Bevölkerungszuwachs und Urbanisierung verbunden mit einer wachsenden, konsumfreudigen Mittelschicht lassen gute Geschäftschancen für deutsche Maschinenbauer in Afrika erwarten. Die Bestrebungen vieler Staaten, Rohstoffe selbst weiterzuverarbeiten, Infrastrukturen auszubauen und die Energieversorgung zu sichern, tragen ebenfalls dazu bei.

Schon jetzt sind über ein Fünftel der deutschen Exporte nach Afrika Maschinen, Apparate und mechanische Geräte. Die wichtigsten Märkte auf dem Kontinent liegen in Südafrika, Ägypten, Libyen, Algerien und Marokko. Das Wachstumspotenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft: Es bahnt sich eine stärkere Verlagerung von Wertschöpfungsketten nach Afrika an. Hier könnte sich die verarbeitende Industrie als Profiteur erweisen - Handel und Investitionen bieten reichlich Raum für Entwicklung.

Die Nachfrage nach Maschinen und Anlagen in Bereichen wie Verkehrsinfrastruktur und Wohnungsbau, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie Abfallbeseitigung steigt. Zur Lösung ihrer Energieprobleme setzen viele afrikanische Länder neben konventioneller Energieerzeugung zunehmend auf erneuerbare Energien. Weitere interessante Betätigungsfelder für den Maschinenbau sind die Nahrungsmittelverarbeitung und die Verpackungsindustrie. Aber auch der Bergbau, die Landwirtschaft oder das Gesundheitswesen modernisieren sich. 

China ist der mit Abstand größte Lieferant für Maschinen und Anlagen in Afrika. Günstige Preise gelten als wichtigster Wettbewerbsvorteil. Doch qualitativ hochwertige Ausrüstung "Made in Germany" wird immer stärker nachgefragt. Deutsche Unternehmen können dazu beitragen, die Wirtschaft afrikanischer Länder zu diversifizieren.

Der Aufbau eines Netzwerkes mit lokalen Partnern und Kunden ist der Schlüssel zum Erfolg. Ebenso wichtig ist die Anpassung der Strategie und Produkte an die afrikanischen Märkte. Ein entscheidender Wettbewerbsfaktor ist die Qualifizierung von Fachkräften, insbesondere für Bedienung und Wartung von Maschinen.

3,6

Im Jahr 2020 exportierte Deutschland Maschinen im Wert von 3,6 Milliarden Euro nach Afrika.

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Exporte nach Afrika machen bisher nur gut 2 Prozent aller deutschen Ausfuhren im Maschinen- und Anlagenbau aus 

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Mit Maschinen und Anlagen im Wert von 9,4 Milliarden Euro ist China mit Abstand wichtigstes Lieferland in Afrika, Deutschland steht an zweiter Stelle.

Potenzialmärkte für Maschinen- und Anlagenbau in Afrika

Ruanda

Ghana, Ruanda und Senegal werden künftig mit dem deutschen Biotechnologieunternehmen BioNTech SE kooperieren, um Herstellung und Vertrieb von Impfstoffen in Afrika zu verbessern. Das Unternehmen hat mit einem neuartigen Ansatz schlüsselfertige Anlagen für die Produktion von mRNA-Impfstoffen in Form einer Containerlösung entwickelt. 

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Äthiopien

Äthiopiens Wasserabfüller setzen bislang überwiegend auf chinesische Technik: Sie haben im Regelfall nur wenig Kapital und tasten sich mit kleinen Produktionsmengen in einen boomenden Markt vor. Einzelne Unternehmen in der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie möchten sich allerdings künftig an hochwertiger Technik aus Europa orientieren. Bei höheren Produktionszahlen gilt diese langfristig als preiswerter.

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Ghana

Das Schweizer Maschinenbau-Unternehmen Bühler baut in Zusammenarbeit mit ghanaischen Behörden Kapazitäten zur lokalen Verarbeitung von Kakao auf. Moderne Technologie soll die Wertschöpfung bei der Schokoladenherstellung steigern. Ghana ist ein wichtiger Produzent von Kakao, bislang wurde der wertvolle Rohstoff jedoch vor allem unverarbeitet exportiert.

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Südafrika

Die gute Entwicklung im südafrikanischen Bergbau unterstützt den Maschinenbau. Der Bedarf für eine Digitalisierung der industriellen Produktion ist groß. Die Industrie in Südafrika ist auf dem afrikanischen Kontinent weit vernetzt. Daraus ergeben sich für deutsche Maschinenbauer gute Kooperationsmöglichkeiten. 

