Digitalisierung ist ein Megatrend auf dem afrikanischen Kontinent – nicht erst seit Beginn der Pandemie. Viele Afrikaner sind sehr technikaffin, digitale Bezahlsysteme sind weit verbreitet. Das macht die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle leichter, ob im Logistiksektor, für das Agrobusiness oder bis in das Gesundheitswesen hinein. Auch deutsche Unternehmen können davon profitieren.

Die meisten afrikanischen Staaten haben die Bedeutung der Informations- und Kommunikationstechnologien längst erkannt und investieren in eine smarte Infrastruktur. Mobilfunk und Breitbandausbau ermöglichen schon jetzt ein hohes Maß an Konnektivität und die unkomplizierte Nutzung digitaler Dienstleistungen. Besonders gefragt sind neue Fintech-Angebote vom mobilen Bezahlen bis zur Abwicklung von Mikrokrediten oder Versicherungen per Handy.

Der E-Commerce-Sektor sticht hervor, mit beeindruckenden Wachstumsraten. Onlinehandel erfreut sich auch südlich der Sahara immer größerer Beliebtheit. Dort sind mobile Bezahlungen sogar weiter verbreitet als in anderen Weltregionen. Neue Tech-Hubs ziehen private Investitionen an und fördern das Unternehmertum. Mit großem Tempo entstehen innovative Lösungen, bei denen auch deutsche Technologie zum Einsatz kommen kann.

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In Afrika gibt es geschätzt 900 Millionen Smartphone-Benutzer.

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9 Mrd. US$ ausländische Direktinvestitionen flossen 2020 in Afrikas IKT-Sektor.

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Ein Breitbandausbau von 10 Prozent könnte laut IWF in Subsahara-Afrika bis zu 4 Prozent BIP-Wachstum bewirken.

Potenzialmärkte für IT und Telekommunikation in Afrika

Kenia

Silicon Savannah, Nairobis florierende Technologieszene, ist die Heimat der modernsten Start-ups auf dem Kontinent. Am dynamischen IT-Standort bieten sich Investitionschancen beim Aufbau modernerer Rechenzentren oder bei der Entwicklung digitaler Dienstleistungen und Apps. Betreiber von Mobilfunknetzen wie Safaricom und Airtel verbessern die Infrastruktur und bauen die 5G-Netze aus. 

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Marokko

Durch die Coronakrise hat die Digitalisierung in Marokko einen Schub erhalten. Das Königreich will sich als wichtiger Standort für Hochtechnologie positionieren, mit Schwerpunkten in den Bereichen E-Governance, E-Commerce und E-Health sowie Smart Farming und Industrie 4.0. Das Potenzial für neue Arbeitsplätze im IT-Offshoring gilt als sehr hoch. Insbesondere IT-Start-ups sollen gefördert werden.

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Botsuana

Unter dem Titel SmartBots fördert die botsuanische Regierung die Digitalisierung in verschiedenen Gesellschaftsbereichen. Ziel ist es, alle Landesteile an das Telekommunikationsnetz anzuschließen. Viele staatliche Dienste sollen noch 2022 online verfügbar sein. Eine E-Commerce-Strategie wurde bereits im Oktober 2021 lanciert. Besondere Aufmerksamkeit gilt außerdem neuen Technologien im Bereich Smart Farming und dem Bildungssektor. 

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Tunesien

Zahlreiche Softwareunternehmen lassen bereits heute in Tunesien programmieren. Deutschland unterstützt bei der Entwicklung des IT-Sektors und der Digitalisierung der Verwaltung. Leuchtturm der Aktivitäten ist das im Juni 2021 eröffnete Digitalzentrum "The Dot". Es bietet Beratungsleistungen für tunesische Unternehmen und soll sie mit internationalen Playern vernetzen. 

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Ruanda

Ruanda entwickelt sich zu einem regionalen IT-Hub. Die Regierung will Kigali für IT-basierte Dienstleistungen noch attraktiver machen und bemüht sich besonders um internationale Callcenter und entsprechende Start-ups. Internationale private Mobilfunknetzbetreiber MTN (Südafrika) und Airtel (Indien) investieren in den Ausbau des 5G-Netzes.

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Mauritius

Der Inselstaat verfügt über leistungsfähige Callcenter, Anbieter von Business Process Outsourcing und weitere Firmen der Informations- und Kommunikationswirtschaft. Für die IT-Branche sowie für Finanzdienstleistungen erwarten Beobachter hohe Wachstumsraten.

