrand/Johannesburg
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Ansprechpartner für die Gesundheitswirtschaft

Branchenexpertin Kenia Gesundheitswirtschaft: Brenda Kokwaro

Kontakt Brenda Kokwaro

Branchenexpertin für Gesundheitswirtschaft in Kenia Geschäftsstelle Wirtschaftsnetzwerk Afrika (030) 275 757 60

E-Mail schreiben

Kontakt Exportinitiative Gesundheitswirtschaft

Kontakt GHA – German Health Alliance

Kontakt Bundesverband Medizintechnologie (BVMed)

Kontakt SPECTARIS - Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V.

Publikationen zum Gesundheitssektor in Afrika

Gesundheitswirtschaft in Afrika

Die Broschüre "Auf den Punkt - Gesundheitswirtschaft" bietet einen Überblick zu Angeboten der Außenwirtschaftsförderung und Kontakten im Bereich Gesundheitswirtschaft.

Cover Marktstudie Gesundheitswirtschaft in Nordafrika

Marktstudie Nordafrika

Marktstudie zu den Entwicklungen des Gesundheitssektors in Ägypten, Algerien, Marokko und Tunesien sowie zu Geschäftschancen für deutsche Unternehmen.

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Zielmarktanalyse Kenia Neues Fenster zu "Zielmarktanalyse Kenia".

Gesundheitswirtschaft, Medizintechnik & Pharmaindustrie (2021)

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Zielmarktanalyse Tunesien Neues Fenster zu "Zielmarktanalyse Tunesien".

Gesundheitswirtschaft mit Fokus auf E-Health (2021)

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Zielmarktanalyse Ruanda und Tansania Neues Fenster zu "Zielmarktanalyse Ruanda und Tansania".

Gesundheitswirtschaft, Krankenhaus- und Praxisbedarf, OTC-Pharmazeutika und Medizintechnik (2020)