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Côte d'Ivoire

Die ivorische Regierung hat die Entwicklung mehrerer großer Industriegebiete im Landesinneren auf den Weg gebracht, um die Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Produkte voranzutreiben. Wie auch andere Länder Afrikas versucht die Elfenbeinküste, ihre lokalen Wertschöpfungsketten auszubauen. Das schafft vielfältige Chancen für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau, insbesondere im Bereich Nahrungsmittel und Verpackung.

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Senegal

Ein Fünftel der deutschen Ausfuhren in den Senegal entfallen auf Maschinen und Anlagen. Mit MAVEG Industrieausrüstungen hat sich 2019 ein deutscher Mittelständler für den Senegal als regionalen Standort entschieden und produziert Kreditkarten für Banken in Westafrika. Die Schweizer Gruppe Endress+Hauser, Anbieter von Messgeräten und Lösungen für die industrielle Verfahrenstechnik, arbeitet mit lokalen Partnern wie Senegal Automation (SATA) im Vertrieb und Service zusammen.

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Marokko

Das Königreich möchte die Entwicklung zu einem internationalen Hub für die Automobilindustrie fortsetzen. Viele Hersteller von Kfz-Teilen und -Komponenten kamen zunächst als Zulieferer für die vor Ort produzierenden Automobilbauer ins Land. Im Zuge der Neugestaltung globaler Lieferketten positioniert sich Marokko nun noch stärker als Produktionsstandort mit Chancen für den Maschinenbau und die Fahrzeugtechnik.

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Nigeria

Ein sektorübergreifender Treiber für die Nachfrage nach Maschinen ist die zunehmende industrielle Mechanisierung. Wichtige Abnehmerbranchen für technische Geräte und Maschinen sind neben der Nahrungsmittelindustrie der Öl- und Gassektor sowie die Textil- und Schuhbranche. Der Aufbau von Vertriebsstrukturen wie auch die Bedienung und Wartung von Maschinen spielen in Geschäftsbeziehungen mit ausländischen Anbietern eine zentrale Rolle. 

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Ägypten

Mit dem Bau eines Industriekomplexes für Nahrungsmittel in Sadat City sollen nordwestlich von Kairo insgesamt neun Fabriken für Lebensmittelkonserven und Kühlanlagen entstehen. Die Investitionssumme wird auf umgerechnet knapp 309 Millionen Euro veranschlagt. Ein Teil der dort produzierten Lebensmittel ist für den Export bestimmt. 

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Weitere Märkte

Germany Trade & Invest (GTAI) bietet weitergehende Informationen zum Maschinen- und Anlagenbau in Afrika. Die Berichte beleuchten neben der Marktentwicklung auch politische Rahmenbedingungen, aktuelle und geplante Projekte sowie Geschäftschancen für deutsche Unternehmen.

Kennzahlen für ausgewählte Märkte im Maschinenbau in Afrika

Afrikanische Importe von Maschinen aus Deutschland im Ländervergleich

Erfahrungsberichte von Unternehmen aus dem Agrarsektor in Afrika

Allianz: Deutsche Solartechnik für kenianische Blumenfarmen

Das Projektentwicklungsprogramm (PEP) der Exportinitiative Energie bringt deutsche Solaranbieter mit afrikanischen Unternehmen zusammen - so auch bei einer Blumenfarm in Kenia.

Ghana: Lösungen für unternehmerische Sorgfaltspflichten

Das Lieferkettensorgfaltspflichten-gesetz verpflichtet Unternehmen zur Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards in ihren Lieferketten. Welche Lösungen gibt es in Ghana?

Einkauf: Qualität bei Mangos und Nüssen aus Westafrika

Der Snack-Spezialist Seeberger hat mit einem indischen Partner eine Cashew-Verarbeitung in Côte d'Ivoire aufgebaut. Die hochwertigen Nüsse liefern lokale Genossenschaften zu.

StArfrica: Start-up-Märkte in Deutschland und Afrika vernetzen

Adedeji Olusanya von StArfrica spricht über die Start-up Ökosysteme in Ghana und Tansania und die Rolle der Diaspora im afrikanischen Unternehmertum.

Fruchtbare Kooperation: IPD hilft Importeuren bei der Beschaffung

Dr. Julia Bellinghausen erläutert im Interview, wie das IPD europäische Einkäufer unterstützt und afrikanischen Produzenten beim Marktzugang in die EU hilft.

Recycling: Deutsche Technologie für Südafrikas Kreislaufwirtschaft

Südafrika setzt auf Kreislaufwirtschaft, um knappe Ressourcen zu sparen. Branchenexperte Rishel Dharmapall identifiziert Geschäftschancen für die deutsche Abfallwirtschaft.

Geduld zahlt sich aus: Wie ein Start-up in Tansania gelingt

KOROSHO vertreibt Cashewprodukte und hat in Tansania eine Wertschöpfungskette aufgebaut. Dabei galt es, unterschiedliche Geschäftskulturen der Partner zu vereinbaren.