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Sambia

Die Regulierungsbehörde Zambia Information and Communications Technology Authority (ZICTA) stellte zur Jahresmitte 2020 erstmals eine vollständige Versorgung der Bevölkerung mit Mobilfunkverträgen fest. Für die stärkere Nutzung mobiler Dienste hat ZICTA zusätzliche Frequenzbereiche freigeschaltet. Mobile Zahlungsverfahren legen besonders kräftig zu. 

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Kennzahlen für ausgewählte Märkte Afrikas

E-Commerce-Märkte in Afrika im Ländervergleich

Erfahrungsberichte von Unternehmen aus dem IT- und Telekommunikationssektor

Digital Hub: Deutsche IT-Ausbildung in Ruanda

Das International Software Quality Institute (iSQI) qualifiziert im Bereich IT und Softwareentwicklung und ist seit 10 Jahren in Afrika aktiv. Nun auch in Ruanda.

Recruiting: nexum AG setzt auf IT-Talente aus Ghana und Ruanda

Bei Projekten der Digitalagentur nexum AG sind vermehrt Fachkräfte aus Ghana und Ruanda im Einsatz. Bei der Umsetzung geht nexum neue Wege, die über Outsourcing hinausgehen.

Gründen: Wie findet man die richtigen Partner vor Ort?

German Imaging Technologies recyceln Tonerkartuschen. Mit den richtigen Kontakten schaffte das Unternehmen aus Dubai 2016 den erfolgreichen Markteinstieg in Nairobi.

Kreislaufwirtschaft: Wiederaufbereitete Tonerkartuschen für Kenia

German Imaging Technologies machen in Kenia gute Umsätze mit wiederaufbereiteten Laserkartuschen. Sie bedienen einen Nischenmarkt, in dem es bislang kaum Konkurrenz gibt.

Blockchain-Technologie: Digitaler Schutz vor Fälschungen in Afrika

Das Chemnitzer Start-up authentic.network hat mit Blockchain-Technologie ein digitales Siegel entwickelt. Es soll Medikamente und weitere Produkte fälschungssicher machen.

Kundendialog: Dienstleistungen für Namibia

Der Telefondienstleister global office bietet Dialoglösungen für private und öffentliche Auftraggeber. Seit Juli 2021 baut das Unternehmen ein Dialogcenter in Namibia auf.

Klimatechnik: Norddeutsche Kühlung für Afrikas Rechenzentren

Das Hamburger Familienunternehmen Stulz GmbH liefert Präzisionsklimatechnik für Rechenzentren, industrielle Anwendungen und Kommunikationstechnik.

Flughafen: Wie deutsche Sicherheitstechnik in Ostafrika landet

Bosch hat unlängst das dritte Terminal des Flughafens der tansanischen Küstenmetropole Daressalam mit Sicherheitstechnik ausgestattet. So bekam die Firma den Auftrag.

Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen für IT und Telekommunikation in Afrika

IT und Telekommunikation sind Querschnittsthemen in Entwicklungsprojekten. Bedarf gibt es beispielsweise bei der Digitalisierung der Verwaltung. Ebenfalls gefragt sind digitale Lösungen für den Energie- und Transportsektor sowie IT-Ausstattung für den Bildungs- oder Gesundheitssektor.

Projekt- und Ausschreibungshinweise IT und Telekommunikation Neues Fenster zu "Projekt- und Ausschreibungshinweise IT und Telekommunikation".

Germany Trade & Invest informiert fortlaufend über aktuelle Ausschreibungen im Rahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.

Meldungen zur IT- und Telekommunikationswirtschaft in Afrika

21.06.2023 Meldung Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft schafft Roaming-Gebühren ab

In Malawi, Sambia, Simbabwe und Botsuana gelten ab August keine Roaming-Gebühren mehr. Die SADC-Initiative will einen einheitlichen digitalen Markt schaffen.

06.06.2023 Meldung Marokko will Technologie-Hub für Afrika werden

Das nordafrikanische Land fördert Technologie und Innovation, um sich als regionale digitale Drehscheibe zu etablieren.

Aktuelle Veranstaltungen zur IT und Telekommunikationswirtschaft in Afrika

Ansprechpartner für IT und Telekommunikation

BITKOM - Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.