Consulting: So läuft der Wettbewerb um öffentliche Ausschreibungen

Anne Willenberg von der AHT Group berichtet von Herausforderungen bei öffentlichen Ausschreibungen und verrät, wie die Zusammenarbeit mit der KfW Entwicklungsbank läuft.

Coole Pläne: Logistik für Gemüse- und Obstexporte aus Äthiopien

Die Ethiopian Horticulture Association will neben Blumen auch Obst und Gemüse exportieren. Warum die richtige Kühlkette dabei für den Erfolg entscheidend ist.

Gamechanger: Be-Grow ermöglicht Pflanzenwachstum in der Wüste

Der Bodenhilfsstoff Be-Grow Boost saugt wie ein Schwamm Wasser und Nährstoffe aus der Umgebung auf. So wird Landwirtschaft sogar in der Wüste möglich.

Entwicklungszusammenarbeit: Kompetenz vor Ort in Namibia

Namibia punktet mit guter Logistik und großem Potenzial für den Ausbau von erneuerbaren Energien. Das Land könnte zum Vorreiter bei der Produktion von grünem Wasserstoff werden.

Pionierarbeit: Ein neuer Weg für Getreideproduktion in Südsudan

Die Areos AG investiert im Südsudan in die Produktion von Grundnahrungsmitteln. Noch vor den Landrechten zählte hier die Zustimmung der lokalen Bevölkerung.

Entwicklungsprojekte und Ausschreibungen für Maschinen und Anlagenbauer in Afrika

Die afrikanischen Länder kaufen für viele ihrer Entwicklungsprojekte Produkte aus dem Maschinen- und Anlagenbau ein. Dazu zählen Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen, Landwirtschaftsmaschinen sowie Pumpen und Kompressoren.

Projekt- und Ausschreibungshinweise zum Maschinen- und Anlagenbau Neues Fenster zu "Projekt- und Ausschreibungshinweise zum Maschinen- und Anlagenbau".

Germany Trade & Invest informiert fortlaufend über aktuelle Ausschreibungen im Rahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.

Meldungen zu Maschinen- und Anlagenbau in Afrika

07.09.2023 Meldung Deutscher Außenhandel mit Afrika wächst weiter

Der deutsche Außenhandel mit Afrika erreichte im ersten Halbjahr 2023 ein Plus von 9,2 Prozent. Ausfuhren steigen stärker im Wert als Einfuhren.

23.06.2023 Meldung Stärkeres deutsches Engagement in Afrika gefordert

VDMA präsentiert Positionspapier für stärkere wirtschaftliche Zusammenarbeit und bessere Koordination der deutschen Aktivitäten in Afrika

Aktuelle Veranstaltungen zu Maschinen- und Anlagenbau in Afrika

Maschinen- und Anlagenbau, Nahrungsmittelindustrie - Ägypten, Jordanien

pacprocess MEA

Bundesmessebeteiligung
03.12.2024 bis 05.12.2024 Kairo, Ägypten
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pacprocess MEA

Die Internationale Ausstellung für Verarbeitung und Verpackung im Nahen Osten und Afrika

Ansprechpartner für Maschinen- und Anlagenbau

Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)

Kontakt German RETech Partnership

Kontakt Babette in't Veld

Sekretariat & Mitglieder-Service German Water Partnership (GWP) +49 30 300199 1220

E-Mail schreiben

Kontakt Gesamtmasche e.V.

Publikationen zu Maschinen- und Anlagenbau in Afrika

Auf den Punkt - Maschinenbau in Afrika

Die Broschüre "Auf den Punkt - Industrie und Maschinenbau in Afrika" bietet einen Überblick über die Angebote der Außenwirtschaftsförderung und die Kontakte im Bereich...

Marktstudie Westafrika

Marktstudie zu Geschäftschancen in der Lebensmittelverarbeitungstechnik und -logistik in Ghana, Nigeria, Côte d'Ivoire und Senegal, 2021 (PDF).

Auf den Punkt - Ernährungswirtschaft in Afrika

Das Merkblatt bietet einen Überblick über Unterstützungsangebote und Kontakte in den Bereichen Nahrungsmittel, Agrar, Lebensmittelverpackung und -maschinenindustrie in Afrika.

Marktstudie Ostafrika

Marktstudie zu Geschäftschancen in Äthiopien, Kenia, Ruanda, Tansania und Uganda für Unternehmen im Bereich Lebensmittelverarbeitung inklusive Kreislaufwirtschaft.

Afrika Kompakt

Das Markets-Sonderheft "Afrika kompakt" von GTAI erklärt die vier wichtigsten Schritte beim Markteinstieg.